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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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mehr. Ich berührte seinen Hals, zog eines seiner zerstören Lider hoch und sah mir sein Auge an. Kein Puls. Keine Reaktion der Pupille. Nur der Rauch, der weiterhin von ihm aufstieg.
    Ich ließ den Kopf sinken und seufzte. Mein Rachen pulsierte vor Schmerz.
    Mit all meiner noch verbliebenen Psinergie tastete ich nach ihm. Ich versuchte, noch einen Funken Leben in ihm zu entdecken. Ich legte meine linke Hand flach auf seinen Körper, schloss die Augen und suchte. Doch da war nichts. Nur eine leere Hülle.
    Japhrimel war tot.
    Frei. Endlich war er frei. Luzifer hatte ihn getötet – oder ihn zumindest sterben lassen.
    Ich merkte gar nicht, dass die Tränen, die auf sein zerschundenes Gesicht plätscherten, meine waren. Lange beugte ich mich über ihn, suchte verzweifelt nach einem Lebenszeichen. Schließlich erhob ich mich. Mir war kalt, trotz der Treibhaushitze. Plötzlich schlug der Rauch in Flammen um, der Dämonenkörper entzündete sich, verbrannte und verbreitete den Geruch von Zimt.
    Ich warf den Kopf zurück und heulte in den gleichgültigen, blauen Himmel.

EPILOG
     
     
    Gabe ging es so weit gut. Sie war noch etwas wackelig auf den Beinen, angeschlagen, schwach vom Blutverlust und wie besessen von ihrer interessanten, neuen Narbensammlung, wo Santino ihr den Bauch aufgeschlitzt hatte, aber ansonsten fehlte ihr nichts. Einige Tage später hatte sie mich angerufen, um mir zu sagen, dass Eddie nicht mehr durch die Villa wütete und damit drohte, alle Fenster einzuschlagen. Ich blieb unten in Nuevo Rio in einem Hotel, einer Kakerlaken-Burg, wo ich mir von der Straße jede Nacht Geschrei und Schüsse aus Projektilwaffen anhören musste. Gabe erzählte mir auch, dass Jace ihnen die Baby überlassen würde und sie vorhatten, den Müllprahm zurück nach Saint City zu fliegen. Eddie hatte sich schon immer einen Gleiter gewünscht.
    Ich sagte nichts, hörte nur zu, blendete langsam ihre Stimme aus und legte sacht den Hörer auf die Gabel. Schön für sie.
    Ich flog erster Klasse zurück. Meine rechte Hand war eher eine ungelenke Klaue, aber nur mit der linken kam ich auch ganz gut zurecht. Ich würde lange brauchen, bis ich ein neues Schwert weihen konnte, falls meine Hand jemals wieder in Ordnung kommen sollte.
    Die Urne hatte ich dabei. Sie war schwarz lackiert, wunderschön und schwer. Reine, feine Asche mit Zimtgeruch, die ich auf dem weißen Marmor zusammengekratzt und sorgfältig in die Obhut der Urne gegeben hatte. Jedes Körnchen Asche, das ich finden konnte, war in der Urne gelandet, die Luzifer wohl als Abschiedsgeschenk zurückgelassen hatte.
    Jace war nicht zum Flughafen gekommen, um mich zu verabschieden. Das hatte ich auch nicht erwartet. Ich hatte seine Villa wie ein Dieb mitten in der Nacht verlassen und Japhrimels Asche mitgenommen. Jace hatte gar nicht erst den Versuch unternommen, mich zu suchen oder mit mir zu reden.
    Gut.
    Als ich so im Gleiter saß, den Kopf seitlich an die Stütze gelehnt, wurde mir allmählich alles klar. Natürlich hatte Japhrimel Vardimal bei der Flucht aus der Hölle geholfen. Das war einleuchtend, vor allem, weil Luzifer nichts dagegen unternommen hatte und wohl der Auffassung gewesen war, Vardimal würde nichts Nützliches unter den Menschen finden, auch nicht unter den Menschen, die die Anlagen der Gefallenen in sich tragen, unter den Psionen. Was Luzifer nicht wusste, und Japhrimel wahrscheinlich genauso wenig, war, dass Vardimal das Ei mitgenommen hatte. Und als Luzifer dies entdeckt hatte, war Vardimal plötzlich deutlich mehr als nur eine kleine Bedrohung. Falls Luzifer anfangs noch nichts von dem Kind gewusst haben sollte, hätte er es spätestens jetzt, wo das Ei weg war, erraten. Also richtete er sein Augenmerk wieder mehr auf die Welt der Menschen. Er fand heraus, dass Vardimal, wie nicht anders zu erwarten, Proben von menschlichen Psis genommen hatte und damit verschwunden war. Irgendwann hatte Luzifer dann Kontakt zu Eve aufgenommen – lange vor mir, aber vermutlich, indem er demselben Band des Blutes gefolgt war wie ich. Nur war seine Verbindung mit dem Kind stärker, da es aus seinem genetischen Material war, während ich nur das verklingende Echo meiner Liebe zu Doreen und unser gemeinsames menschliches Band hatte.
    Und wenn Luzifer nicht in der Lage war, ohne das Ei die Hölle zu verlassen, dann war es jetzt erforderlich, Vardimal aus einer Richtung anzugreifen, aus der es der aasfressende Dämon nicht erwartete. Kein Dämon würde damit rechnen, dass der

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