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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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Peregrine. Ich möchte nicht, dass die jämmerlichen Leistungen meines Mitbewohners ein schlechtes Licht auf mich werfen.«
    Mit einem weiteren speichelleckerischen Kichern war Perry verschwunden. Richard stand dicht neben Cassie, und ihr Herzschlag beschleunigte sich, als er sich vorbeugte. »Willst du mitkommen und dir meine Skizzen ansehen?«, fragte er verführerisch.
    »Ha, ha«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. Wenn er nur wüsste, wie nah er daran war, sich eine ordentliche Ohrfeige einzufangen ... aber welches seiner beiden Gesichter würde sie sich vornehmen? Nein, es war besser, weiter so zu tun, als sei alles in Ordnung. Cassie hatte nicht die Absicht, sich vor allen anderen mit ihm zu streiten. Sie verdankte ihm schon genug Peinlichkeiten.
    »Tut mir leid. Nicht witzig. Dann komm und sei meine Muse, zauberhafte Cassie.«
    Cassie konzentrierte sich angestrengt darauf, die halb zerquetschten Tuben in ihrem Malkasten zu sortieren. »Richard, wenn du einverstanden bist, wäre ich gern ... ähm ... allein?« Nachdem sie tief Luft geholt hatte, gelang es ihr, aufzublicken und sich zu einem Lächeln zu zwingen. »Ich war noch nie hier. Es ist ziemlich umwerfend. Ich muss es auf mich wirken lassen. Wenn du nichts dagegen hast.«
    »Oh. Natürlich nicht.«
    Seine verwirrte Enttäuschung wirkte aufrichtig. Aber andererseits hatten auch all seine Komplimente aufrichtig gewirkt, und Cassie wusste jetzt, wie viel sie wert waren. Einen kurzen Moment zögerte Richard noch, als erwarte er, dass sie ihre Meinung änderte, dann schlenderte er davon.
    Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus und drehte sich um. Verdammt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Ranjit noch da sein würde. Er schaute in ihre Richtung, und für den Bruchteil einer Sekunde begegneten sich ihre Blicke, bevor der ernst dreinschauende Inder sich abwandte.
    Ungehalten stand Cassie auf und ging schnell in die entgegengesetzte Richtung. Sie musste zwei Stunden totschlagen. Sie würde schon ein geeignetes Motiv finden. Poldino erwartete ja offensichtlich abermals gute Arbeit von ihr. Die Gärten waren nicht riesig, aber sie musste Ranjit aus dem Weg gehen. Und Richard. Und Jake, der mieser Laune war. Und vorzugsweise auch Keiko ... Meine Güte, ihr Spielraum war ein wenig begrenzt.
    Als sie sicher war, dass sie sich weit genug von allen anderen entfernt hatte, setzte Cassie sich auf eine niedrige Mauer und begann, planlos Figuren in ihr Skizzenbuch zu zeichnen. Es machte mehr Spaß und nahm sie erheblich mehr in Anspruch, als sie erwartet hatte. Gerade als ihre Faszination an den Touristen erlahmte und die Menschenmengen sich auflösten, entdeckte sie ein kleines Mädchen in gelbem Regenmantel, das einen leuchtend blauen Luftballon hielt. Das war besser.
    Das Kind bemerkte sie und verzog das Gesicht. Cassie schnitt ihrerseits eine Grimasse. Eine kleine Zunge kam heraus und Cassies Zunge tat das Gleiche. Während Cassie hastig den Ballon in der Faust des Kindes skizzierte, fand sie sich in einem Fratzenwettbewerb wieder. Als die Mutter das Kind schließlich in Richtung Galerie hinter sich herzog, hatten sie beide zu kichern begonnen.
    Verflixt. Sie hatte den Kragen nicht richtig hinbekommen: Er sah aus wie eine elisabethanische Rüsche. Frustriert starrte sie auf den leeren Fleck, wo das Mädchen gewesen war, rieb sich die Augen, die von der konzentrierten Anstrengung schmerzten. Als sie wieder klarer sehen konnte und den Blick zum ersten Mal seit über einer Stunde schweifen ließ, entdeckte sie kaum sieben Meter von sich entfernt zwei vertraute Gestalten.
    Ranjit und Jake.
    Ranjit hatte auf einer Bank gesessen, war aber nun halb aufgestanden, um sich gegen Jake zur Wehr zu setzen, der sich vor ihm aufgebaut hatte. Jakes Gesicht war verzerrt von Zorn und er hielt Ranjit eine Standpauke. Ranjit wirkte verblüfft, als sei er überrascht worden, und als Jake die Stimme hob, tat er das Gleiche.
    »Jake, würdest du mir bitte zuhören, um Himmels willen ...«
    Cassie stand auf und machte einige Schritte auf die jungen zu. Beide rissen gleichzeitig den Kopf herum. Wortlos drehte Jake sich um und stürmte davon; seine Schritte knirschten auf dem Kiesweg. Ranjit ließ sich wieder auf die Bank fallen.
    Cassie zögerte, aber irgendwie sah Ranjit so unglücklich aus, dass sie nicht anders konnte. Sie schlenderte auf ihn zu und versuchte, lässig zu wirken.
    »Was war das denn? Künstlerische Differenzen?«
    Mit einem leisen Stöhnen schlug er die Hände vors

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