Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
peitschende Adrenalin der anderen. Mit Ausnahme von Japhrimel.
    Er nahm den Flachmann und hob ihn zum Mund. Ein kurzer Schluck. Seine Augen wurden ein wenig trüb. „A’tai, hetairae A’nankimel’iin. Diriin.“ Er gab den Flachmann zurück. „Besten Dank.“
    „Nicht der Rede wert.“ Jace goss einen rauchenden Schuss auf den Marmorboden. „Na dann, auf zum Selbstmordkommando. Frisch gewagt ist halb gewonnen.“
    „Ich will hoffen, dass es kein Selbstmord wird“, bemerkte Gabe trocken. „Bei mir ist Vermögenssteuer fällig. Ich kann es mir nicht leisten zu sterben.“

47
     
     
    Ich blickte aus dem Fenster auf das nächtliche Meer, das unter uns dahinglitt. Japhrimel lehnte auf der anderen Seite des Rumpfs und schaute ebenfalls hinaus. Der Laderaum war mit zweckmäßigen Sitzen bestückt, der ganze rückwärtige Teil mit Vorratskisten angefüllt. Ich hoffte, wir würden nicht alles brauchen, was wir mitgenommen hatten – mit dem Zeug könnten wir Santino monatelang hinterherjagen. Aber wenn es sich tatsächlich so lange hinziehen sollte, würde ich wahrscheinlich den Verstand verlieren.
    Gabe saß angeschnallt im Pilotensitz und flog uns mit viel Fingerspitzengefühl. Eddie rannte leise vor sich hin knurrend die volle Länge des Gleiters ab, wirbelte auf den Absätzen herum und wiederholte das Ganze. Er bereitete sich darauf vor, die Golem’ai loszulassen. Diese Lehmdinger waren die schlimmste Waffe eines Skinlin. Der Gedanke daran jagte mir einen leichten Schauder über den Rücken.
    Jace saß mit geschlossenen Augen auf dem Sitz, folgte seinem üblichen Ritual, ging im Kopf vielleicht noch einmal den Plan durch, vielleicht betete er auch oder sang zu irgendeinem Loa. Die auf seine Wange tätowierten, ineinander verschlungenen Dornen bewegten sich leicht.
    Und ich? Ich saß da und starrte auf meine locker um den Griff des Katana gelegten Hände. Goldene Haut unter den Ringen. Licht funkelte unter dem Bernstein, dem Mondstein, dem Silber und dem Obsidian hervor. Dank der dämonischen Psinergie klangen und bewegten sie sich jetzt ohne Unterlass.
    Ich hatte jetzt viel zu viel davon – zu viel, das ich unter Kontrolle halten musste. Die Psinergie zitterte in der Luft um mich her, arbeitete sich ihren Weg in meinen Kopf, stichelte, klopfte an und bettelte, losgelassen zu werden. Ich zog das Katana ein paar Zentimeter heraus und beobachtete, wie ein schwaches, blaues Glühen auf dem Metall spielte. Das vertraute Lied meiner zauberspruchgestählten Klinge erklang über dem Heulen der Gleiterzellen.
    Ich sah zu Japhrimel auf, der die Wellen beobachtete, und betrachtete sein kantiges und im blauen Licht makelloses Profil. Ich blinzelte.
    Seine lasergrünen Augen leuchteten nicht mehr hell. Stattdessen waren sie dunkel, trübe. Ich rang nach Luft und schob das Katana in die Scheide zurück. „Japhrimel?“
    Er sah zu mir her und lächelte. Es war ein sehr intimes Lächeln, das nur mir galt und mir den Atem stocken ließ. Heute Morgen war ich mit ihm im Bett, dachte ich. Mir schoss die Röte ins Gesicht. „Deine Augen“, sagte ich matt.
    Japhrimel hob die Schultern. Eine elegante Bewegung. Würde ich diese Anmut teilen? Diese knisternde Aura von Psinergie, die ihn umgab? Da gibt es Schlimmeres, dachte ich, nur um gleich darauf zurückzuschrecken. Nein, ich hin ein Mensch. Ein Mensch.
    Nein, hin ich nicht, wurde mir zum x-ten Mal bewusst. Meine Hand hatte sich um den Griff des Katana gekrampft.
    „Sie sind jetzt dunkel, vermute ich“, entgegnete er. „Ich bin sogar froh darum.“
    „Warum?“
    Er lächelte ein wenig breiter. „Das bedeutet, ich bin kein Untertan der Hölle mehr. Nur noch deiner.“
    „Technisch gesehen bist du also jetzt frei? Du könntest einfach auf und davon gehen?“
    „Natürlich nicht. Es heißt nur, dass ich bei dir bleibe, wenn ich das Ei erst einmal zurückgegeben habe.“
    „Ich weiß nicht, ob mir dieser Gedanke behagt“, antwortete ich und sah wieder aus dem Fenster. „Was wird uns auf der Insel erwarten, Japhrimel?“
    „Mehrere Verteidigungsringe, menschliche Wachen, anderes.“ Japhrimel lehnte bewegungslos am Rumpf. „Unmöglich, das vorherzusagen. Am besten, wir lassen alles auf uns zukommen.“
    „Wie ein Blitzangriff gegen eine militärische Anlage“, rief uns Gabe vom Bug aus zu. „Man kann nie wissen, was auf einen zukommt, bevor man dort ist. Wir müssen einfach flexibel und schnell sein. Keine Zeit, um alles gründlich auszuspionieren.“
    Wir hatten das

Weitere Kostenlose Bücher