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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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dachte nicht, dass wir mit allen kämpfen würden, sie dachte, wir stehen dem einen gegenüber … Ich spule alles mechanisch ab, was ich bis zu diesem Augenblick gelernt habe.
    Der Ring um uns zieht sich immer enger, aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Dusk sich in die Kehle eines Engels verbeißt, wieder regnen Federn auf uns herunter, ich versuche, einen Schutzkreis aufzubauen, der die Engel auf Abstand hält, doch es gelingt mir nicht, meine Gedankenkraft scheint völlig ausgelöscht. Wieder wehre ich Schläge ab, doch einer schleudert mich zu Boden, ich rolle mich ab und spüre Blut über meine Schläfe laufen. Einer der Dunklen steht über mir, er hebt seinen Arm, um erneut zuzuschlagen, und ich fühle mich plötzlich vollkommen kraftlos, nicht mehr fähig, mich zu wehren.
    Doch im selben Moment erschüttert eine gewaltige Explosion den Friedhof und der Dunkle bricht, von einer Kugel getroffen, über mir zusammen.
    Ich rapple mich auf, atemlos. Staub, Sand und Geröll regnen auf uns herab. Ist das die Ankunft Azraels? Ist das die Energie, die wir neutralisieren müssen? Eine zweite Explosion bringt die Erde zum Beben, jetzt erst bemerke ich, dass sie aus einer ganz anderen Richtung kommt: Die Friedhofsmauer hinter uns, dort, wo wir den Navara geparkt hatten, fliegt in die Luft. Erneut regnet es Gesteinsbrocken auf uns herab und Indie beginnt zu husten.
    Für einen Moment breitet sich Stille zwischen den Gräbern aus, als hätten die Explosionen die Kämpfe gestoppt. Wie ein Atompilz steht noch eine riesige Staubwolke vor uns. Dann flammt ein Feuerring um den Friedhof auf, die rußig gelben Zungen des Feuers schlagen nach oben und ich sehe eine einsame Gestalt auf die Trümmer der ehemaligen Mauer klettern.
    Rudy.
    Seine Miene ist triumphierend, es sieht fast so aus, als würde er gleich die Arme nach oben reißen. Dann tritt eine Fassungslosigkeit in seinen Blick, als er die Dunklen sieht, die sich wie ein Meer zu seinen Füßen ausbreiten. Hinter ihm tauchen Beebee und Vince auf, mit schwarz verschmierten Gesichtern. Eve, Sidney und Tamara klettern unsicher auf die Mauerreste, sich mit den Händen auf den Gesteinsbrocken abstützend, und ich weiß nicht, was mich fast zum Heulen bringt. Dass sie hier sind, obwohl es ein Selbstmordkommando ist. Dass sie bewaffnet sind, obwohl sie zu den friedfertigsten Menschen unter dieser Sonne gehören. Oder dass sie die Einzigen sind, die an unserer Seite kämpfen wollen.
    »Feuer«, höre ich Sidney schreien und es dauert einen kleinen Moment, bis die Frauen die Waffen hochreißen. Sie beginnen, einen Schuss nach dem anderen in Richtung der Engel zu feuern, dabei brüllt Eve aus voller Kehle, und ich bin mir sicher, sie hat dabei die Augen fest zugedrückt.
    »Haut einfach ab«, flüstert Indie neben mir. »Oh Gott. Macht mich nicht unglücklich.«
    Dann sehe ich sie. Diejenigen, die hinter der Mauer gewartet hatten. Im selben Moment packt mich Indie, geistesgegenwärtig genug, um mich vor dem erneuten Angriff eines Dunklen in Sicherheit zu bringen. Sie bringt mich zu Fall, bedeckt mich mit ihrem Körper.
    Während ich falle, rieselt das pure Glück durch meinen Körper. Denn noch während des Falls sehe ich, wie sie sich in Bewegung setzen. Sie scheinen wie das Wasser zu sein, eine Flut von Wölfen, die über das Geröll fließt, hinein in den Kampf, auf der Suche nach Indie und mir. Ihr Fell leuchtet unwirklich im Mondlicht, wie eine Welle, die unaufhaltsam näher kommt. Mühelos nehmen sie die Hindernisse, geschmeidig und schnell. Zuerst glaube ich, mein Verstand spielt mir einen Streich, meine Hoffnung, die Wölfe könnten zurückkommen, bahnt sich einen Weg durch meinen Kopf. Doch die Körper der Wölfe sind real. Sie sprengen die Engel auseinander, wild und doch wohlgeordnet, und für einige Sekunden ist der Friedhof wie überschwemmt von silbernem Fell und schwarzen Federn.
    Chakal. Chakal ist gekommen, um für uns zu kämpfen!
    Neue Kraft scheint in meinen Körper zu strömen, ich drücke Indie von mir herunter und greife nun wieder an, mit einem Fußtritt bringe ich mein Gegenüber zu Fall.
    »Indie!«, brülle ich, »du musst bei mir bleiben!«
    »Wir müssen zum Tor!«, schreit sie.
    Ich packe sie am Arm und ziehe sie mit mir. Jetzt wird nichts mehr schiefgehen. Wir werden beim Tor sein, wenn die Energie austritt. Wir werden sie neutralisieren. Und auch wenn wir nur zu zweit sind, ich fühle mich jetzt so stark, dass ich davon überzeugt bin, Azrael besiegen zu

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