Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
Marleens Mutter! War es Zufall, dass ich sie kennengelernt hatte? Na ja, unsere Eltern waren verheiratet... moment! Aber das hieß... sie war jetzt meine Halbschwester!!! Oh Gott. Ehrlich gesagt, wollte ich gar nicht, dass sie aufwachte, denn dann würde ich wieder einen ihrer Anfälle ertragen müssen. Dieses Mädchen konnte einem aber auch echt auf die Nerven gehen. Und trotzdem konnte ich ihr nichts antun. Nicht, weil es mir eigentlich verboten war-ich hatte diese Regel eigentlich noch nie beachtet-sondern... mein Körper wollte ihr nicht wehtun. Aber warum nur?! Ich meine, sie ist bloß irgendein Mensch! Bevor wir in den Saal gegangen sind und ich sie im Flur geküsst hatte... warum hat Marleen den Kuss erwidert? Ihr Herz hatte angefangen zu rasen. Ich hatte es deutlich gehört. Fand sie meine Nähe etwa so berauschend? Hasste sie mich doch nicht? Was war eigentlich mit mir los? Wieso hatte ich sie aus dem Saal rausgetragen und in mein Zimmer gebracht? Na toll! Mein Vater würde sicher nachher eine Erklärung dafür verlangen. Was sollte ich ihm sagen? "Dad, ich fühle mich für Marleen verantwortlich."?? Nein. Das würde er mir niemals glauben. Und wenn doch, wird er sie umbringen. Ohne zu zögern! Dieser Mann wollte nicht, dass ich jemals glücklich wurde. Seit über vierhundert Jahren hatte ich nicht mehr mit jemandem darüber gesprochen. Wie ich mich fühlte und das ich bloß immer eine Schutzhülle um mein wahres Ich trug. Was bei Marleen allerdings auch komisch ist, ist, dass sie überhaupt keine Angst hat. Nicht einmal vor meinem Vater. Es war wirklich erstaunlich, dass sie ihn, obwohl er sie bis zum Gehtnichtmehr geschlagen hatte, beleidigt hat. So ein Mädchen ist mir noch nie begegnet. Sie war anders als die anderen... Tussis. Ja, genau so nannte sie die Mädels immer, die mit mir zu flirten versuchten. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Dieses Mädchen war echt erstaunlich! Und... wenn ich sie mir so genau anschaute, ist sie eigentlich ziemlich hübsch mit ihren dunklen Locken, die jetzt leider voller Blut waren. Ihre enge Jeans war voller Dreck und die Jacke... ohne nachzudenken zog ich sie ihr aus. Das, was mein Vater ihr angetan hatte, war nicht richtig gewesen. Kate hat sich zum Glück eingemischt. Dieser Mistkerl hätte sie wirklich getötet mit dem letzten Schlag. Aber das konnte ja verhindert werden. Herrgott nochmal!!! Warum kümmerte ich mich so um dieses Mädchen!!!?? Hatte ich etwa doch tief irgendwo in mir Gefühle für sie? War das möglich? Ich meine, seit über vierhundert Jahren hatte ich keine Liebe mehr bekommen und verliebt hatte ich mich auch noch nie. Menschen waren für mich bloß Nahrung gewesen. Bis sie kam. Ich gebe zu, am Anfang dachte ich wiklich, Marleen war bloß ein verwöhntes, reiches Mädchen, dass alle herumkommandieren wollte... aber nach diesem Monat hatte ich gemerkt, dass ihr etwas fehlte. Auch wenn sie glaubt, ich würde sie nicht beachten... das stimmte nicht. Und heute hatte herausgefunden, was ihre innere Traurigkeit auslöste: Ihre Mom. Diejenige, die sich immer um sie gekümmert hatte. Die Person, der sie alles erzählen konnte... gegen meinen Willen musste ich an meine eigene Mom denken. Aber meine Tränen hielt ich gekonnt zurück. Das war nicht der richtige Augenblick zum Weinen. Marleen könnte jeden Moment wieder aufwachen. Langsam erhob ich mich vom Stuhl, ging in meine kleine Küche, die ganz in weiß war und füllte eine grüne Schale mit lauwarmen Wasser. Da rein tat ich noch ein Lappen und ging wieder zurück zu Schneckchen, um ihr das Blut wegzuwischen. Wenn sie aufwachte, würde sie das sicher nicht mehr zulassen. Aber jetzt konnte sie sich ja nicht wehren. Langsam tupfte ich den Lappen auf ihre Stirn und wischte die Schweiß- oder Angstperlen weg. Ein komisches Gefühl überkam mich. Das machte mir echt Angst. Was hatte das zu bedeuten? Marleen rührte sich kein bisschen. Auf ihren Lippen war immer noch das süße Lächeln, dass ich geheim in mir so gern hatte. Es sah wirklich schön aus bei ihr. Außerdem lächelte sie so selten, dass es schon fast eine Besonderheit war. Hatte ich mich echt in sie verliebt? Oh man! Scheiße! Das war schlimm. Ich durfte keinen Menschen lieben. Niemals durfte ich überhaupt jemanden lieben! Alle, die mir etwas bedeuteten, mussten sterben. Also, durfte ich ihr meine Gefühle nicht zeigen. Niemals. Für ihr Wohl. Nur das war mir wichtig. Wie lange liebte ich sie eigentlich schon? Seit vorhin bei unserem

Weitere Kostenlose Bücher