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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Fehler.“
    „Du auch?“
    Sein Gesicht spannte sich an. „Glaub mir, im Vergleich zu einigen Dingen, die ich getan habe, ist Ladendiebstahl keine große Sache.“
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Ich schätze, du hast recht. Du bist gar nicht so böse. Du kannst tatsächlich ganz charmant sein, wenn du möchtest.“
    Er beobachtete mich vorsichtig. „Ach ja?“
    Ich nickte. „Und du versuchst es zu verbergen, aber ich denke, dass du mich irgendwie magst, oder?“
    „Bilde dir nicht allzu viel darauf …“ Seine Worte wurden erstickt, als ich ihn fest in meine Arme zog. Er erwiderte die Umarmung nicht, sondern blieb nur wie erstarrt stehen, bis ich ihn wieder losließ.
    Überrascht blickte er mich an. „Wofür war das?“
    „Gute Nacht, James.“ Ich drehte mich um und verließ die Gasse. Den Dolch, den ich gerade von ihm gestohlen hatte, verbarg ich unter meiner Ledertasche. Ich hatte ihn mit dieser Umarmung wohl tatsächlich überrumpelt. Er hatte nichtsbemerkt. Vielleicht war ich eine bessere Diebin, als ich angenommen hatte. Das war kein Schal oder etwas Nagellack. Das hier war für mich unendlich viel wichtiger. Ich schaffte es einen ganzen Block weit, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, die mich zurückriss.
    Verdammt.
    Ein kaltes Lächeln lag auf seinen Lippen, und seine Augen glühten in der Dunkelheit rot. „Niedlicher Trick, Süße.“
    Ich entschied mich, die Unschuldige zu spielen. „Was meinst du?“
    „Gib mir den Dolch zurück.“
    „Welchen Dolch? Oh, du meinst den glänzenden goldenen?“
    Seine Augen wurden schmal. „Du bist hinterhältig und verschlagen. Du hast recht, vielleicht mag ich dich.“
    Meine Anspannung wuchs. „Ich muss ihn mir ausleihen.“
    „Dann hättest du mich nett darum bitten sollen.“
    „Darf ich mir bitte, bitte den Dolch ausborgen?“
    „Nein. Gib ihn zurück.“
    „Ich bringe ihn später zurück, versprochen.“
    Ich drehte mich von ihm weg, doch er umklammerte mein Handgelenk. „Ich versuche immer noch nett zu sein, was für mich gar nicht mal so einfach ist“, entgegnete er. „Gib ihn mir.“
    Ich drehte mich um und presste meine freie Hand gegen seine Brust. „Denk dran, du darfst mir nicht zu nahe kommen, weil ich gefährlich bin.“
    Falls er irgendwelche Schutzbarrieren um sich errichtet hatte, hielten sie mich diesmal nicht auf – mein Wunsch, vor ihm wegzurennen, war zu gewaltig. Die elektrische Energie kam sofort und fuhr aus meinem Arm in den Dämon. Er sah schockiert aus, dann wurde er in hohem Bogen zurückgeworfen und krachte gegen ein dunkles Bürofenster. Es zerbrach, als er bewusstlos zu Boden glitt. Bishop hatte mir gesagt, dass Dämonenschlafen und essen mussten. So wie es schien, konnten sie bei Bedarf auch bewusstlos geschlagen werden. Kraven hatte diesen Vulkanier-Handgriff ohne zu zögern bei mir angewendet. Das hier glich die Sache zwischen uns wieder aus. „Sorry“, entschuldigte ich mich trotzdem, während ich an ihm vorbeiging, denn ich hatte unabhängig von der Frage, ob er das verdient hatte oder nicht, ein schlechtes Gewissen.
    Dann begann ich in Richtung Club zu laufen und hoffte, dass ich nicht zu spät käme. Natalie wollte, dass ich ihr den Dolch übergab, damit sie die Stadt verlassen konnte. Also tat ich es, allerdings aus einem völlig anderen Grund. Ich wusste, dass er die einzige Möglichkeit war, einen Dämon zu töten.

22. KAPITEL
    E in Teil von mir mochte akzeptiert haben, dass ich die Tochter eines Dämons und eines Engels war, aber während ich das Crave mit dem Dolch in meiner Tasche betrat, fühlte ich mich einfach nur menschlich und verängstigt. Vielleicht hätte ich Kraven erzählen sollen, was ich war und was ich wusste. Bishop war raus, doch vielleicht hätte der Dämon geholfen. Er war auch Teil der Mission.
    Allerdings war jetzt keine Zeit mehr, ihn zu holen. Außerdem wäre er nach der Kraft, die ich in meinen elektrischen Schlag gelegt hatte, wahrscheinlich für Stunden bewusstlos. Mein Blick fiel auf ein bekanntes Gesicht am Rande der Tanzfläche. Fast hätte ich ihm zugewinkt, aber ich hielt mich rechtzeitig zurück. Ich hatte heute Morgen seine Gefühle verletzt. Seinem Gesicht nach zu urteilen, würde er wahrscheinlich nie wieder mit mir reden. Colin sah zuerst weg und lächelte einem hübschen Mädchen zu, das ich von der Schule kannte. Vielleicht glaubte er, dass es mich eifersüchtig machen würde, doch stattdessen hoffte ich, dass er an jemand anderem interessiert war.

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