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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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ungezähmte Tigerin in ihr steckte. Sie war eine Kriegerin, und Joash fühlte sich magisch zu ihr hingezogen, wie er sich noch nie zu einem Mädchen hingezogen gefühlt hatte. Er machte sich nicht viel aus Mädchen. Aber dieses hier war anders. Dieses hier war ihm ebenbürtig.
    «Weswegen bist du hier?», führte Miro das Verhör in unfreundlichem Ton weiter. «Um uns in eine Falle zu locken?»
    Katara schüttelte den Kopf. «Miro, ich weiß, ich habe euch enttäuscht, und ihr habt allen Grund, mich zu hassen. Aber ich bin nicht hier, um euch an Drakar auszuliefern. Wenn er wüsste, dass ich euch aufgesucht habe, würde er ohne zu zögern sofort das Todesurteil über mich verhängen. Das müsst ihr mir einfach glauben.»
    «Etwas schwierig, dir zu glauben, nach allem, was passiert ist», sagte Miro bitter.
    Katara legte ihre Handgelenke übereinander und streckte Miro zu seiner Verblüffung ihre Hände entgegen. «Wenn du mir nicht glaubst, dann fessle mich, binde mich an einen Baum – töte mich, wenn du willst. Ich habe den Tod in Kauf genommen, als ich mich aus unserem Lager schlich.»
    Miro biss sich auf die Lippen.
    Glaubst du, wir können ihr trauen?, fragte er Nayati.
    Hör dir wenigstens an, was sie zu sagen hat, schlug der Wolf vor .
    «Wie hast du uns gefunden?», erkundigte sich Aliyah.
    «Drakar hat uns laufend durchgegeben, wo ihr gerade seid», berichtete Katara. «Fragt mich nicht, woher er es weiß. Ich habe keine Ahnung. Aber sie werden euch finden. In zwei, höchstens drei Stunden sind sie hier, je nachdem, wann sie heute Morgen losgezogen sind. Und diesmal ist es anders als in Dark City. Mein Vater jagt euch mit einem Heer von hundert schwer bewaffneten Soldaten.»
    «Hundert Soldaten?», japste Sihana ängstlich.
    Katara sah das blonde Mädchen an. «Wer ist sie?»
    «Ich bin Sihana», stellte sich Sihana vor. «Der Mann, der ihnen in Dark City zur Flucht verhalf, ist mein Vater.»
    «Wenn es dich selbst in Gefahr brachte, zu uns zu kommen: Warum hast du es dann getan?», überlegte Aliyah. «Was tust du wirklich hier?»
    Katara griff nach den Zügeln ihres Fuchses, der zu ihr getrottet war. «Lasst mich mit euch gehen», sagte sie geradeheraus.
    Miro lachte auf. «Du willst mit uns gehen? Soll das ein Witz sein? Du hast schon einmal die Seiten gewechselt! Woher sollen wir wissen, dass du es nicht wieder tust?»
    «Glaube mir, Miro, wäre ich in Drakars Auftrag hier, so hätte ich euch bereits alle außer Gefecht gesetzt und bräuchte nur noch zu warten, bis mein Vater mit der Sicherheitsgarde eintrifft.»
    «Und wie, bitte schön, hättest du das angestellt?», grinste Miro provozierend.
    Anstelle einer Antwort sprang Katara auf Joash zu, riss ihm kurzerhand das Schwert aus der Hand, stieß sich vom Boden ab, setzte mit einem Salto über den verblüfften Burschen hinweg, um unmittelbar darauf vor Miro zu landen und ihm die Klinge des Schwertes an die Kehle zu halten.
    «So zum Beispiel», sagte sie, und Miro wurde kreidebleich im Gesicht. Es war alles so schnell gegangen, dass keiner von ihnen, nicht einmal Nayati, genug Zeit gehabt hätte, Katara an ihrem Vorhaben zu hindern.
    «Glaubst du mir jetzt, dass ich in friedlicher Absicht gekommen bin?», schmunzelte Katara, und Miro lächelte gequetscht.
    «Ich … ich glaube, ich hab’s kapiert», flüsterte er tonlos und schielte ängstlich auf die scharfe Klinge hinunter.
    «Gut», sagte Katara, nahm das Schwert von seinem Hals und rammte es in den Boden. «Ich nehme es euch nicht übel, dass ihr mir nicht traut. Ich an eurer Stelle würde es wahrscheinlich auch nicht tun. Aber ich … ich habe viel nachgedacht. Und ich habe Dinge erfahren, die …» Sie sprach den Satz nicht zu Ende und richtete ihren verschleierten Blick auf einen imaginären Punkt am Boden. Dann sah sie wieder auf, und ihre Brust wölbte sich, während sie weitersprach. «Alles, worum ich euch bitte, ist, mir eine zweite Chance zu geben.»
    Kritisch musterten die Freunde Katara, und jeder versuchte für sich abzuschätzen, ob sie nur bluffte oder ob sie es aufrichtig meinte.
    «Ich hab nichts dagegen, wenn sie mitkommt», sagte Joash schließlich als Erster, und mit einem Seitenblick auf Miro fügte er hinzu: «Jeder verbockt mal was und verdient die Möglichkeit, es wiedergutzumachen, ey. Ist jedenfalls meine Meinung.»
    Aliyah nickte. «Du hast Recht, Joash. Sie wurde ausgewählt, genau wie wir. Sie ist eine von uns.» Sie lächelte Katara zu. «Ich hab die Hoffnung nie ganz

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