Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
Vom Netzwerk:
schlingt plötzlich von hinten fest seine Arme um meinen Körper, seine rechte Hand legt sich schützend über meinen Bauch. Sein warmer Atem an meinem Ohr lässt mich wieder klarer werden.
    »Hab keine Angst«, flüstert er, lässt aber dabei Sam nicht aus den Augen.
    Vor uns formiert sich die Kohorte von Gabe. »Ich brauche Dawna«, flüstere ich.
    Wie ein Keil hat sich die Kohorte von Gabe zwischen die Dunklen und uns geschoben.
    »Ich weiß«, höre ich ihn leise antworten. »Sie sind westlich von uns.«
    Leicht dreht er mich in diese Richtung.
    »Ihr werdet es nicht schaffen«, höre ich Sams Stimme. »Eine einzige Kohorte. Mädchen. Das ist lächerlich.«
    Der nachtschwarze Himmel hat plötzlich Konturen bekommen, es sind die Federn der Gefallenen, die einen Tornado der Schwärze erzeugen.
    Die Kraft, die von Gabe ausströmt, lässt mich wieder klarer denken.
    »Wir müssen zu Dawna«, wiederhole ich und befreie mich aus Gabes Umarmung.
    Plötzlich setzt sich seine Kohorte in Bewegung, kämpft sich genau in die Richtung vor, in der Gabe Dawna vermutet. Seite an Seite schlagen sie uns eine Gasse frei, die Dunklen gegen die Dunklen, Gabe zieht mich mit sich.
    »Was ist mit dem Energiestrom?«, will ich wissen, während ich die Schläge von zwei Dunklen abwehre, die die Abwehrlinie unserer Truppe unterlaufen haben.
    »Er ist noch nicht da«, flüstert Gabe dicht an meiner Seite, wehrt ebenfalls einen Angriff ab, packt mich schließlich mit beiden Armen und bringt mich zu Fall.
    Der Fußstoß des Dunklen, der mir gegolten hat, geht ins Leere und ich springe wieder auf.
    »Er wartet auf den großen Energiestoß, der sich von allen Toren sammelt. Noch scheinen nicht alle Tore …«
    »Welche Tore?«, will ich wissen.
    Weit und breit ist nichts von Dawna zu sehen, stattdessen nur Dunkle, Dunkle, so weit das Auge reicht. Sie rücken immer näher zusammen, unerbittlich, obwohl sich Gabes Männer gegen sie stellen.
    »Angeblich gibt es noch zwei Tore. Wenn die geschlossen werden …«
    Die anderen Tore. In Kuba und im Orden.
    »… wird die gesamte Energie Whistling Wing erreichen …«
    Das, was Granny immer verhindern wollte. Das, was auch die Oberin immer verhindern wollte. Sie wird die Erlaubnis nicht geben, sie zu schließen. Sie wird lieber mit dem Orden untergehen, als das Ordenstor zu schließen.
    »… ohne diese Energie ist er nichts.«
    Wir kommen nicht weiter, schwarze Federn wirbeln vor meinen Augen, die Schwärze der Nacht legt sich über uns.
    »… aber mit dieser Energie ist er alles …«
    Wir müssen eigentlich zum Tor zurück. Wo bist du, Dawna? Mum darf diese Energie auf keinen Fall aufnehmen. Vor mir wogt ein erbitterter Kampf, der sich keinen Zentimeter mehr vorwärtsbewegt.
    Meine Narbe dagegen wird immer empfindlicher, als würde der Schutz von Dawna mit jeder Sekunde abnehmen.
    »Sie wird das Tor nicht schließen«, sage ich, während ich an Gabe gedrängt werde. Die Kämpfer vor uns kommen nicht mehr voran, immer wieder muss ich einen Schritt zurück machen.
    »Sie wird das Tor schließen«, sagt Gabe und packt mich an beiden Armen. »Du kennst nicht die Vernichtung, die er losschicken kann.«
    Hart drücke ich mit meiner Hand auf meinen Bauch.
    Wo bist du, Dawna? Wieso sehe ich keine Wölfe? Sind sie hinter all diesen Dunklen? Versuchen sie, aus dem Hinterhalt nach vorne zum Grab zu kommen? Schritt für Schritt werden die Kämpfer zurückgedrängt und wir, wie eingeschlossen in einen Kokon von Männern, die uns verteidigen, mit ihnen.
    »Wir brauchen Zeit«, höre ich Gabes Stimme murmelnd an meinem Ohr.
    Wieso, will ich sagen, aber meine Narbe ist inzwischen so empfindlich, dass mich der Schmerz durchzuckt wie kleine Blitze. Jeder Schritt, den wir zurückgedrängt werden zum Grab, macht sie noch empfindlicher.
    Ich bin mir sicher, dass Dawna noch lebt, aber die Entfernung zwischen uns wird immer größer.
    Als ich rückwärts gegen einen Grabstein stoße, sehe ich Mum neben mir. Sie sieht mich nur ruhig an. Die Dunkelheit des Engelstores scheint noch schwärzer zu sein als die Nacht. Ein dumpfes Dröhnen scheint in dieser Schwärze zu liegen, weit, weit entfernt, als würde sich ein tonnenschwerer Güterzug Whistling Wing nähern.

38
    Dawna

    E s zerreißt mir das Herz, die Wölfe fallen zu sehen. Sie sind gekommen, um uns zu helfen, und sie gehen alle in den Tod. Immer weiter werden wir zurückgedrängt, immer mehr verliere ich den Friedhof aus den Augen, zwischen mir und Indie kämpfen die

Weitere Kostenlose Bücher