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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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wir nicht auf derselben Seite stehen.«
    »Ihr wisst doch: die Neutralität«, sagte Roseann.
    »Ja, die Neutralität«, seufzte Lilith. Schließlich musterte sie mich eindringlich. »Du bist eine beeindruckende junge Frau, Lydia. Falls du doch irgendwann zu uns überwechseln möchtest, lasse ich dich gerne von meinem Blut trinken.«
    Ich verzog das Gesicht. »Danke, aber nein danke.«
    Charles Solomon bot Lilith seinen Arm und verabschiedete sich mit einem stummen Nicken.
    »Einen Augenblick!«, rief ich. »Da ist noch etwas. Wer hat die Mergers getötet?«
    »George Dupont soll im Gespräch mit seinem Sohn Mordabsichten angedeutet haben«, sagte Hank.
    »Na, dann hat sich der Fall ja schon von allein aufgeklärt«, erwiderte Charles Solomon. »Am besten, Sie verständigen die Polizei, damit sie diesen Dupont festnimmt.«
    »Er kann es nicht gewesen sein«, rief ich. »Charles ist Patient einer Entzugsklinik in Powell River, die er in der fraglichen Nacht nicht verlassen hat.« Dann endlich wagte ich die Frage zu stellen, die mich am meisten beunruhigte: »Hat er vielleicht Kontakt zu Vampiren?«
    Lilith lächelte dünn. Charles Solomon antwortete an ihrer Stelle. »Verstehen Sie jetzt unser Problem? Wenn sich George Dupont mit einem Vampir eingelassen hat, dann muss es einer sein, der außerhalb unserer Gemeinschaft steht. Wir werden uns um diese Sache kümmern.« Er verneigte sich in Richtung meiner Großmutter. »Allein um der guten Beziehungen willen.«
    Daraufhin verließen die beiden das Haus. Hank ließ sich auf einen Stuhl sinken und legte die Waffe auf den Tisch. Prüfend betrachtete er seine zitternden Hände.
    »Ich schätze, ich muss mich bei Ihnen bedanken«, sagte Jack.
    »Nein, ich muss mich bei Ihnen bedanken. Hätten Sie in diesen Vorschlag nicht eingewilligt, wären mir die Möglichkeiten ausgegangen«, sagte Grandma.
    »Hätten Sie mich ausgeliefert?«, fragte er.
    Grandma antwortete mit einem Blick, der jede Deutung zuließ.
    Jack nickte, als hätte er verstanden.
    »Ich möchte Ihnen auch ein Angebot machen, M r Valentine«, sagte Grandma. »Und bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Sollten Sie es ablehnen, habe ich das größte Verständnis.«
    Jack runzelte die Stirn. »Schießen Sie los.«
    »M r Valentine, würden Sie für uns arbeiten?«
    Ich sah die Überraschung in seinem Gesicht. Er lachte trocken. »Erst bringen Sie mich dazu, Lilith den Eid zu schwören, und dann stellen Sie sofort meine Loyalität auf die Probe?«
    »Ganz und gar nicht. Ich will ehrlich zu Ihnen sein: Sie wären der erste Vampir in den Reihen der Wächter. Die Nachtwesen glauben, dass wir nur im Interesse der Menschen handeln. Das würde sich ändern, wenn Sie ein Wächter wären. Ihr Name hat Gewicht. Sie könnten dazu beitragen, dass sich Menschen und Vampire aussöhnen und ein dauerhafter Frieden möglich wird«, sagte Grandma.
    »Und Lilith McCleery?«
    Grandma lächelte. »Die Aussicht, durch Sie Einfluss auf uns zu gewinnen, wird ihr sicher gefallen. Und diesen Einfluss gestehe ich Lilith gerne zu. Denn Vertrauen schafft Vertrauen.«
    »Unter diesen Umständen habe ich wohl keine andere Wahl«, sagte Jack.
    »Eigentlich nicht«, meinte Grandma mit einem zufriedenen Lächeln. Sie öffnete den Küchenschrank und nahm eine Flasche Whiskey und zwei Gläser heraus. »Kommen Sie, Hank. Sie sehen aus, als könnten Sie auch einen Schluck vertragen.
    Grandma füllte die Gläser und leerte ihres in einem Zug. »Und jetzt müssen wir uns dringend um George Dupont kümmern«, sagte sie und sah dabei mich an. »Wenn er tatsächlich zum Gefährten eines Vampirs, der Menschen tötet, geworden ist, schweben Mark und seine Mutter in großer Gefahr.«

Kapitel
    H ank und ich brachten Jack zurück in die Water Lane, denn auf dem Waldparkplatz stand noch Hanks Lieferwagen. Er verabschiedete sich von uns, wobei er Jack sogar die Hand reichte. Es musste ihn unendliche Überwindung kosten. Ich umarmte ihn und wünschte ihm eine gute Heimfahrt.
    Dann waren Jack und ich allein.
    Er schloss die Augen und holte tief Luft. Die Erleichterung war ihm anzusehen.
    »War der Preis für deine Freiheit zu hoch?«, fragte ich ihn.
    »Nein«, antwortete er mit fester Stimme. »Mich ärgert nur, dass wir diese Vereinbarung nicht früher getroffen haben. Emilia wäre viel erspart geblieben.«
    »Was wirst du jetzt tun?«, fragte ich.
    »Ich hole jetzt erst mal den Pick-up aus dem Versteck. Und dann werde ich dem Friedhof einen langen Besuch

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