Dark Lights
wie aus einem Mund. Mein Vater zog die Augenbrauen hoch, als hätte er eigentlich erwartet, dass wir den Grund schon kannten. Das stimmte ja auch, aber wir hatten abgemacht, uns dumm zu stellen, damit er es aussprach. Na, um Marleen. Mit diesen Worten öffnete er die riesige Tür und wir traten ein in den großen Saal. Die anderen Mitglieder saßen bereits auf ihren Plätzen und redeten genüsslich miteinander. Mir wurde total komisch. Es bedeutete nie etwas Gutes, wenn sie vor einer Verhandlung glücklich waren und lachten. Aber ich würde nicht zulassen, dass Marleen verurteilt wurde! ... moment mal. Nein, das konnte doch nicht sein! Wieso war Kate hier?! Wusste sie, dass es um das Leben ihrer Tochter ging? Hatte sie wirklich diese Verhandlung zugelassen? Ich musste unbedingt mit ihr reden. Ravyl ließ sich lässig auf seinen Stuhl fallen, der neben meinem war. Ich dagegen blieb stehen und fragte Kate, ob ich mal mit ihr reden könnte. Etwas verwirrt willigte sie ein und wir gingen hinaus vor die Tür. Es war gut, dass gerade keiner im Gang war. Was ist denn los, Darren? Geht es dir nicht gut? Ja, sie war eine sehr fürsorgliche Frau. Und ich hatte sie wirklich gern. Doch, doch. Keine Sorge. Ich wollte dich etwas fragen... hat mein Vater dir gesagt, worum es heute bei der Verhandlung geht? Nein, er meinte bloß, ich soll dabei sein, weil es auch mich betrifft. Wieso? Weißt du den Grund etwa? Misstrauisch schaut sie mich an. Ähm, ja. Und es hätte mich gewundert, wenn er dir den Grund gesagt hätte. In der heutigen Verhandlung wird wegen Marleens Leben bestimmt! Das konnte sie doch unmöglich zulassen!
Was
?! Mit einem Mal waren ihre Augen vor Schreck aufgerissen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, fügte sie leise hinzu: Bist du dir sicher? Ich meine- Natürlich bin ich das, Kate. meinte ich ungeduldig. Du musst John sagen, dass das nicht in Ordnung ist.Sie nickte. Ja, du hast recht. Aber... einen Moment mal. Wieder beäugte sie mich misstrauisch. Warum hast du mir das gesagt? Marleens Leben kann dir doch egal sein. Verdammt! Jetzt war ich dran! Ähm, ich... Ja, was sollte man da sagen? "Ich sorge mich bloß um sie." oder "Weil ich deine Tochter mehr als alles andere auf der Welt liebe."??? Nein, das würde nicht gehen. Aber zu meinem Pech durchschaue Kate mich - wie immer! Manchmal war das schon gut, aber nicht bei dem Thema! Ihre Augen weiteten sich und entsetzt starrte sie mich an. Du empindest etwas für sie. Ihre Stimme war bloß ein Flüstern, doch die ganze Wut war darin zu hören. Okey, ich war sowas von TOT!!! Am liebsten wäre ich schreiend weggelaufen oder hätte mich für immer irgendwo eingesperrt, wo mich niemand kriegen konnte. Das hieß nämlich, Marleen und ich werden beide zerfetzt. Gott, es war so schrecklich, dass sie es nun wusste!Schuldbewusst schaute ich zu Boden. Ich habe mir das nicht ausgesucht. KLATSCH!, bekam ich eine ins Gesicht gescheuert. Benommen blinzelte ich ein paar mal und schaute erschrocken auf. War das wirklich Kate gewesen?! Au! Der Schlag von einem Menschen tat fast gar nicht weh, aber der Schlag von einem anderen Vampir schon, weil unsere Kraft stärker war. Und Kates Kraft war unglaublich. Das lag wahrscheinlich an ihrer Macht. Da sie ja meine... -Ich schluckte- ... Stiefmutter ist, stand sie immer noch über mir beim Rat. Wie konntest du es es wagen? fragt sie entsetzt, aber zum Glück leise. Es tut mi- Noch bevor ich zuende reden konnte, bekam ich die nächste Ohrpfeige von ihr. Halte dich gefälligst fern von ihr! Hast du mich verstanden? Marleen wird ein ganz normales, menschliches Leben führen. Und du wirst es ihr nicht kapputmachen! Ja. war das einzige, dass ich sagen konnte. Sie musste ja nicht unbedingt wissen, dass Marleen und ich ein Paar waren. Dann wäre ich wirklich dran! Gut. Lass uns wieder reingehen. Mit immer noch misstrauischem Blick öffnete sie die Tür und wir gingen nebeneinander laufend zu unseren Sitzen. Ravyl bemerkte sofort, dass mit mir irgendetwas nicht stimmte. Ich deutete mit meinem Blick: Nicht hier! Also. Mein Vater erhob sich und erklärte die Sitzung für eröffnet. John! rief Kate wütend und stand auch auf Wie kannst du es wagen?! Mein Schatz, wir können kein Risiko mehr eingehen. Dieses Mädchen weiß eindeutig zu viel! Aber sie hat nie jemandem etwas über uns erzählt. platzte es aus mir heraus. Oh, mist! Wieso konnte ich einfach nie die Klappe halten?! Kate warf mir einen giftigen Blick zu, während mein Dad mich bloß einen
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