Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
ihn an. Er sollte auf keinen Fall vergessen, dass ich seinen Namen kannte. „Ich habe bei dieser Geschichte nichts zu verlieren. Wenn du mich wütend machst, versaust du dir die einmalige Chance, groß rauszukommen.“
    Er starrte mich mit jetzt sehr hellen, lasergrünen Augen an. Ich glaube, er ist wütend, dachte ich. Seine Augen blitzten gerade auf wie ein Julfestbaum. Oder bilde ich mir das nur ein?
    Der Teller mit meinem Erdnussbuttertoast klapperte auf dem Tresen. Ich fragte mich, ob die Psinergie, die durch die Luft donnerte, mich wohl verbrennen würde, aber ich wandte den Blick nicht ab. Meine Ringe sprühten und knisterten, mein Schutzschild glitt als Reaktion auf die aufgeladene Luft unruhig hin und her.
    Schließlich senkte er den Blick, und die Spannung löste sich. „Wie du wünschst, Gebieterin.“
    Ob er wohl noch sarkastischer klingen konnte?
    „Ich bin nicht deine Gebieterin, Japhrimel. Je eher ich dich loswerden und wieder mein Leben leben kann, desto besser. Ich will nur, dass du mir keine Steine in den Weg legst, kapiert? Und vorher erklärst du mir, was ein Dämon-Vertrauter tut.“
    Er nickte, den Blick immer noch zu Boden gesenkt. „Und wann hättest du diese Erklärung gern?“
    Ich wischte mir die verschwitzte Hand am T-Shirt ab. Meine Angriffsschutzschilde summten, während sie sich langsam wieder zurückzogen. „Wenn ich meinen Kaffee ausgetrunken habe.“
    Wieder nickte er. Seine Haare sahen aus wie nasse, dunkle Stacheln. „Wie du möchtest.“
    „Und nimm dir auch einen Kaffee oder was immer du willst“, fügte ich widerwillig hinzu. Zumindest ich konnte mich höflich verhalten, wenn er es schon nicht tat.

15
     
     
    „Ashton Hutton“, sagte der Rechtsanwalt und drückte mir fest und professionell die Hand. Er zuckte weder beim Anblick der Tätowierung auf meiner Wange noch bei dem von Japhrimel zusammen. Allerdings sind Rechtsanwälte im Zeitalter des Parapsychischen auch nicht mehr so leicht aus der Fassung zu bringen. „Schön, dass Sie so kurzfristig Zeit für uns haben, Ms. Valentine.“
    „Danke, Mr. Hutton.“ Ich lächelte zurück. Du verdammter Hai, dachte ich. Er war leicht psionisch – nicht genug, um damit zu arbeiten, aber für beeindruckende Auftritte im Gerichtssaal reichte es. Das blonde Haar hatte er aus der hohen Stirn gekämmt, seine blauen Augen blitzten. Er konnte entwaffnend – und teuer – grinsen. Der feuchte Rattenfellgeruch eines geheimen Fetischs umgab ihn und drang mir in die Lungen. Ich zog die Hand zurück, abgestoßen von dem herben Duft.
    Das geht mich nichts an, dachte ich und warf einen Blick an ihm vorbei in den geschmackvoll eingerichteten Konferenzraum. Die Fenster waren dunkel, Licht kam nur von den Vollsprektrallampen. Der antike Tisch aus glänzendem Mahagoni war groß genug, dass man darauf hätte einen Wal zerlegen können.
    Die Familie war bereits anwesend: eine spindeldürre, vertrocknete, ältere Frau – vermutlich die Witwe – in einem pfirsichfarbenen, geschmackvollen Leinenkleid und mit einer Perlenkette um den faltigen Hals. Dann zwei Jungen, der eine kaum älter als dreizehn, rundlich, mit feuchten Augen, fettigen Haaren und einer üblen Akne. Der andere, ein paar Jahre älter, mit einem Haarschnitt in Topfform, wie ihn Jasper Dax in den Holovids trägt. Er hatte sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt und trommelte mit den Fingernägeln auf dem spiegelblanken, glänzenden Tisch herum.
    Auf der anderen Seite des Tisches saß eine etwa 35-jährige Frau mit Rubinohrringen, das Haar mit viel Spray zu einer Art Helm geformt. Die Geliebte, dachte ich. Dann glitten meine Augen weiter zu den beiden Bullen in Straßenkleidung, und auf einmal wusste ich, woher der Wind wehte.
    Ich sah den Anwalt an. „Was wollen die Bullen hier?“, fragte ich. Mein Lächeln erlosch, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
    „Das wissen wir noch nicht“, antwortete Hutton. „Miss Sharpley hat um Polizeipräsenz gebeten, und da dies im Testament nicht grundsätzlich ausgeschlossen wurde …“ Er spreizte die weichen, gepflegten Hände.
    Ich nickte. Im Klartext bedeutete das, die Bullen waren hier, weil irgendwer einen Verdacht gegen irgendwen hegte, oder die Beziehung zwischen Ehefrau und Geliebter nicht gerade sehr herzlich war. Aber auch das ging mich nichts an. „Also gut“, sagte ich und betrat den Raum. „Fangen wir an.“
    „Wer ist Ihr Geschäftspartner?“, fragte Hutton. „Ich habe seinen Namen nicht verstanden.“
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher