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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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Gesicht. Cassie wartete ab. Sie war zufrieden damit, ihn anzuschauen. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt und seine nackten Arme waren von einem schönen Goldton. Auch seine Hände waren schön und stark, aber im Augenblick waren sie verkrampft und die Knöchel schienen weiß hindurch.
    »Du willst nicht darüber reden, wie?«
    »Das ist richtig.« Er nahm die Hände vom Gesicht und starrte Jake nach. »Genau wie du, Cassandra.«
    Sie zuckte die Achseln und lächelte heimlich. Sein Skizzenbuch lag halb geöffnet neben ihm. Sie warf noch einen verstohlenen Blick auf sein Gesicht. Er schaute immer noch nicht zu ihr. Also beugte sie sich vor und schlug den Einband zurück.
    Hätte sie nicht nach Luft geschnappt, hätte sie vielleicht mehr Zeit gehabt, das Bild genauer zu betrachten. Wie die Dinge lagen, fuhr er schnell wie eine Kobra herum und riss ihr heftig errötend den Block aus der Hand. »Es ist noch nicht fertig!«
    Sie kaute an der Innenseite ihrer Wange, nicht ganz imstande, ihn anzuschauen. »Darf ich es sehen, wenn es fertig ist?«
    »Falls ich jemals damit fertig werde«, sagte er barsch und stand auf. »Wir sollten besser zurückgehen.«
    Er sagte kein weiteres Wort, obwohl sie den ganzen Weg bis zur Orangerie neben ihm herging. Sie waren die Letzten, die eintrafen, und Cassie spürte, wie mehrere Augenpaare sie bei ihrer Ankunft verfolgten. Keikos funkelnder Blick war grimmig. Zweifellos würde es nicht lange dauern, bis Katerina davon erfuhr, dass Cassie und Ranjit zusammen aus dem Gebüsch aufgetaucht waren.
    Richards Lächeln war etwas weniger selbstgefällig als gewöhnlich; Jake schaute nichts und niemanden an.
    Zumindest Signor Poldino freute sich, sie zu sehen. Er klatschte in seine rundlichen Hände. »Wunderbar. Jetzt müssen wir zur Schule zurückkehren. Cassie und Ranjit, ich freue mich darauf, Ihre fertigen Arbeiten zu sehen.«
    Ich hoffe, Ranjit bringt seine Arbeit wirklich zu Ende, dachte Cassie sehnsüchtig. Und sie hoffte wirklich, dass er ihr das Bild dann zeigen würde. Er hatte zwei schlichte Gestalten gezeichnet, die sich gegenseitig mit erkennbarem Entzücken und Spaß betrachteten: ein kleines Mädchen in einem gelben Regenmantel, das einen Ballon hielt, und ein älteres, lachendes Mädchen, das im Schneidersitz auf einer niedrigen Mauer saß und sie zeichnete. Das ältere Mädchen sah so sorglos aus, dass es ihr ein Leichtes gewesen wäre, sich selbst nicht zu erkennen.
    Doch sie tat es.
    »Ooh, pretty woman«, sang eine amerikanische Stimme. Cassie riss den Kopf hoch in der Erwartung, Jakes vertraute Züge zu sehen.
    Aber es war Richard. Er warf seine Bücher auf Jakes Pult, zog sich den Stuhl darunter hervor, ließ sich darauf fallen und verschränkte die Hände hinterm Kopf; alles in allem eine gute Imitation der lässig-dreisten Art des Amerikaners.
    Cassie musterte ihn. » Du machst das gut.« »Was?«
    »Andere nachahmen. Du hast dich genauso angehört wie er.«
    »Hm, danke.« Er klimperte mit seinen langen Wimpern und sah sie an.
    »Du bist insgesamt ein ziemlich guter Schauspieler.«
    »Tatsächlich?« Sein Körper spannte sich kaum merklich an.
    Irgendwie erinnerte es sie an eine Schlange. An die Art, wie der gesamte Körper einer Schlange sich wie eine Feder spannte, kurz bevor sie vorschnellte. Sei vorsichtig, hatte Jake im Restaurant gesagt. Es sich mit Richard zu verderben, konnte wirklich, wirklich ein Fehler sein, aus mehr als nur einem Grund.
    Nicht dass sie Jakes Rat beherzigte. Aber sie würde nicht hinter die Geheimnisse der Akademie kommen, indem sie jedes Mal mit einem Wutanfall reagierte, wenn ihr jemand dumm kam. Also nicht wütend werden, sondern Ruhe bewahren.
    Außerdem war Richard nicht der einzige fähige Schauspieler hier. Cassie schenkte ihm ein Grinsen, das er mit einem breiten, unbefangenen Lächeln beantwortete. »Wo ist Jake?«
    »Er kommt heute nicht zum Unterricht.« Richard zog leicht die Schultern hoch. »Es geht ihm nicht besonders gut, habe ich gehört. Er leidet nämlich an Schlaflosigkeit. Vielleicht hatte er eine besonders schlechte Nacht.«
    »Schade«, sagte Cassie leichthin. »Also. Gehst du mir aus dem Weg, oder was?«
    »Darling!« Er richtete sich ein wenig höher auf. »Ich dachte, du wärest mir aus dem Weg gegangen!«
    »Natürlich nicht. Ich hatte viel zu tun, das ist alles.«
    »Und du hast wohl selbst ein wenig an Schlaflosigkeit gelitten. Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als ich dich neulich nachts vor der Tür zum

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