Dark Love
Gäste schützen. Ich müsste mich dann ganz alleine verteidigen lernen. Er könnte mir auch nicht mehr drohen mich zu bestrafen, wenn ich auch nur einen kleinen interessierten Blick zu den Poledance-Stangen warf. Mein Beschützer wäre nicht mehr da.
Wo? wollte ich mit zittriger Stimme wissen, was ihn plötzlich furchtbar nervös machte. Er begann nicht nur den Füßen zu zappeln, sondern verschränkte auch seine Finger ineinander.
Ähm... ein seriöses Unternehmen hat mich eingestellt. behauptete er nach einer Weile, während er auf den Tisch starrte. Ich bin jetzt Geschäftsmann.
Diese Haltung von ihm war mehr als nur verräterisch. Ich wusste, dass er log. Mir konnte er nichts vormachen. Warum aber tat er das? Wurde er erpresst? Ich wünschte mir bloß, dass er nicht ins Drogenkonzern eingestiegen war, denn damit würde er sich bloß das Leben kaputtmachen. Das verdiente er nicht. Mein bester Freund war kein böser Mensch.
Ich war mir sicher, dass er wusste, dass ich ihm nicht glaube.
Hmm.
Guztavol sah sich ein paar um und atmete schließlich einmal tief durch, doch ich dachte gar nicht daran meinen festen Blick von ihm abzuwenden, denn ich hasste es ihn als betrügerisches Opfer darzustellen.
Guztavol wusste, dass ich die Wahrheit aus seinem Mund hören will und genau aus diesem Grund verdrehte er nun stöhnend die Augen. Vor dir kann ich wirklich nichts geheim halten.
Ich weiß. sagte ich selbstgefällig und klopfte mir zweimal auf den Brustkorb. Da haben wir mal wieder den Beweis, dass dich niemand besser kennt als ich.
Das ist gar nicht gut. flüsterte er verzweifelt, anstatt sich, wie sonst auch immer, über diese Tatsache zu freuen.
Sein Benehmen war nicht normal. Was war los mit ihm? Er sah nicht nur panisch aus, sondern es hatte den Anschein, als ob er Angst hätte. Furchtbare Angst. Wurden wir jetzt gerade etwa beobachtet?
Unauffällig ließ ich meinen Blick umher gleiten, aber mir fiel niemand auf, der auffällig zu uns schaute. Es befanden sich sowieso nur drei weitere junge Frauen im Café, die über irgendwelche Männer sprachen.
He, wenn es ein Geheimnis ist, dann musst du es nicht sagen, Guztavol. Um ihn zu beruhigen, legte ich meine Hand auf seine und drückte sie kurz.
Ich will dich nicht anlügen müssen, Makayla. meinte er niedergeschlagen Aber bei dieser Sache geht es wirklich nicht anders. Ich darf mich eigentlich nicht einmal mit dir treffen.
Ich erschrak und schnappte nach Luft. Wie bitte?
Unsere Getränke wurden vor uns abgestellt. Die Kellnerin sah uns kurz verwirrt an, weil unsere Gesichtsausdruck bestimmt merkwürdig aussahen für jemanden, der keine Ahnung hatte, worum es hier ging. Deshalb verließ sie mit eiligen Schritten argwöhnisch unseren Tisch.
Es tut mir leid, Makayla. Guztavol zog seinen Kopf ein, weil er sicherlich erwartete, dass ich einen Wutanfall bekam.
Ich ballte meine freie Hand zur Faust, während sich die andere verkrampfte. Es war mir schon immer furchtbar schwer gefallen meine Wut hinunterzuschlucken oder wenigstens ein bisschen zu verbergen. Willst du damit etwa sagen, dass du in der Klemme steckst?
Nein, nein! meinte er sofort Mein Boss ist fantastisch. Er bietet meiner Mutter und mir ein viel besseres Leben an. Du siehst doch, wie ich nun gekleidet bin. Das ist meine Arbeitskleidung. Seine Augen begannen zu leuchten. Ich muss nicht mehr in diesem dreckigen Club arbeiten.
Ich seufzte traurig. Wurdest du gekündigt?
Ähm... Er kratzte sich am Hinterkopf. ... das ist schwer zu erklären.
Ja oder nein? beharrte ich, doch er schüttelte bloß stur seinen Kopf. Das kann ich dir nicht sagen. Und lass es bitte gut sein, ja? Ich möchte auf keinen Fall, dass du Mister Wolf darauf ansprichst.
Das konnte er sich gleich wieder aus dem Kopf schlagen. Ich würde meinem Boss die Hölle heißmachen, bis ich erfuhr, ob er Schuld daran war, dass Guztavol nicht mehr bei uns arbeiten konnte. Hatte er etwa einen besseren schwulen Tänzer gefunden als ihn? Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Außerdem tanzte Guztavol doch für sein Leben gern. In seinem Aufzug erkannteich jedenfalls, dass er nicht schon wieder als Tänzer eingestellt wurde und somit seiner Leidenschaft nicht mehr nachgehen konnte. Freute er sich bloß über seinen neuen Job, weil er mehr Geld verdiente oder weil er nun ein besseres Leben mit seiner Mutter führen konnte? Es interessierte mich brennend, wo und als was er nun arbeiten würde.
Guztavol, wieso können wir uns von nun an nicht mehr sehen? fragte
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