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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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schließen.«
    Denn erst wenn das letzte Tor geschlossen ist, wird die gesamte Energie auf dieser Seite der Erde explodieren, sich ihren Herrn suchen und Samael zu der Stärke führen, die er braucht, um die Weltherrschaft zu bekommen.
    Die Oberin wird niemals das Tor im Orden schließen, versuche ich, mich zu beruhigen. Das Tor der Armengols, das strahlende, am besten gehütete Tor. Unvorstellbar, dass sie sich zu diesem Schritt entscheiden sollte. Aber der Gedanke daran macht mich trotzdem unruhig. Denn die ganzen Einzelteile setzen sich plötzlich zu einem Gesamtbild zusammen, der Plan Samaels erscheint mir immer perfekter.
    In rasender Geschwindigkeit versuche ich, etwas zu finden, was die Zahnräder zum Stocken bringen könnte.
    Werde ich es schaffen, meine Seele zu verweigern? Momentan ist es möglich, er hat noch nicht seine Kraft, und das, was unter uns an Energie lauert, ist unvorstellbar, wenn er das inhaliert hat, werde ich allein ihm nichts entgegensetzen können.
    Mein Blick fällt auf Mum. Er kann diese Energie selbst nicht auffangen, dazu braucht er Mum.
    Kann sie sich weigern, die Energie aufzunehmen?
    Was für ein kluger Schachzug, Mum als Mittlerin zu wählen. Könnte ich den Plan scheitern lassen, wenn ich Mum töte?
    Wir sehen uns beide an, Mum und ich, und ich weiß nicht, was sie gerade denkt. Es ist ein ruhiger Blick, als hätte sie noch nicht kapiert, in welcher Gefahr sie ist und welche Rolle sie in diesem Spiel spielt.
    »Versuch es«, ermuntert mich Sam. »Gib ihr Anweisungen.« Er zwinkert mir verschwörerisch zu. »Aber du weißt ja, wie eure Mutter ist – sie ist einfach perfekt als Mittlerin … Wenn sie sich für eine Sache entschieden hat …«, er senkt etwas seine Stimme, »… dann zieht sie das durch.« Er lacht wieder.
    Was er eigentlich sagen will: Sie wird sich nie weigern, etwas anderes zu tun als das, was Samael ihr aufträgt. Mum lässt meinen Blick nicht los, als wollte sie mir etwas sagen, aber ich kann mich darauf nicht konzentrieren.
    Unruhe erfasst die Dunklen, sie scheinen früher zu spüren als ich, was unter uns passiert. Ich wage es nicht, meinen Blick zu wenden, die scharfen schwarzen Konturen der ganzen Kämpfer zeichnen sich im fahlen Mondlicht ab.
    Was für ein Quatsch, an die Weissagung zu glauben. Die mächtigsten Hüterinnen, die jemals geboren … niemand konnte wissen, dass ich die Vogelnarbe davontragen würde.
    Gemeinsam mit ihnen werdet ihr stehen, drei Frauen ihm in die Augen sehen … Drei Frauen … Wir sind keine drei Frauen, es bin nur ich, getrennt von Dawna.
    Am Grab holt euch der Nachtwind ein, er soll euer stärkster Verbündeter sein. Als hätte irgendjemand meine Gedanken gehört, berührt mich ein leichter Windhauch, weht mir die Haare vors Gesicht. »Noch ein letzter Wunsch?«, fragt Sam gönnerhaft. »Ich will mir nichts nachsagen lassen.«
    Ein Kuss, flüstert es in mir. Ein Kuss von Gabe.
    Sam beginnt zu lachen, als wäre das der lustigste Wunsch, den er sich vorstellen kann. Oder so, als hätte ich noch die Möglichkeit gehabt, mir etwas Sinnvolles zu wünschen, etwas, was das Schicksal abwenden könnte.
    »Nur zu, Indie. Schätzchen«, sagt er amüsiert.

Marquessac, 1. August 2013

    D ie fünf Kämpferinnen drücken sich an die Zimmerwand. Die letzte in der Reihe ist Lubaya.
    »Wir haben Funkkontakt mit einer Truppe, die genau diagonal uns gegenüber im Atrium steht«, flüstert sie der Oberin zu. »Sie haben Anweisung, uns Feuerschutz zu geben, sobald sie den Befehl erhalten. Leider haben sie keine Nebelgranaten mehr. Das, was wir haben, muss genügen.«
    Nach all dem Kampflärm ist es unnatürlich still im Kloster. Marie schiebt ihre Finger in die Hand ihrer Schwester, sie fühlen sich kühl an.
    »Wir stürmen das Atrium, sobald unsere Nebelgranaten gezündet haben. Sie dürfen nicht erschrecken, wenn das Feuer eröffnet wird. Wir werden das Feuer auf die westliche und östliche Ecke des Atriums eröffnen, das stellt sicher, dass Sie nicht getroffen werden. Danach muss es schnell gehen«, erklärt Lubaya mit gesenkter Stimme den Plan.
    Der Geruch von Schwarzpulver hängt in der Luft und kratzt in der Luftröhre. Die Oberin schluckt das Gefühl weg, das sich in ihr breitmacht.
    »Mutter Oberin?«, sagt Lubaya mit drängender Stimme. »Haben Sie das verstanden?«
    Sie antwortet nicht, aber Marie nickt. »Das bedeutet, dass wir danach so schnell wie möglich zum Tor laufen müssen und …«
    Lubaya unterbricht sie, als wäre das schon

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