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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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können.
    »Es war ein Fehler, es zu öffnen«, stößt Indie hervor, während wir, die Dunklen abwehrend, auf unser Grab zulaufen. »Es gibt gar keine Energie, die wir neutralisieren können. Es gibt niemanden, gegen den wir kämpfen können.«
    Ich kann nicht mehr nachladen, plötzlich sind wieder Dusk und Diego vor uns, werfen sich mit ihren schweren Körpern gegen die Dunklen, wie in einem Albtraum laufen wir hinter ihnen, als würde es ewig so weitergehen.
    »Sam wartet auf etwas«, bringe ich hervor. Ich schmecke Blut auf meiner Zunge. Neben uns bricht ein Wolf tot zusammen.
    »Komm jetzt!« Indie hält meine Hand umklammert. Wir springen über umgestürzte Grabsteine, über zerbrochene Grabplatten, alles ist verwüstet. Dann taucht unser Grab vor uns auf. Sam steht immer noch vor der Öffnung, er lässt die Arme hängen und hat seinen Blick starr zum Himmel gewandt, als wolle er dessen Schwärze in sich aufsaugen. Wir legen an Tempo zu, doch dann werden wir plötzlich auseinandergerissen. Ich erkenne Rag, der Indie um die Taille gepackt hat, Indie wehrt sich verzweifelt, mit einem blitzschnellen Kick bringt sie Rag zu Fall, doch Rag reißt sie mit sich.
    »Indie!« Mein Schrei gellt über den Friedhof.
    Ein anderer Dunkler stellt sich vor mich, drängt mich zurück, Schlag um Schlag, immer mehr Dunkle schließen sich ihm an, bis ich Indie aus den Augen verliere. Ihr rotes Haar auf Rags Brust ist das Letzte, was ich von ihr sehe.

37
    Indie

    D er langsame Herzschlag von Rag dröhnt in meinem Kopf, als würde er zu meinem eigenen Körper gehören. Ich weiß, was das bedeutet … jemand muss mich zum Grab bringen, um dort meine Seele zu opfern. Obwohl ich Dawna nicht mehr sehe, ist meine Narbe noch versiegelt. Zwar merke ich Rags lähmende Hitze, aber sie kriecht nicht in mich hinein. Welche irrsinnige Stärke Dawna gerade aufwenden muss, um mich zu schützen, ist unbegreiflich, und genau das ist es, was mir auch die Kraft gibt, wieder zu kämpfen. Dawna tut alles, um uns zu retten, und auch ich werde alles tun!
    Mit einem kraftvollen Kopfstoß nach hinten stoppe ich Rag für einen Moment, gleichzeitig ramme ich meinen Ellbogen in seinen Bauch und die Faust der anderen Hand schnellt über meine Schulter in sein Gesicht. Das grässliche Knacken wird von einem dumpfen Aufstöhnen begleitet. Dann lasse ich mich abrupt fallen und tatsächlich ist er für eine Sekunde nicht aufmerksam genug und lässt mich los.
    Als ich herumwirble, steht Rag direkt vor mir. Mit meinem Angriff habe ich ihn wirklich wütend gemacht, das war ein großer Fehler. Er springt nach vorne und will mich packen. Schnell weiche ich aus. Zeig, was du gelernt hast, höre ich die kühle Stimme von Miss Anderson in meinem Kopf. Du kannst jeden besiegen, solange nicht deine Angst zwischen dir und deinem Können steht, Indiana Spencer.
    Ich habe nie Angst, höre ich meine Antwort darauf.
    Aber es stimmt nicht. Genau in diesem Moment habe ich Angst. Angst vor Rag, vor seinem Hass, vor seiner Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber. Indiana Spencer, klingt die Stimme von Miss A. in meinem Kopf nach und plötzlich kann ich meine Gefühle ausschalten, es ist keine Angst in mir, aber auch kein Hass. Nur das Ziel ist klar vor meinen Augen.
    Ich muss Dawna schützen. Ich muss verhindern, dass sie getötet wird.
    Mit einer schnellen Kick-Folge bringe ich Rag zum Taumeln und Zurückweichen. Er nimmt Anlauf und kommt jetzt wieder auf mich zu, wie ein Panzer, so schwerfällig, aber kaum zu stoppen. Flink springe ich zur Seite und stelle ihm ein Bein, doch mit einem perfekten Salto kommt er sofort wieder auf den Füßen zu stehen.
    Schwer atmend stehen wir voreinander, aufmerksam jeder Bewegung des anderen gegenüber.
    »Es hat keinen Sinn«, sagt er emotionslos.
    »Schätzchen, mehr Sinn als heute gab’s noch nie«, erwidere ich heiser.
    Im nächsten Moment schnellt er auf mich zu, wir rollen über den Boden, er bleibt schwer auf mir liegen, drückt mich in das hohe Gras. Seine laserblauen Augen bohren sich in meine und langsam sackt all mein Blut in die Wunde im Bauch. Es ist kein richtiger Schmerz, rede ich mir ein.
    »Wo ist er jetzt?«, zische ich ihm zu, während ich mit meinem Ellbogen auf seinen Kehlkopf drücke. »Wo ist er, dein Herr und Meister?«
    Rag weicht mit seinem Kopf ein wenig nach hinten aus und erwischt das Handgelenk meiner rechten Hand.
    »Nichts wird ihn noch aufhalten«, sagt er tonlos.
    »Scheiße noch mal. Wenn jemand euren Meister

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