Dark Lights
Sekunden schaltete er es aus und drehte sich zu mir um. Obwohl sein Gesicht ausdruckslos aussah, so waren seine Augen voller Hass und Schmerz. Mir war klar, dass ich ihm alles, was er liebt, genommen hatte. Allerdings musste Marleen ihn doch gar nicht verlassen. Was willst du, Darren? Sollte ich es tun? Ja, es musste sein. Ohne etwas zu sagen, setzte ich mich gegenüber von ihm auf die kleinere Couch. Abwartend sah er mich an. Also holte ich tief Luft und begann mit dem Reden. Was passiert ist, tut mir unendlich leid. Ich habe Marleen eigentlich nie verwandeln wollen! Aber mein Vater verlangte, dass ich sie
eigenhändig
vor allen Ratsmitgliedern umbringe! Das konnte ich nun mal nicht tun. Das verstehe ich. sagte er plötzlich ruhig, was mich völlig aus der Bahn brachte. Hä?!! War er denn nun sauer auf mich, oder nicht? Wie könnte ich weitermachen?... Okay, ähm... Marleen ging es die ganze Zeit prächtig. Wenn ich ehrlich bin, hat sie sich schon die ganze Zeit gewünscht, verwandelt zu w- Nein! Aufgebracht sprang er auf. Mein Mädchen hätte so etwas niemals getan! Sie täuschen sich, Sir. Marleen hatte sogar ständig versucht, mir die Haut aufzubeißen, um mein Blut trinken zu können. Fassungslos schüttelte er den Kopf. Das glaube ich dir nicht! Es ist aber die Wahrheit. versuchte ich ihn zu überzeugen. Wir lieben uns sehr. Und wir sind glücklich miteinander. Marleen hat bloß die ganze Zeit Angst gehabt, du würdest nicht herkommen und sie doch im Stich lassen. Ich bin ihr Vater. So etwas könnte ich niemals tun. Genau dasselbe habe ich ihr auch immer gesagt. Ein paar Minuten lang war es still. Die Spannung in der Luft gefiel mir ganz und gar nicht. Sag mal, weiß Marleen, dass sie nur wegen dir ohne Mutter leben muss? Wie kam er denn jetzt darauf? Klar. Sie weiß es schon längst. Auf einmal riss er die Augen auf und rief empört: Und sie will immer noch mit dir zusammen sein? Gerade als ich antworten wollte, kam mir jemand zuvor. Ja, natürlich! Ich liebe ihn! Mister Anderson und ich drehten gleichzeitig den Kopf zur Tür, wo Marleen mit verschränkten Armen stand. Konnte dieses Mädchen nicht einmal tun, was man von ihr verlangte? Du solltest doch im Zimmer bleiben! meinte ich, doch sie schüttelte nur den Kopf. Lass, Darren. Das hier geht auch mich etwas an. Okay, irgendwie hatte sie ja schon recht.
Dad, ich dachte, du wärst nicht sauer! Du hast mich vorhin
angelogen
! Auf dich bin ich ja auch nicht sauer. sagte Mister Anderson etwas verletzt. Darren und ich gehören nun mal zusammen. Akzeptiere es endlich! Wir sind schließlich Gefährten. Wenn es dir nicht passt, kannst du auch gehen! Die Tür ist gleich links um die Ecke! Jetzt trieb sie es aber zu weit. Marleen, beruhige dich. Er ist doch dein Vater! Schnell ergriff ich ihre Schultern, ehe sie etwas Dummes tun konnte, denn ihre Reißzähne schossen hervor. Erschrocken bedeckte sie augenblicklich mit den Händen ihren Mund, während sich Tränen in ihren Augen sammelten. Tut mir leid. Das wollte ich nicht... Zu meiner großen Überraschung löste sie sich von mir und schlang die Arme um ihren Dad. Dieser sah mich verblüfft an und regte sich nicht. Ich dachte, Marleen hätte noch Beherrschungsprobleme! Hatte ich mich geirrt? Verzeih mir, Dad! Bitte! Ich darf dich nicht verlieren. Das könnte ich nicht ertragen. Kaum hatte sie das gesagt, erwiderte ihr Dad die Umarmung und vergrub das Gesicht in ihrem caramelfarbenen Haar. Es war ein schöner Anblick. Andererseits machte es mich auch traurig. Mein Vater hatte mich nie so in die Arme genommen... schnell schüttelte ich den Kopf. Ach, mir reichte Marleens Liebe. Mehr hatte ich nicht nötig. Oder? Ich könnte doch niemals auf dich sauer sein, Spätzchen. Ich danke dir, Daddy. Lächelnd wischte Marleen sich die Wange trocken und lächelte erleichtert. Ihre Augen glänzten total. Ähm... könntet ihr euch bitte vertragen? Für mich? Ich habe nichts dagegen. erwiderte ich sofort und presste die Lippen zusammen. Es wäre wirklich toll, wenn Mister Anderson mich nicht mehr hassen würde. Er schnaubte einmal, beäugte mich misstrauisch und zuckte dann die Schultern. Plötzlich war diese unangenehme Spannung in der Luft, sodass ich mich ganz beruhigen konnte. Also gut. Für Marleen. Ich reichte ihm meine Hand, die er sofort entgegennahm und mich anlächelte. Wow, das war wirklich schnell und leicht gewesen! Wie hatte Marleen das bloß gemacht? Hm. Jetzt bin ich wirklich überglücklich. Ich liebe euch!
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