Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
Vom Netzwerk:
gesenkt, fuhr also praktisch blind. Was zum Teufel machte er da?
    Er wurde langsamer, lehnte sich weit nach rechts und ließ etwas in den Schnee fallen.
    »Fahr weiter«, knurrte er, als sie ebenfalls das Tempo drosselte.
    Er machte mit seinem Schneemobil eine enge Kurve, fuhr noch einmal zurück, lehnte sich weit nach links und ließ wieder etwas in den Schnee fallen.
    Und dann erkannte sie es. Plastiksprengstoff. Cytoplast. Er legte hinter ihnen eine Spur von Minibomben. Sie konnte seinen Einfallsreichtum nur bewundern. Und sie fragte sich, warum er mit Sprengstoff durch die Gegend fuhr. Er hatte keine Plasmapistole, doch er hatte Bomben. Interessanter Mann.
    »Fahr weiter«, sagte er wieder, und diesmal hörte sie auf ihn. Sie raste mit ihrem
Morgat
über Schnee und Eis und fragte sich, ob sie das hier möglicherweise doch überleben würden. Eine aufmunternde Aussicht.
    Sie warf einen Blick über ihre Schulter.
»Was zum Teufel …«
    Tristan war von seinem Schneemobil gestiegen und kniete im Schnee. Die Schatten der Piraten-Trucks fielen auf ihn, dunkel und unheilverkündend. Ihr drehte sich der Magen um, als ihr klarwurde, was er da machte und in welche Gefahr er sich begab, um ihr Leben zu retten.
    Cytoplast musste mit einem Zünddraht verbunden werden, damit man es zur Explosion bringen konnte. Also brachte er einen Zünddraht an.
    Verrückt. Er war verrückt.
    Er sprang auf die Beine und rannte zur nächsten Cytoplast-Bombe. Dort ging er wieder in die Knie und arbeitete fieberhaft.
    Die Sattelzüge der Plünderer rasten auf ihn zu, riesengroß, tödlich. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er zu weit von seinem Schneemobil entfernt war, um es rechtzeitig zu erreichen und fliehen zu können.
    Er würde sterben. Er würde unter eine der Raupenketten gerissen und zermalmt werden.
    Ein Schweißtropfen rann zwischen ihren Brüsten hindurch, und ein Adrenalinstoß brachte sie dazu, etwas zu unternehmen.
    Mit einem Stöhnen riss sie den Scooter herum und fuhr, als sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, kurz auf einer Kufe. Eine Sekunde lang hingen sie und die Maschine in der Luft, ehe die Seite des Scooters, die abgehoben hatte, wieder auf den Boden krachte.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie in Richtung der Piraten-Trucks und der gigantischen Rammböcke an der Vorderseite der Fahrzeuge fuhr. Aus dieser geringen Entfernung konnte sie nichts anderes mehr sehen als die enormen, beängstigenden Rammböcke mit den gelblich weißen Schädeln früherer Opfer.
    Perfekt. »Nette Art, die Mühsal des Irdischen hinter sich zu lassen«, murmelte sie. »Am Spieß serviert.«
    Im Zickzack fahrend, wich sie den Schüssen aus, die von den Geschütztürmen der Piraten-Trucks auf sie herunterprasselten, und raste zu Tristan. Er sprang gerade auf die Beine und setzte zu seinem tödlichen Fluchtversuch an.
    Ein gleißender Lichtblitz, grellblau, explodierte wie ein Geysir bis in den Himmel, bevor der Krach und die Hitze sie trafen. Tristans Schneemobil war eingeäschert. Das Metall wand und verbog sich in der Flamme, als wäre es lebendig.
    Verflucht. Verflucht.
    Sie beugte sich tief über den Lenker, jagte zu Tristan, streckte den Arm aus, als sie auf seiner Höhe war, und machte dann eine 180 -Grad-Drehung. Die Kufen kreischten auf dem Eis.
    Tristan streckte ebenfalls den Arm aus. Seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk und ihre um seines. Er benutzte ihren Körper als Gegengewicht, als er sich hinter ihr auf das Schneemobil schwang. Der
Morgat
erbebte unter dem zusätzlichen Gewicht, und das Motorengeräusch klang heller, weil die Maschine mehr arbeiten musste.
    Er drückte sich eng an sie, presste seine Schenkel gegen ihre, seine Brust an ihren Rücken. Sie erstarrte. Ihr gefiel der Körperkontakt nicht, und sie wartete auf die Flut von Gedanken und Emotionen, die normalerweise bei der Berührung anderer Menschen über sie hinwegrollte. Aber da war nichts. Und sie fühlte sich deshalb, als wäre sie ein bisschen aus dem Lot geraten.
    Die Trucks der Plünderer kamen unaufhaltsam auf sie zu. Sie waren fast bei ihr – zwei gigantische Biester, die einen Polarhasen jagten.
    Sie ließ den Motor aufheulen, und der
Morgat
schoss nach vorn, flog über das Eis. Der Wind schlug ihr ins Gesicht, und ihr Herz pochte gleichmäßig und ruhig.
    Dem Geräusch der ersten Explosion folgte so schnell das der zweiten, dass sie sie kaum auseinanderhalten konnte. Sie blickte sich nicht um. Noch nicht.
    Sie lehnte sich tief über den

Weitere Kostenlose Bücher