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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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einen Spalt offen, und gelbes Licht ergoss sich in die rauchige Luft.
    Die Musik wechselte. Meine Haut prickelte vor Hitze und unangenehmer Energie.
    Ich riss die Tür auf und sprintete die Treppe hoch. Ich war nicht gerade in bester Verfassung – mein Magen war immer noch empfindlich von der Kotzerei, und mein Körper fühlte sich irgendwie eine Millisekunde zu langsam an –, aber als ich mit gezogenem Schwert in Dakes Büro mit den Plasglaswänden stürmte, machte er doch einen ziemlich überraschten Eindruck. Er steckte bis zu den pummeligen Ellbogen in giftig-grüner, klirrender Psinergie und drehte sich gerade von dem offenen Eisenkästchen auf seinem Schreibtisch weg.
    Dacon ist ein Magi, allerdings ein schwacher. In Rigger Hall war er ein paar Jahre unter mir gewesen, und für mich war er immer noch das Kind mit dem rundlichen Gesicht und der schlampigen Uniform, dem die ganze Zeit von zu viel Hasch Spucke aus dem offenen Mund lief. Für die Magi-Zulassung hatte er gerade mal einen Imp niedersten Rangs vorweisen können, und seine Tätowierung war ein einfaches, rundes, keltisches Symbol ohne irgendwelche Besonderheiten. Er war also nicht unbedingt der Beste für diese Art von Arbeit, aber er war der einzige Magi, den ich möglicherweise so weit einschüchtern konnte, dass er mir einen Dämonen-Zielsucher bauen würde, ohne dass ich dafür gleich eine Stange Geld hinlegen musste.
    Dake war zwar ein lausiger Magi, wenn es darum ging, einen Dämon herbeizurufen, aber mit Angriffsmagik kannte er sich recht gut aus. Auf physischer Ebene war er kein großer Kämpfer, aber wenn er sich mit genügend Psinergie aufgeladen hatte, war er schnell und gefährlich. Vermutlich verließ er deshalb so gut wie nie seinen Nachtklub. Ich hatte seit Jahren nicht mehr gehört, dass ihn irgendjemand auf der Straße gesehen hätte. Er war so sehr ein Einsiedler, wie ein Psion das nur sein kann.
    Und deshalb war er auch genau der Richtige, um mir einen Zielsucher zu bauen. In der Magik ist so etwas Teil des Passiv-Angriffs-Repertoires und somit genau seine Spezialität. Und seinen Nachtklub musste er dafür auch nicht verlassen.
    „Alter Hurensohn“, sagte ich freundlich. „Du wolltest mich also mit einer kleinen Überraschung empfangen, nicht wahr, Dacon? Du bist doch immer noch dasselbe kleine Aas.“ Meine Klinge sprühte blaugrüne Funken, und Lichtblitze huschten über ihre rasiermesserscharfe Kante. Die Runen, die ich in den Stahl gebannt hatte, erwachten funkelnd zum Leben und glitten geschmeidig die Klinge auf und ab. Die Aura des Dämons legte sich glitzernd und wirbelnd über meine.
    Dacon quiekte laut. Schweiß rann ihm über das bleiche, runde Gesicht. Ich spürte, wie hinter mir der Dämon ins Zimmer trat. Dacon fiel fast in Ohnmacht – er schwankte, und sein teures Drakarmani-Hemd klebte ihm feucht unter den Achseln. „Du … du …“ , stotterte er, und das grüne Glühen bildete einen Lichtbogen zwischen seinen Fingern. Äußerst schlampig.
    „Ich“, gab ich zurück. „Natürlich. Wer würde dich sonst schon besuchen wollen, Dake? Niemand mag dich, du hast keine Freunde – wieso bist du also so überrascht?“
    Dakes Augen glitten an mir vorbei. Seine abgetragene Kunstlederhose spannte über seinen stattlichen Beinen. „Das ist ein … das ist … du hast einen …“
    „Einen Dämon-Vertrauten.“ Ich versuchte, begeistert zu klingen, auch wenn ich es nicht war. „Eifersüchtig, Magi? Wenn du magst, kannst du gern unter vier Augen mit ihm reden.“
    Der Dämon trat vor, als könne er meine Gedanken lesen. Die diamantenen Flammen seiner Aura breiteten sich aus, füllten den Raum und schlossen sich um den unglückseligen Magi. Ich hielt mein Schwert schräg vor den Körper und wappnete mich mit dem geweihten Stahl gegen den Dämon, der langsam und drohend auf Dacon zuging.
    „Was willst du, verdammt noch mal?“, schrie Dake, während er zurückwich und beinahe auf seinen Schreibtisch gesprungen wäre. „Meine Güte, Danny, was willst du? Sag’s mir einfach.“
    Der Dämon blieb stehen. Wieder schien er meine Gedanken gelesen zu haben.
    „Informationen“, antwortete ich und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Irgendetwas stimmte hier nicht, ein Instrument spielte falsch und brachte das ganze Orchester aus dem Takt.
    Meine Nasenlöcher bebten.
    Salzig-schweißig-süß. Der Geruch von Chill.
    Ich zog das Papier aus der Tasche. Meine Ringe blitzten silbern auf. Vorsichtig ging ich an dem

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