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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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Blick zu.
    »Aber natürlich verraten wir keinem, was ihr für einen Männergeschmack habt«, antworte ich in einem Tonfall, als würde ich es gleich nach dem Training am Schwarzen Brett des Klosters veröffentlichen. Mit einem schnellen Kick in die Kniekehle bringe ich Jools zu Fall und jogge dann locker weiter. Bevor mich Jools wieder erreicht, klatscht Namika Fadia in die Hände.
    Felicia hat plötzlich ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Als sie an uns vorbeigeht, klatscht sie sich mit Jools ab und sagt halb laut an uns gerichtet: »Na dann, bis zum Abendessen. Vielleicht organisieren wir euch schon mal ein paar Strohhalme.« Dabei macht sie ein Gesicht, als hätte sie keine Zähne mehr, und Jools beginnt zu lachen.
    An der Wand lehnen Jools, Felicia und ein paar fremde Hüterinnen in schwarzen Trainingsklamotten. Dawna und ich wärmen uns genau wie die zwei Trainerinnen Namika und Ayasha Fadia auf, indem wir noch ein paar Dehnübungen machen und ein paar angetäuschte Fauststöße und Tritte gegeneinander ausführen. Ich bin nicht bei der Sache, weil ich die beiden kleinen, drahtigen Frauen beobachte. Schon jetzt ist mir vom Zusehen klar, dass sie besser sind als Kat und Miss Anderson. Unter der engen schwarzen Kleidung zeichnen sich die Muskeln ab, ihre Bewegungen sind blitzschnell und wohlkalkuliert. Zwischen ein paar schnellen Kicks gehen sie auseinander, dehnen wieder ihre Muskeln und sinken graziös in den Spagat. In ihren Mienen kann ich nichts lesen außer purer Konzentration.
    Namika stellt sich vor mich und verbeugt sich mit einem undurchdringlichen Lächeln. Kat hat mir vorher noch eingeschärft, mich an die Grundregeln zu halten. Der Gruß, das Zurücktreten. Die Ältere beginnt den Kampf, niemals umgekehrt. Was dann kommt, weiß niemand, vermutlich nicht einmal die Trainerin selbst. Ich hülle meine Gedanken in eine eisblaue Wolke und verneige mich. Mit einer schnellen Faustschlagfolge beginnt sie den Kampf, ich mache ein paar Routine-Ausweichbewegungen, den letzten Faustschlag kicke ich mit dem Fuß weg. Sie bleibt immer in Bewegung, umrundet mich und weicht aus, sobald ich versuche, sie anzugreifen. Der Eindruck, dass sie um Welten besser ist als Miss Anderson, war nicht falsch. Jeder Schlag, jeder Tritt sitzt perfekt, ihre Taktik scheint sich ständig zu ändern. Das Einzige, was sich nicht ändert ist ihr Tempo: Sie wird schneller, härter, angriffslustiger und sie nimmt sich immer weniger zurück.
    Sie nimmt Anlauf und springt in die Luft, täuscht mit dem linken Bein an, tritt aber mit dem rechten in Kopfhöhe zu. Ich bücke mich schnell genug, um dem Tritt auszuweichen. Ein schneller Tritt gegen die Innenseite meines Oberschenkels lässt mich schwanken. Sie packt mich am Handgelenk, ich sehe ihren anderen Arm gar nicht auf mich zukommen, so schnell habe ich ihre Faust im Gesicht. Sie lässt mich los und ich taumle zurück. Für einen Augenblick sehe ich nur Sternchen, bücke mich automatisch vor dem Fußtritt, der jetzt kommt. In meine Benommenheit hinein schlägt sie noch einmal zu, diesmal mit dem Ellbogen, ich reiße gerade noch rechtzeitig die Arme nach oben und wehre den Schlag mit den Fäusten ab.
    Plötzlich spüre ich eine Berührung an meinem Rücken und ich weiß, das ist Dawna. Für einen unendlich langen Moment starre ich in Namikas Augen. Der Kampf scheint zu Ende zu sein. Mein Herz klopft laut in meinen Ohren, ich habe den Eindruck, versagt zu haben.
    »Stresstraining«, sagt sie, und obwohl ich an ihrer Miene nicht erkenne, was sie sich denkt, ahne ich, dass sie mit unserer Leistung nicht zufrieden ist.
    Nicht nur in der Defensive sein, höre ich Kats warnende Worte. Zeig ihnen, was du kannst, Indie. Solange du nicht angreifst, wirst du sie nicht überzeugen.
    Links und rechts sehe ich noch weitere Hüterinnen in Kampfstellung gehen, Adrenalin überschwemmt meinen Körper und mir wird plötzlich klar, dass dies kein Training ist, sondern die Prüfung, auf die wir gewartet haben. Dawnas Rücken nimmt mit meinem Kontakt auf und ihre Gedanken kriechen in mich hinein.
    Das wird ein Riesenspaß, Indie, denkt sie gerade. Stresstraining. Pah.
    Ich muss lächeln. Dawna, die nie zuschlagen wollte.
    Let’s go, denke ich mir, und ohne es abgesprochen zu haben, setzen wir uns gleichzeitig in Bewegung. Vielleicht habe ich diesen Energiekick gebraucht, um meinen Körper zu Höchstleistung zu motivieren. Vielleicht war es auch Dawna, die mich mit ihrer Energie mitreißt. Nicht lange fackeln,

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