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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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erreichen das kleine Waldstück.
    »Von dieser Seite können wir es versuchen«, sagt die Comtesse und deutet hinüber. Es gibt kein anderes Licht als den Mond, keine Fackel brennt, keine Kerze, nichts. Ich verenge die Augen und auch Indie sieht abwartend hinüber. Streichen Wölfe um das Lager?
    »Aber warum haben sie Granny nicht getötet?«, fragt Indie leise.
    »Weil ihr Anführer sie liebte«, antwortet die Comtesse knapp. Sie sieht nicht aus, als wollte sie näher auf das Thema eingehen. Ein Laut lässt uns zusammenfahren.
    »Was war das?« Mum klammert sich an meinen Arm, die Comtesse legt die Winchester auf etwas an, etwas, das ich nicht erkennen kann.
    »Dort«, flüstert sie und entsichert das Gewehr. Doch ich lege ihr die Hand auf den Lauf und drücke ihn zur Seite, denn ich habe ihn erkannt. Es ist Dusk.
    Wir drehen ihn auf den Rücken, er fühlt sich kalt an und an seinem Hals klafft eine Wunde, aus der noch bis vor Kurzem Blut gesickert ist. Seine Augen sind geschlossen.
    »Er ist tot.« In mir breitet sich eine seltsame Leere aus. Ich knie mich vor ihn und hebe meine Hand, um ihm über das Gesicht zu streichen, doch dann lasse ich sie hilflos wieder sinken. Mum und Indie stehen nur da, ich weiß, dass Mum gar nichts mehr versteht, aber ich kann ihr auch nichts erklären.
    »Der ist nicht tot.« Die Comtesse schlägt ihm mit voller Kraft ins Gesicht. »Ein Wolf stirbt nicht einfach so. Mach die Augen auf, du Hundesohn!«
    Sein Kopf kippt leblos zur Seite und ich stoße die Comtesse wütend zurück, doch sie legt nur das Gewehr auf ihn an.
    »Mach die Augen auf oder ich gebe dir den Gnadenschuss. Jetzt. Sofort.«
    Ein leises Stöhnen kommt über Dusks Lippen, dann öffnet er langsam die Augen und ich weiß nicht, ob ich unendlich froh sein soll oder unendlich wütend. Sein Blick trifft mich und ich stehe auf, zu nah ist noch unsere letzte Begegnung. Zu demütigend diese Erinnerung. Unser langer, verschlungener Kuss, der mich fast auf seine Seite gezogen hätte, weg von Miley. Wie konnte er es schaffen, dass ich mich so sehr zu ihm hingezogen fühlte? Und gleichzeitig abgestoßen und verletzt.
    »Prinzessin.«
    Seine Augen leuchten gelb in der Dunkelheit und ich sehe in ihnen, dass er weit fort gewesen war.
    »Du wirst erfrieren, wenn du hier liegen bleibst«, fährt ihn die Comtesse an, »steh auf!«
    »Ihr könnt nicht ins Lager«, flüstert Dusk. »Chakal. Er bestimmt über das Rudel. Wir haben dort keine Verbündeten mehr. Cheb ist tot.«
    Die Comtesse zuckt zusammen und ihr Blick schweift zum Lager hinüber.
    »Das Rudel ist an den Vertrag gebunden.«
    »Sie hören jetzt auf Chakal.«
    »Was willst du uns damit sagen, dass wir jetzt aufgeben sollen, hier, fünfhundert Meter von Emma entfernt?«, frage ich fassungslos. In meinem Rücken spüre ich das Lager. Drohend und abwartend.
    »Sie werden euch nicht zu ihr durchlassen. Genauso wenig wie mich.«
    Für einen Moment versinke ich in seinem Blick und sehe den Kampf zwischen Dusk und den Wölfen des Rudels.
    »Was ist mit Kat? Miss Anderson? De la Vega? Wo sind sie?«
    »Wir können nicht warten«, wehre ich ab, »der Sucher … Du musst uns helfen. Wir sind so weit gekommen.«
    »Ab hier müsst ihr alleine weiter. Ich gehöre nicht zum Rudel. Ich bin nicht geduldet.«
    »Was hast du immer gesagt?«, zische ich ihn an. »Dass nur eines zählt. Dein Auftrag, mein Leben zu retten.«
    »Prinzessin«, sagt er wieder und mein Herz setzt einen Schlag aus. Seine Stimme ist sanft, so sanft wie bei unserem letzten Treffen. Ich habe kein Mitleid. Er hatte auch keines mit mir. Meine Wut lässt mich die vielen schlaflosen Stunden vergessen. Zornig schießt mein Blut durch meine Adern. Ich bin zu allem bereit. Es gibt nur ein Ziel. Mein Kopf ist vollkommen klar. Wir müssen ins Lager und mit diesem Chakal sprechen. Wir dürfen uns von nichts und niemandem aufhalten lassen. Der Sucher hat bald sein Ziel erreicht, Mum zieht ihn unaufhaltsam näher. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.
    »Wir müssen los. Wir müssen zu Emma.« Indie zieht sich ihre Kapuze über den Kopf und wendet sich zum Gehen. Mum folgt ihr wortlos.
    »Und jetzt steh auf«, sage ich hart und reiße der Comtesse das Gewehr aus der Hand und drücke Dusk den Lauf an die Schläfe.

34
    Indie

    D unkel hebt sich die Wagenburg von der hellen Schneefläche ab. Der Mond taucht alles in ein unwirkliches Licht und wirft seltsame bläuliche Schatten zwischen die Bäume und die Bretterverschläge. Das

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