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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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angelaufen«, bemerkte Jake düster. »Kaum erledigt. Du hast ein Date?«
    »Am Arc de Triomphe. Morgen. Es ist ein ganz besonderer Tag, sagt er. Er will mir etwas Spektakuläres zeigen. Ich fühle mich wie ein Wurm.«
    Isabella tätschelte ihre Hand. »Hör mal, frag ihn vorsichtig aus, hm? Vielleicht wird er uns sogar helfen wollen.«
    »Vielleicht.«
    Jake legte sich wieder in die Riemen. »Danke, Cassie. Vielmals. Du tust das Richtige, das weißt du.«
    »Ich weiß.« Unbehaglich betrachtete sie den winterlichen Park.
    »Also, mach dir keine Sorgen«, drang Jake weiter in sie. »Es ist nur ein Date. Was kann da schon schiefgehen? Und du brauchst nichts zu tun, was du nicht tun willst.«
    »Ich weiß. Aber trotzdem.« Cassie leckte sich die Lippen; in der frostigen Luft fühlten sie sich trocken und rissig an.
    »Was, trotzdem?«
    »Ich habe wegen morgen ein ausgesprochen mieses Gefühl.«
    KAPITEL 18
    »Unglaublich, nicht wahr?« Richard drückte ihr die Schultern.
    Die Sonne ging als goldener Feuerball hinter dem Arc de Triomphe unter. Während das grelle Licht sich intensivierte, beleuchtete es die Ränder des Triumphbogens und setzte ihm einen glühenden Heiligenschein auf. Das ganze Tor schien in Flammen zu stehen.
    Cassie schnappte nach Luft und spürte, wie Richards Finger sich auf ihren Hals zu bewegten. Sie brachte keinen Ton heraus, war sich aber nicht sicher, ob sie das auf Verlangen oder Furcht zurückführen sollte.
    »Es ist der Jahrestag der Schlacht von Austerlitz, Napoleons größtem Sieg. Der einzige Tag in jedem Jahr, ai, dem die Sonne in einer Linie mit dem Triumphbogen und den Champs-Elysees untergeht. Magnifique«, murmelte er in ihr Ohr. »N'est-ce pas?«
    »Das kannst du laut sagen«, hauchte sie.
    Sie verharrten bewegungslos, bis das Licht verblasste und die Touristen um sie herum ihre Digitalkameras eingesteckt und sich in einem babylonischen Sprachengewirr zerstreut hatten. Richard hielt sie immer noch fest und Cassie fühlte sich schwach.
    »Komm weiter, sonst verpassen wir die Aussicht!« Er begann die Champs-Elysees hinaufzulaufen. Cassie lief hinter ihm her, aber er wurde nicht einmal langsamer, als er sich dem Verkehrschaos unter dem Triumphbogen näherte.
    »Bist du wahnsinnig?«, brüllte sie. Sie kam schlitternd zum Stehen, während er zwischen Autos und Motorrädern hindurchlief, ohne sich um das lautstarke Hupen zu scheren. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie. Dann nahm sie es als Herausforderung, halbwegs von seinem Wahnsinn angesteckt. Grinsend holte sie tief Luft und rannte durch den Verkehr.
    Irrsinn. Sie wusste nicht, wie sie es schaffte. Das Quietschen der Reifen und das Blöken der Hupen machte sie beinahe taub, die Lichthupen der Scheinwerfer blendeten sie, aber sie fühlte sich wie ein Fisch im Wasser oder ein Vogel in der Luft, als könne nichts ihr etwas anhaben. Und so war es auch, dachte sie mit einem Aufwallen wilder Freude, als sie über die Reihe niedriger Sperrpfosten rund um den Triumphbogen sprang. Verdammt, heute Abend war sie unsterblich!
    »Cassie Bell, ich wusste, dass du perfekt bist!«, johlte Richard, packte sie und wirbelte sie im Kreis herum. »Ich wusste es!«
    »Klar bin ich das«, stieß sie atemlos hervor. »Aber man wird uns verhaften.«
    »Nein. Komm weiter!«
    Der goldene Schimmer war vom Stein mit seinen kunstvoll gemeißelten Figuren und Friesen verschwunden. Stattdessen ließen Flutlichter den Triumphbogen geisterhaft erscheinen und verliehen Pferden und Soldaten eine unheimliche Körperlichkeit. Es wurde kälter und das Tosen des Verkehrs schien weit entfernt zu sein.
    »Zweihundertvierundachtzig Stufen«, lachte er. »Wir rennen um die Wette!«
    Oh Mann, war er fit. Die ersten hundert Stufen, die er immer zwei gleichzeitig nahm, hielt Cassie mit ihm Schritt, und sie war nicht weit hinter ihm, als er oben hinausstolperte und sie hinter sich herzog. Als sie wieder zu Atem gekommen war, beobachtete sie, wie sich die blaue Nacht über Paris senkte. Sie wusste nicht, ob der Kloß in ihrer Kehle auf die Aussicht zurückzuführen war oder auf ihre nagenden Schuldgefühle. Doch selbst der sonst stets zu Späßen aufgelegte Richard wirkte plötzlich nüchtern und besonnen. In der dämmrigen Luft schien es, als würde jede Einzelheit der Stadt zum Leben erwachen. In der Ferne leuchtet Sacre Coeur wie eine weiße Perle über Montmartre.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es dir gefallen wird«, flüsterte er.
    Sie schluckte. »Es ist

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