Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
wackeln. Amber schloss die Augen. Sie glaubte nicht an Gott, aber jetzt schien es der richtige Zeitpunkt, ihre Einstellung bezüglich Religionen noch einmal zu überdenken. Der Firbolg hatte scheinbar vor, sie beide umzubringen.
Der Transporter setzte sich auf ihre rechte Seite. Ein weiterer Zusammenstoß, den Cailean geschickt abfing, indem er dagegenhielt. Einige Meter fuhren sie nebeneinander her. Dann riss Cailean das Lenkrad herum und rammte den weißen Transporter. Der Transporter schwankte gefährlich, für einen winzigen Moment glaubte Amber, er würde umkippen, dann fing sich das Auto wieder und holte auf.
Cailean fluchte angestrengt. Vor ihnen kamen erste Häuser einer kleinen Ortschaft in Sicht. Amber wus ste sofort, was ihm durch den Kopf ging. Da würden Menschen auf den Straßen sein. Vielleicht Kinder, die am Abend noch gemeinsam spielten.
Noch einmal holte Cailean aus, stieß gegen das andere Auto und trat dann die Bremsen durch. Der SUV fiel zurück, der Transporter fuhr eine Kurve und knallte dann gegen einen Baum am Straßenrand. Cailean murmelte irgendwas von, das er das ein für alle Mal beenden wollte, zog ein Messer aus seinen Motorradstiefeln und stieg aus dem Wagen. Amber schnürte sich der Hals zu, als ihr klar wurde, was der Highlander vorhatte. Sie wollte Cailean zurückhalten. Er konnte den Firbolg doch nicht einfach töten. Die Kreatur hatte es vielleicht verdient, aber niemand hatte das Recht, sich zum Henker aufzuschwingen, auch nicht ein unsterblicher Krieger.
Die Fahrertür des Transporters war so eingebeult, dass Cailean ihn nur unter größter Kraftanstrengung aufbekam. Der Firbolg saß zusammengesunken hinter dem Steuer. Von seiner Stirn tropfte Blut auf den Sitz. Das Auto war mit solcher Gewalt gegen den Baum geknallt, dass der Firbolg zwischen Sitz und Lenkrad eingeklemmt war. Er musste sich sämtliche Rippen gebrochen haben. Blut lief ihm aus Mund, Nase und Ohren. Seine Atmung ging rasselnd. Wahrscheinlich war auch die Lunge verletzt. Das alles würde dem Firbolg höllische Schmerzen bereiten, aber ihn nicht umbringen. Dafür würde Cailean sorgen.
Cailean hob mit der einen Hand den Kopf des Monsters an, mit der anderen setzte er das Messer an dessen Kehle. Er hätte sich gerne mehr Zeit dabei gelassen, das zu tun, aber er war gerade nicht in Stimmung, außerdem wollte er keine Zeugen. Er zog die Klinge über die Kehle des Firbolg, dieser röchelte ein letztes Mal, Cailean schnitt ihm den Schädel vom Hals, dann warf er den Kopf auf den Beifahrersitz, ging zurück zum SUV und ignorierte den schockierten Ausdruck in Ambers Gesicht, als sie das blutige Messer sah. Stattdessen nahm er einen der Benzinkanister hinten aus dem Auto.
Er verteilte den ganzen Kanister über dem Transporter, in der Fahrerkabine und auf dem Körper des Firbolg. Schade, dass es im echten Leben nicht so einfach war wie im Fernsehen, wo sich Dämonen gerne mal in Schleim auflösten. Im echten Leben mussten sie selbst dafür sorgen, dass die Menschen nicht bemerkten, dass sie es nicht mit dem Körper einer fremden Kreatur zu tun hatten.
Cailean entzündete eine ganze Packung Zündhölzer und warf sie dem Firbolg auf den Schoß. Der hatte es nicht mal mehr geschafft sich eine Hose überzuziehen. Jetzt lag sein Schwanz schlaff auf seinem Schenkel. Dieses Ding würde er nie wieder in den Körper eines unfreiwilligen Opfers versenken. Als Cailean den Firbolg brennen sah, war es, als würde eine Last von ihm abfallen. Jede züngelnde Flamme, die sich den Körper des Firbolg hinauf fraß, schien eine Narbe auf Caileans Seele zu heilen. Er hatte nicht verhindern können, dass dieses Dreckschwein, sich nach seiner ersten Flucht noch mehr Opfer zu Gemüte geführt hatte, aber Cailean hatte nun verhindert, dass es noch mehr wurden. Amber war nun sicher vor ihm. Nie wieder würde er seine dreckigen Pfoten auf ihren wundervollen Körper legen können. Er genoss die Hitze des Feuers noch für einen Augenblick, den Blick starr auf den brennenden Leichnam seines Opfers gerichtet. Ruhe breitete sich bei dem Anblick in seinem Inneren aus. Es war nicht die Rache, die er sich all die Jahre seit seinem Versagen ausgemalt hatte, aber es war trotzdem ein gutes Gefühl. Und für ein ausgiebiges Blutbad hatte er immer noch Gelegenheit, wenn er sich Airmeds annahm – irgendwann, wenn es der Fluch zuließ.
Aus Richtung der Ortschaft ertönten Sirenen. Jemand hatte die Flammen bemerkt. Gleich würde es hier von Menschen
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