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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Wasserstoff aufnehmen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich spekuliere, dass das hier noch viel älter ist. Wie sieht die Lagermethode aus?«
    »Spekulieren?«
Er lachte. »Du hast eine ganz besondere Art, eine Unterhaltung zu führen, Ana.«
    Wenn sie hörte, wie er ihren Namen aussprach, leise und sexy, stellten sich die Härchen an ihren Armen auf.
    Er hielt Abstand und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Ärmel waren etwas nach oben gerutscht und zeigten ein Stück seiner bloßen Haut. Sie starrte ihn an, überrascht von der starken Wirkung, die der Anblick seiner nackten, muskulösen Unterarme auf sie hatte.
    Die Sekunden verstrichen, und als er sprach, war sie erleichtert. Der Klang seiner Stimme holte sie zurück und riss sie aus ihren Gedanken – Gedanken, in denen sie zu ihm ging und ihre Hand auf seine Haut legte, um seine Stärke und Wärme zu spüren.
    Ein unangemessenes Verlangen.
    »In diesen Tanks sind Wasserstoff-Clathrate«, erklärte er. »Sie werden bei normalem Luftdruck und minus dreihundertzwanzig Grad Fahrenheit gelagert.«
    Einen Moment lang betrachtete sie die gigantischen Behälter. Sie waren so alt, dass einer der Tanks tatsächlich verrostet und leer war, nutzlos. Enttäuschung erfasste sie. »Mein
Morgat
kann das nicht umwandeln. Dieser Wasserstoff ist unbrauchbar für mich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir haben eine Pumpe umgebaut, die die Clathrate erhitzt, so dass sie den Wasserstoff freisetzen.«
    »Aha.« Tatiana nickte. »Erfinderisch.« Sie fragte sich, ob er derjenige gewesen war, der die Pumpe umgebaut hatte, ob er ein Techniker war oder ein Forscher oder nur ein umwerfend aussehender Mann, der Leute umbrachte. »Ist es okay, wenn ich den Tank jetzt auffülle?«
    »Bitte.« Mit leicht ausgestreckten Armen machte er einen Schritt nach vorn, und sie hatte den Eindruck, dass er ihr helfen wollte, den Tank zu füllen.
    »Ich kann …«
Ich kann das allein.
Niemand machte sich an ihrem Scooter zu schaffen außer ihr.
    Er erstarrte.
    Sie hatte ihn verletzt. Er hatte nett sein wollen, wurde ihr bewusst. Es war nicht so, dass er daran zweifelte, dass sie es allein geschafft hätte; er wollte nur rücksichtsvoll sein. Verwirrung erfasste sie.
    Er deutete auf den mittleren Tank und verzog die Lippen zu einem angespannten Lächeln, das beinahe spöttisch wirkte.
    Sie fühlte sich verunsichert, drehte sich um und packte den Lenker ihres Scooters. Sie verstand ihn nicht – weder seine Gedanken noch seine Art. Seltsamer Mann.
    Sie musste lächeln. Sie war eine ebenso seltsame Frau. Also hatten sie doch etwas gemeinsam. Der Gedanke weckte in ihr ein Gefühl, als würde sie über einem klaffenden Abgrund hängen. An einer Hand, ohne Netz.
    Es sollte ihr egal sein, dass sie etwas mit diesem Mann gemeinsam hatte, und sie konnte sich nicht erklären, warum es ihr nicht egal war.
    Sie warf ihm einen Blick zu und bemerkte, dass er sie mit einem gedankenverlorenen Ausdruck auf dem Gesicht beobachtete. Es wirkte so, als würde er ihre Interaktion gerade genauso unterhaltsam und genauso verwirrend finden.
    Sie wollte mit den Fingerspitzen über die steilen Falten zwischen seinen Augen streichen, wollte sie vertreiben, und dieser Wunsch beunruhigte sie. Mit anderen Menschen Bindungen einzugehen war nichts, wonach sie momentan auf der Suche war. Sie brauchte Wasserstoff, eine Mahlzeit und eine Dusche. Und dann wollte sie hier verdammt noch mal verschwinden, ehe sie noch etwas Dummes tat.
    Sie senkte den Kopf und schob den
Morgat
zu dem riesigen Wasserstofftank. Nur kurz zögerte sie, um sich die unbekannte Pumpe anzusehen, und füllte dann den Scooter auf.
    Schließlich machte sie die Tasche ihres Parkas auf, steckte die Hand in ihren Geldgürtel und zog ein Bündel dünner Interdollarscheine aus Plastitech hervor.
    »Reichen dreihundert?«, fragte sie, zählte die Scheine ab und hob den Kopf, um ihn anzusehen.
    Sein Blick ging an ihr vorbei zu den Eingängen von drei Korridoren, die vom Hauptraum abzweigten. Dann sah er zu den Schatten, in denen die wuchtigen Wasserstofftanks lagen. Die Art, wie er sich umschaute – bedächtig, methodisch und genau so, wie sie es auch getan hätte –, jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Er suchte etwas, und sie fragte sich, welche Bedrohung es an diesem Ort geben könnte, den er »Home sweet home« genannt hatte.
    Diese Situation und dieser Mann waren nicht das, was sie zu sein schienen.
    »Hey«, sagte sie und streckte ihm die Hand

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