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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Auseinandersetzung mitbekommen zu haben, aber offenbar verbarg ich das schlecht.
    »Tut mir leid«, murmelte Mellenie. »Vorschriften, verstehst du?«
    Ich verstand leider überhaupt nichts.
    »Kannst du uns vielleicht behilflich sein, damit deine Freunde sich gleich nicht aufregen? Das wird jetzt kurz etwas ... unangenehm.«
    Noch immer begriff ich rein gar nichts und fühlte mich erschlagen, von der Verantwortung, die Mellenie mir ungefragt aufdrückte. Sie rauschte ab, ehe ich etwas erwidern konnte. Ihre Stiefelsohlen klapperten trotz des Lärms hörbar über den Beton.
    Ratlos trat ich zu Neel und Edison. Ich hatte das Gefühl, Neel vorwarnen zu müssen, aber ich wusste nicht wovor, und was ich sagen sollte, um ihn nicht noch nervöser zu machen. Also starrte ich mit gesenktem Kopf auf unsere Schatten, die wie Tote zu unseren Füßen lagen.
    Graves gesellte sich zu uns und sagte etwas zu Neel. Der Zug machte zu viel Krach, als dass ich ihn hätte verstehen können. Sein Gesicht verriet mir, dass er Neels gedrückte Stimmung nicht teilte. Graves ging in dieser neuen Welt und all ihren wundersamen Bestandteilen auf - in Gedanken sah ich ihn schon alles Neue aufzeichnen und katalogisieren.
    Jesko hatte sein Gespräch mit dem anderen Mann beendet und kam nun mit Mellenie in unsere Richtung.
    So plötzlich, dass wir alle zusammenschraken, rollten die Türen eines containerartigen Zuganhängers auf und drei, vier, nein, fünf Männer mit Gewehren im Anschlag sprangen vor uns auf den Bahnsteig.
    »Eine Falle!«, zischte Neel und seine Hand schnellte zu seiner Waffe. Ich fing sie ab. Er sah mich an wie eine Verräterin, entsetzt, dass ich ihn zurückhielt.
    Ich verstand mich selbst nicht. Da waren fünf Bewaffnete, die Gewehre auf uns richteten.
    Edison zitterte vor Angst, Neel vor hilfloser Wut. Josh hob die Hände und rief etwas, das im Lärm unterging. Und Graves' Blicke zuckten umher wie die einer Katze, die begriff, dass sie in eine Kiste getappt war und nun der Deckel hinter ihr zufiel.
    Hinter den Männern eilte Mellenie auf uns zu und gestikulierte beschwichtigend. Zorn tanzte in ihrer Mimik. Sie drückte sich an den bewaffneten Männern vorbei. »Entschuldigt!«, brüllte sie. »Das war so nicht vorgesehen. Aber die Polizei hat ihre Anordnungen. Ihr seid neu. Sie können euch nicht einfach vertrauen.«
    »Wir vertrauen euch auch nicht«, entgegnete Neel mit einer Ruhe, die mir Angst machte. »Runter mit den Waffen.«
    Ich betete still, Mellenie würde dafür sorgen, dass seine Forderung erfüllt wurde. Sie wusste im Gegensatz zu mir nichts von seiner Pistole. Hoffentlich blieb Neel vernünftig. Er konnte kaum noch Munition haben - es war unmöglich, uns aus dieser Lage herauszukämpfen.
    Mellenie schrie ein paar Anweisungen und bis auf einen Mann senkten alle die Gewehre, hielten sie jedoch weiterhin schussbereit in den Händen.
    »Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.« Auf Mellenies Wangen erschienen hektische rote Flecken. »Wir müssen nur ein kurzes Stück mit der Bahn fahren, es dauert keine Stunde. Es ist großes Glück, dass sie heute Abend fährt und Polizisten an Bord sind, ansonsten hätten wir euch über Nacht einsperren müssen.« Sie lächelte nervös. »In unserem Haus werdet ihr anders behandelt, mein Wort darauf. In den Stützpunkten der Gilde der Wölfe steht euch Immunität zu. Aber hier müssen wir uns den Gesetzen unterwerfen und das bedeutet: Unregistrierte stehen unter Überwachung. Ich muss euch jetzt bitten einzusteigen.« Sie deutete auf den schwarzen Schlund des fensterlosen Containers.
    »Komm schon, Neel«, sagte ich leise, nicht wissend, ob Mellenie die Wahrheit sprach oder uns doch in eine Falle lockte. Aber weder Flucht noch Kampf standen zur Debatte und die Bewaffneten verloren sichtlich ihre Geduld.
    »Ihr beide«, Mellenie deutete auf mich und Josh, »könnt mit mir in ein anderes Abteil kommen. Dort ist es etwas bequemer.«
    Bequemer bedeutete wohl, dass man aus einem Fenster schauen konnte statt in einen Gewehrlauf.
    »Nein danke«, gab ich kalt zurück.
    Josh zögerte.
    »Du kommst mit uns«, wies ich ihn scharf zurecht. Ich würde es nicht zulassen, dass er sich von uns abwandte.
    Er zog den Kopf ein und kletterte als Erster in das dunkle Abteil. Ich half Edison, Graves und Neel stiegen nach uns ein und dann folgten die fünf Polizisten, wie Mellenie sie genannt hatte. Einer von ihnen trug eine Lampe, sodass wir das Innere des Abteils schemenhaft erkennen konnten.
    Wir

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