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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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anzusehen.«
    »Wie denn?«
    »Als würdest du mich gern an die Wand drücken und mir einen Zungenkuss geben.«
    Ja, wahrscheinlich sah er sie genau so an. Und er war seltsam erfreut, dass es ihr aufgefallen war.
    »So offensichtlich?«
    »Mehr als offensichtlich.« Sie wandte sich ab, betrachtete aufmerksam ihre Umgebung und blickte ihn dann augenscheinlich zufrieden wieder an.
    »Also, wie könnt ihr den Aufenthaltsort jedes Einzelnen hier unten nachverfolgen?«, fragte sie.
    Wenn sie bereit war, das Thema zu wechseln, war er es auch. »Mikrochips.« Jeder von ihnen hatte einen Zielsuchchip implantiert. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, auf die Ward bestanden hatte. Damals war Tristan entsetzt gewesen, aber jetzt war er froh darüber. Die Chips machten die Aufgabe, diesen Bereich von der Außenwelt abzuschotten, um einiges leichter, denn er konnte den exakten Aufenthaltsort jedes Einzelnen lokalisieren – ob es nun ein Forscher war oder ein Plünderer. »Die Chips senden ein Radiosignal aus, das von Netzwerkknoten, die in der gesamten Anlage in den Wänden verbaut sind, aufgefangen wird.« Er deutete auf die Wände um sie herum. »Jedes Signal ist individuell.«
    »Interessant. Die Bemerkung zu den Fledermäusen war also durchaus treffend. Die Mikrochips funktionieren ja mit einer Art Echolotung.« Ihr Blick glitt über ihn. Kühl, unpersönlich … beinahe. In ihren Augen stand ein Funkeln, das ihm sagte, dass sie nicht so gefasst war, wie sie ihn glauben machen wollte. »Wo tragt ihr den Chip?«, fragte sie.
    Tragen?
    »Implantiert.«
    Der Chip war unter seiner Haut; wie bei jedem anderen von ihnen auch. Und schon bald würde er auch ihr einen solchen Chip einsetzen müssen.
    Seinen eigenen Chip würde er wieder herausschneiden. Er hatte ihn herausgenommen, ehe er zu
Abbott’s
gefahren war, um auf die beiden Idioten zu warten, die ihm die fehlenden Dinge hatten liefern sollen. Dann hatte er den Chip wieder unter die Haut gesetzt, als er eine Woche später zurückgekehrt war. Ward hatte nicht wissen sollen, dass er gegangen war.
    Doch beim nächsten Mal würde er den Chip für immer entfernen.

[home]
    11. Kapitel
    G avin Ward prüfte aus der Fahrerkabine seines glänzenden schwarzen Trucks heraus seine Umgebung. Thom fuhr, drei Männer folgten in weiteren Sattelzügen. Außerdem waren auf der Ladefläche von Wards Truck noch drei Männer, die als versteckte Scharfschützen eingesetzt werden sollten – eine Vorsichtsmaßnahme, die er vermutlich nicht brauchen würde, obwohl er die zweifelhafte Gastfreundschaft einer Gruppe sibirischer Eispiraten in Anspruch nehmen musste.
    Er hatte etwas, das sie sehr gern haben wollten, und ihn zu töten würde es ihnen nicht verschaffen.
    Leider hatten sie etwas, das er ebenso sehr wollte. Was eine nicht gerade ideale Ausgangsposition war. Er zog es vor, wenigstens ein Stück weit im Vorteil zu sein, wenn er an den Verhandlungstisch ging.
    Er schob die Tür auf und kletterte aus dem Sattelzug. Er war sich bewusst, dass jede seiner Bewegungen von den Piraten beobachtet wurde, die trinkend und lachend im Camp saßen. Und er war sich bewusst, dass er durch die versteckten Scharfschützen in seinem Truck gut gesichert war. Es waren die besten und talentiertesten Schützen im Ödland, und sie hatten ihre Plasmakanonen bereits in den verborgenen Öffnungen des Aufliegers plaziert.
    Thom trat hinter ihn, die
Bolinger-
AT 950 in der Hand, den Lauf auf den Boden gerichtet. Eine eindeutige Botschaft, so dass die Plünderer es bemerken, allerdings keinen Anstoß daran nehmen würden.
    Gavin zog seine Kapuze zurecht und nutzte die Bewegung, um einen verstohlenen Blick durch das Camp zu werfen.
    In einem Tal gelegen, das ein Mindestmaß an Schutz vor Wind und Wetter bot, war das Camp an allen Seiten von Hügeln umgeben. Auf der Spitze jedes Hügels stand ein Truck – eine Monstrosität aus Altmetall, die Geschütztürme über das Gelände gerichtet, jeweils bemannt mit zwei Wachposten.
    Die Plünderer mochten brutal und wild sein, aber sie waren auch vorsichtig.
    Rauch stieg von einem riesigen Lagerfeuer auf, das in der Mitte des Tals entfacht worden war. Die Flammen brüllten und zischten und tauchten die schneebedeckten Hügel in Rot und Gold. Der Geruch von verbranntem Holz und gebratenem Fleisch hing in der Luft. Angesichts ihrer gut dokumentierten ernährungstechnischen Vorlieben fragte er sich unwillkürlich, was sie da gerade brieten. Er hoffte nur, dass sie ihn nicht zum Essen

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