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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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bisschen argwöhnisch.
    Tatiana löste sich aus seiner Umarmung, lehnte sich auf ihrem Sitz zurück und schüttelte den Kopf. »Nein. Und ich hatte auch Schwierigkeiten, Lamia und Gemma und Kalen zu lesen. Ich denke, es liegt vielleicht an der Infektion, denn der Virus verändert ihre Denkmuster und ihr Bewusstsein.«
    »Das klingt nachvollziehbar.« Eine ganze Weile schwieg er. »Wie machst du das?«
    Als sie seinen Tonfall hörte, musste sie lächeln. »Immer der Wissenschaftler, oder?«
    Er lachte.
    »Elektrische Impulse. Ich habe eine erhöhte Sensibilität für die elektrischen Ströme von Gedankenwellen.«
    »Du fängst die Reste der Aktionspotenziale auf, die entlang der Axone zwischen den Neuronen weitergeleitet werden?«
    »Ja, genau.«
    »Und wie geht deine Geschichte weiter, Ana? Was ist passiert, nachdem Bane tot war?«
    Angemessene Fragen, die direkt auf den Punkt kamen. Wie ging ihre Geschichte weiter? Er schien zu spüren, dass, obwohl sie ihm schon Schreckliches erzählt hatte, unter ihrer Oberfläche etwas noch Dunkleres lauerte.
    Sie trommelte in einem bedächtigen, gleichmäßigen Rhythmus mit dem Zeigefinger auf ihren Oberschenkel und sagte nichts, überhaupt nichts.
    Tristan verengte die Augen, betrachtete ihren Finger und runzelte leicht die Stirn. »Du bewegst deinen Finger«, sagte er offensichtlich verwirrt.
    »Ja.« Einen Moment lang trommelte sie weiter, kleine Bewegungen, ein Anspannen und Entspannen, bevor ihr klarwurde, was ihn verwirrte.
    Es war der Finger an ihrer verletzten Hand. Der Finger, von dem er wahrscheinlich angenommen hatte, dass sie ihn nie wieder würde benutzen können. Und nun war die Heilung der schweren Verletzung bereits zu einem erstaunlichen Grad fortgeschritten. Sie biss sich auf die Unterlippe und dachte darüber nach, was sie sagen, wie sie es erklären sollte.
    »Ich … äh … Ich nehme an, es war doch nicht so schlimm, wie wir vermutet haben.«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, sprach Bände. Aber zu ihrer Überraschung bedrängte er sie nicht weiter. Er stellte keine Fragen.
    »Aha«, sagte er leise, als hätte er eine plötzliche Erkenntnis gehabt.
    »Und das heißt was?« Doch auf ihre Frage bekam sie nur ein geheimnisvolles Lächeln als Antwort.
    Obwohl sie also diejenige war, die eine Menge Geheimnisse angesammelt hatte – noch nicht bereit, ihre ganze Seele zu entblößen –, beschlich sie das Gefühl, dass sie selbst ein paar Fragen stellen sollte.

[home]
    21. Kapitel
    B ist du verrückt?«, wollte Tatiana Stunden später wissen. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie sich der tödlichen Reihe von Piraten-Trucks näherten, die am Fuß der Berge standen. Jedes der Fahrzeuge wies dicke Raupenketten auf, war mit mächtigen Panzerplatten geschützt und hatte einen Geschützturm, gerüstet und kampfbereit.
    Sie fragte sich nur, warum noch niemand geschossen hatte. Plünderer waren nicht für ihre Zurückhaltung bekannt.
    Sie sah drei Trucks, die mit Plasmakanonen ausgestattet waren, und ein Dutzend unwesentlich kleinerer gepanzerter Sattelzüge, wobei »klein« ein relativer Begriff war. Außerdem bemerkte sie Schneemobile, ungefähr zwanzig Stück.
    Von den Plünderern auf den Schneemobilen hatte jeder ein kleines Waffenarsenal dabei – doppelte Gurte mit je einer riesigen AT 950 auf der Brust und dem Rücken und Holster an den Hüften, die über dicke Schichten von verfilztem Fell geschnallt waren. Sie nahm an, dass sie auch an den Handgelenken Holster versteckt hatten. Vielleicht hatten sie sogar Waffen in ihren schweren Stiefeln.
    »Verflucht, jeder von den Kerlen hat genügend Waffen dabei, um eine ganze Stadt zu vernichten«, stieß sie atemlos hervor. »Was zur Hölle hast du vor? Warum fährst du zu ihnen?« Sie hob abwehrend die Hände, als er ihr einen Seitenblick zuwarf. »Nein, nein, sag nichts. Ich weiß. Wenn ich es verstehe, sind die Dinge, wie sie sind. Wenn ich es nicht verstehe, sind die Dinge auch so, wie sie sind. Stimmt’s?«
    Tristan verzog die Mundwinkel zu einem winzigen Lächeln. »Exakt.«
    »Ich könnte dir eine reinhauen.«
    »Das könntest du«, stimmte er liebenswürdig und zufrieden zu, als würden sie gerade nicht einem sicheren und brutalen Tod entgegenfahren.
    »Sie essen ihre Opfer auf.«
    »Du bist kein Opfer, Ana«, entgegnete er sehr ruhig und sehr sicher. »Und ich genauso wenig.«
    Seine Worte durchdrangen sie, hielten sie aufrecht, und sie fühlte sich ihm so nahe. Er sah sie, er
kannte
sie. Lange Zeit war

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