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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Moment später begann der Boden, leicht zu vibrieren. Instinktiv verlangsamte sie ihr Tempo und sah zum Horizont. Irgendetwas stimmte nicht.
    Der Boden fühlte sich anders an. Sie konnte ein stärker werdendes Pochen spüren, das sich durch den Boden fortsetzte, durch ihren Scooter. Etwas war im Anmarsch, etwas Großes.
    Tristan hatte es offensichtlich auch gespürt, denn er wurde ebenfalls langsamer und hielt schließlich neben ihr an, als sie ihr Schneemobil zum Stehen brachte.
    Plötzlich erblickte sie sie. Sie kamen schnell näher. Zwei gigantische Fahrzeuge rasten auf sie zu, riesige Haufen verbogenen Metalls, gekrönt von Geschütztürmen und gesichert mit Panzerplatten. Plünderer, verfluchte Plünderer. Für gewöhnlich waren sie in größeren Gruppen unterwegs, also handelte es sich bei diesen beiden wahrscheinlich um Späher.
    Massive Raupenketten fraßen sich durch den Boden und spuckten eine glitzernde Fontäne von Eis und Schnee hinter sich aus.
    Sie warf Tristan einen Blick zu. Die Logik sagte ihr, dass sie den Motor aufheulen lassen und hier verschwinden sollte. Ihr
Morgat
würde es schaffen, auch wenn er schon auf Reserve lief … falls die Plünderer sich nicht entschlossen, sie besonders weit zu verfolgen.
    Aber Tristans Scooter war langsam. Er hätte keine Chance.
    Tja, das war nicht ihr Problem. Schließlich konnte sie nicht die gesamte verfluchte Welt retten. Allerdings konnte sie es auch nicht übers Herz bringen, ihn zurückzulassen.
    Vermutlich musste sie »mitfühlende Seele« zur Liste ihrer neuentdeckten Eigenschaften hinzufügen.
    Sie nahm ihr Headset und gab Tristan eine Folge knapper Handzeichen, mit denen sie ihm klarmachte, welche Frequenz sie benutzen wollte. Sie konnte nur hoffen, dass er auch ein Headset besaß.
    Der Wind zerrte an ihnen und wirbelte Schnee auf, der sie wie eine Wolke umhüllte. Als er sich legte, sah sie, dass Tristan tatsächlich ein Headset hatte. Er setzte es auf, ohne die Eispiraten aus den Augen zu lassen, die sich unaufhaltsam näherten.
    »Folge deinen Freunden«, befahl Tatiana. »Ich werde in die entgegengesetzte Richtung fahren und sie ablenken.«
    »Negativ. Wir bleiben zusammen.« Er richtete seinen Blick auf sie, die Augen eiskalt, dunkel und so blau wie ein klarer Mitternachtshimmel.
    Ein schrilles Heulen durchschnitt die Luft, und in dreißig Metern Entfernung explodierte der Boden, bewegte sich in einer riesigen Welle. Eisbrocken regneten wie Hagel auf sie herab. Mit einem heftigen Knall landete ein Block durchsichtigen weißen Eises in der Größe ihres Schneemobils keine drei Meter von ihr entfernt auf dem Boden und zerplatzte in unzählige Scherben in der Größe von Dolchen.
    »Wir fahren. Sofort«, befahl Tristan. Obwohl ihr sein Tonfall missfiel, hatte sie im Moment nicht vor, mit ihm zu streiten.
    Tatiana ließ den Motor ihres
Morgats
aufheulen, lehnte sich vor und jagte über das flache Gelände. Sie warf einen Blick über die Schulter. Tristan war neben ihr. Durch den Wind und die Geschwindigkeit flatterte seine Thermokleidung wie eine zerfetzte schwarze Fahne hinter ihm her. Er war das perfekte Ziel.
    Schüsse wurden auf sie abgefeuert, und Explosionen von Hitze und blauem Licht sprenkelten den Boden. Der Boden erzitterte, als die Trucks der Plünderer ihnen folgten und immer näher kamen.
    Und um sie herum war nur die gefrorene, flache Ebene, ohne einen Abhang, einen Hügel oder sonst irgendetwas, wo man sich hätte verstecken können.
    »So hatte ich meinen Abgang nicht geplant.« Sie erhob die Stimme, damit sie im Mikrofon ihres Headsets den Lärm übertönte, der sie umgab. »Und ganz ehrlich, Tristan, im Augenblick kann ich nicht sagen, dass es nett war, dich kennengelernt zu haben.«
    Wieder ertönte ein schrilles Heulen – eine Warnung –, und sie riss den Lenker ihres Scooters hart nach links. Leicht rechts hinter ihr platzte der Boden auf. Hitze breitete sich aus, und scharfkantige Eisstücke schossen mit erschreckender Wucht und Geschwindigkeit durch die Gegend.
    »Links«, brüllte sie Tristan zu, als sich die nächste Explosion ankündigte.
    Er widersprach nicht, sondern fuhr in die Richtung, die sie ansagte.
    »Wir müssen uns trennen«, wiederholte sie.
    »Negativ.«
    Warum war dieser Kerl nur so störrisch?
    Sie sah zu ihm. Er lenkte den Scooter nur mit den Knien. Seine Hände waren nicht mal in der Nähe des Lenkers. Stattdessen hatte er sie im Schoß und fummelte am Deckel einer Blechdose herum. Er hielt den Kopf

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