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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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mit Hoffnung.
    »Eine Strategiebesprechung«, sagt Mum im Flur. »Das brauchen wir.«
    Emma schenkt mir Kaffee in eine Tasse und schiebt sie mir über den Tisch zu. Er ist stark und bitter, ich trinke ihn ohne Milch, er ist so heiß, dass ich mir die Zunge verbrenne.
    »Wusste Granny, dass sie uns nie wiedersehen würde?«, sage ich, während ich auf die Schritte auf der Treppe lausche.
    Emma dreht sich zu Dusk und Diego, die noch immer unbewegt vor dem Küchenfenster stehen, dann nickt sie. »Sie wusste auch, dass wir es schaffen werden. Die Ängste, die deine Mutter hat, sind vollkommen unberechtigt.«
    Im nächsten Moment ist die Küche voller Frauen. Sidney holt Geschirr aus dem Schrank, Mum setzt frisches Wasser auf. Tamara stellt Brot auf den Tisch.
    Mein Blick saugt sich an einem kleinen Schlüsselanhänger fest, der auf der Küchenanrichte liegt.
    »Du hast noch immer diesen Scheiß-Schlüsselanhänger von Shantani«, sage ich finster. »Schmeiß diesen blöden Tankstellenengel endlich weg.«
    Mum wirft mir nur einen kurzen Blick zu und nimmt den Engel in die Hand. »Wir haben nicht ewig Zeit«, sagt sie und lässt den Schlüsselanhänger in ihre Hosentasche gleiten. »Die Zeit bis zum ersten August wird wie im Flug vergehen. Darum müssen wir jetzt besprechen, was zu tun ist, um unser …« Sie stockt ein wenig. »… Unser Ziel zu erreichen.«
    Das Küchenfenster schlägt so laut zu, dass alle zusammenzucken. Sidney schließt das Fenster und plötzlich scheint es dunkel zu werden.
    »Wir tun alles, um euch zu helfen«, sagt Sidney ernst. »Ich habe zwar noch keine Ahnung, wie, aber wir finden einen Weg.«
    »Ja. Wir stehen auf jeden Fall hinter euch, darauf könnt ihr euch verlassen«, stimmt Eve zu.
    Die beiden lehnen nebeneinander an der Küchenanrichte, und während mein Blick vom Fenster zu den beiden Frauen schweift, merke ich, dass sie ihre Worte ernst meinen. Tara setzt sich mir gegenüber an den Küchentisch und sieht auf ihre Hände.
    »Das Wichtigste ist, dass wir Emma schützen«, sagt Mum. »Ich nehme an, die Dunklen werden versuchen, sie zu töten.«
    Ihr werdet sie nicht schützen können, höre ich die scharfe Stimme der Oberin. Lasst sie hier bei uns, hier, im Schoße des Ordens, wird sie die Zuflucht finden, die sie braucht.
    Die Tür geht noch einmal auf und Dawna und Diego kommen herein.
    »Wir könnten uns mit den Männern beim Wachehalten abwechseln«, schlägt Beebee vor. »Außerdem sollte jede von uns schießen können.«
    »Ich habe zwei Gewehre auf dem Dachboden gefunden«, sagt Sidney. »Und Beebee könnte noch meine Pistole und das Gewehr von zu Hause holen.«
    »Wir könnten Schießübungen hinter dem Haus machen«, fügt Eve hinzu.
    »Die Fenster, man muss sehen, wie man sie dicht bekommt«, sagt Beebee. »Dann könnten wir uns im ersten Stock verschanzen.«
    »Vielleicht sollten wir mit Sprengfallen die Zufahrt sichern …«, überlegt Eve, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht, und fügt verlegen hinzu: »Na ja. Ich dachte nur …«
    Mum drückt sich mit den Zeigefingern an ihre Schläfen und verzieht das Gesicht. Tamara schlägt die Hand vor den Mund, ihre Augen sind weit aufgerissen, sie ist die Einzige, die durch den Wind ist und nicht weiß, was sie sagen soll. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee zieht durch die Küche und lässt die Unterhaltung komplett abstrus wirken. Frühstück und Sondersitzung.
    »Ja, das sind ja schon eine ganze Menge Vorschläge … Das zweite wichtige Ziel«, fährt Mum fort, als wären es wirklich Vorschläge, die uns helfen könnten, und stellt den Kaffee auf den Tisch. »Verbündete.«
    Dawna schenkt sich Kaffee ein. Diego nimmt sich eine Tasse und lehnt sich gegen die Wand.
    »Welche Verbündeten?«, will Tara wissen, löst ihren Blick aber nicht von ihren Händen.
    »Darüber müssen wir nachdenken. Wir können jeden brauchen, der auf unserer Seite steht«, erklärt Mum. Aus ihrem straff zurückgebundenen Haar hat sich eine Locke gelöst und umschmeichelt jetzt ihr energisches Gesicht. Unsere Mum, denke ich stolz.
    »Die Zigeuner«, erklärt Mum kurz angebunden. »Zum Beispiel.«
    »Sie kamen in der Nacht, aber ihre Absicht ist nicht gut«, flüstert Tara und ihre Augen sehen wie unheimliche dunkle Seen aus.
    Mum stemmt ihre Fäuste in die Hüften und wirft einen ärgerlichen Blick auf Tara. »Ich werde zu ihnen fahren und mit ihnen sprechen. Es muss einen Weg geben …«
    Dass sie sich an der Vertrag halten, denkt sie,

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