Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
verdient. Du wolltest es auch.
    Ich war besoffen!
    Na und? Ich auch! Ich atmete einfach tief durch und versuchte, die ganze Wut hinunterzuschlucken. Ihr könnt besoffen werden? Fast hätte ich gelacht, doch das verschwand gleich wieder, als er zugab: Okay, nein. Aber trotzdem wolltest du es.
    Dieser...! Darauf konnte ich nichts erwidern. Denn Darren hatte Recht. Ähm... Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und gab ihm eine Ohrfeige.
    Er griff sich an die Wange. Wofür war denn das?
    Du hast mich gebissen! Und ohne Ravyl wäre ich gestorben.
    Sein Mund klappte auf. W-was? Willst du mich verarschen? rief er wütend Ravyl war derjenige, der dir sein Blut gegeben hat?
    Oh nein! Das hätte ich nicht sagen dürfen. Mist! Auf unerklärliche Weise bekam ich plötzlich ein erdrückendes Geüfhl in meinem Kopf zu spüren. Mir wurde schwindelig. War das alles hier zu viel für mich?
    Ich glaube es zumindest. meinte ich schnell und senkte den Blick.
    Endlich beruhigte er sich wieder. Achso. Dann stimmt es sowieso nicht.
    Sag mal, wollte der mich verarschen?
Nicht aufregen, Marleen, alles ist gut.
    Ist ja auch egal. Müde fielen mir die Augen zu.
    Du siehst todmüde aus.
    Ach, was für ein Blitzmerker! Ich schlafe gleich im Stehen ein. murmelte ich, als meine Beine wegsackten.

Darren
    Bevor Marleen auf den Boden fallen konnte, fing ich sie auf und setzte mich mit ihrem schlafenden Körper auf den Boden. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir genau auf dem Basketballplatz waren. Als ihr unwiderstehlicher Geruch in meine Nase drang, spürte ich ein leichtes Kitzeln zwischen den Zähnen. Oh nein! Nicht schon wieder dieser Drang nach Blut. Wie ich das hasste! Vielleicht sollte ich mir einen Schluck gönnen? Das arme Mädchen würde sowieso nichts merken. Oder? Nein. Die dunklen Locken fielen ihr sanft ins Gesicht und bedeckten auch ihren Hals. Trug sie ein Tuch darum, damit man die Bisswunde nicht sah? Vorsichtig nahm ich es ab und betrachtete die zwei kleinen Punkte, die ich ihr zugefügt hatte. Wenn sie wüsste, dass das ungewollt gewesen war... Genau genommen war alles Vaters Schuld. Er hatte mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Mit einem leichten Seufzen schloss ich die Augen und dachte an die schlimmste Woche meines Lebens. Im Jahre 1546. Es war die Woche, an dem ich gezwungen wurde, meine Geschwister und meine über alles geliebte Mutter zu töten...
    Darren, mein lieber Junge. rief meine wunderschöne, engelsgleiche Mutter aus der warmen Stube. Langsam stieg ich aus dem Bett und zupfte meine Klamotten zurecht, ehe ich zu ihr ging. Was ist denn, Mom? Überrascht schaute sie mich an und holte dann einen kleinen Kuchen aus dem Küchenschrank. Die Küche und die Stube waren in einem Raum. Wir waren nicht so reich wie andere Menschen. Aber das war überhaupt nicht schlimm. Meine vier Brüder und drei Schwestern waren alle bereits verheiratet und weggegangen. Nur ich war noch zuhause. Immerhin war ich erst achtzehn. Na, du hast doch heute Geburtstag, mein Süßer! rief sie, nahm meine Hände und fing an, mich lachend herumzuwirbeln und Geburtstagslieder zu singen. Wir waren so glücklich und alles lief perfekt. Bis am Abend mein Vater, der bloß Tischler war, nach Hause kam. Er war schon immer sehr streng und ehrgeizig gewesen. Noch nie hatte ich ihn gemocht. Ständig schlug dieser Mistkerl meine Mutter. Wieso verschwand er nicht einfach und ließ uns in Frieden? Ah, schön, dass du endlich da bist, Schatz. Wir haben die ganze Zeit getanzt und Spiele gespielt. Dein lieber Darren hat sogar mit dem Kuchen auf dich gewartet. Mom nahm ein Messer und schnitt drei Stücke heraus. Ich half ihr beim Tischdecken. Darren, setz dich hin. befahl mein Vater. Na toll. Jetzt ging das schon wieder los. Aber ich- Setze dich, habe ich gesagt! schrie er plötzlich und die gute Stimmung war ruiniert. Ja, Vater. murmelte ich ein paar Sekunden später und ließ mich neben ihm nieder. Meine Hand zuckte. Das Tischdecken ist eine Frauensache. Und du bist ein Mann. Ja. Entschuldige, bitte. Vielleicht solltest du doch mal mit zu meiner Arbeit kommen. Ich habe das Gefühl, dich viel zu oft mit Frauen allein zu lassen. Bald wirst du noch selbst zu einer. Ey, dieser... So. Bitteschön. Mom setzte sich auch an den Tisch und wir nahmen alle unsere Hände, um zu beten. Der Blick meines Vaters gefiel mir überhaupt nicht. So schaute er immer, wenn wir ein Gebet sprachen. Als ob ihn das gar nicht interessieren würde. Und seit über vier Jahren war er nicht in die

Weitere Kostenlose Bücher