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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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wirklich ein gutes Auge.«
    Ich lächelte und spürte, wie ich rot wurde. »Es geht. Kunst war in der Schule nicht meine Stärke.«
    »Dann hattest du nur den falschen Lehrer«, sagte Jack. »Aber das kann man ändern.«
    »Ähm, darf ich hereinkommen?«, fragte ich vorsichtig.
    »Oh, natürlich«, sagte Jack und trat hastig beiseite. Er schaltete das Licht ein.
    »Sollen wir gleich loslegen oder musst du dich erst noch vorbereiten?«, fragte ich.
    »Von mir aus können wir gleich in den Keller gehen.« Er schloss die Haustür hinter uns und ging voraus in die Küche, wo er die Kiste auf die Anrichte stellte. »Darf ich dir jetzt etwas zu trinken anbieten?«
    »Ein Wasser, gerne. Was passiert eigentlich, wenn du etwas isst oder trinkst?«, fragte ich.
    »Mir wird schlecht.«
    »So richtig?«
    »So richtig. Wahrscheinlich verträgt mein Körper seit der Verwandlung nur noch flüssige Nahrung einer bestimmten Art.« Er durchforstete die Kiste und begann die Tuben zu sortieren.
    »Wie kommst du an deine Nahrung?«, fragte ich ihn. »Ich meine: Wie jagst du?«
    Jack blickte auf und sah mich ernst an. »Es gibt einige Dinge, die du im Umgang mit Vampiren beachten solltest. Eins davon ist: Frag sie nie nach ihren Essgewohnheiten.«
    Ich wurde rot. »Entschuldige. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte er versöhnlich. »Woher solltest du das auch wissen.« Er setzte sich auf einen Hocker. »Für Vampire gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu ernähren. Früher haben sie Menschen getötet. Heute sind es Tiere. Deswegen findest du die meisten Vampire, die keinen Gefährten haben, oben in den Wäldern. Das sind jene, die auf ursprüngliche Weise jagen. Der Rest muss andere Quellen nutzen.«
    Ich verstand nicht, was er meinte.
    Jack seufzte. »Genau das ist der Grund, weshalb Vampire nicht gerne über dieses Thema reden. Denk an Schlachthöfe. Denk an Haustiere. Dann hast du deine Antwort.«
    Ich verzog angewidert das Gesicht. »Entschuldige bitte, aber das ist ekelhaft.«
    »Manche Nachtwesen denken genauso. Deshalb gibt es unter ihnen einen illegalen Handel mit menschlichem Blut aus zweifelhaften Quellen. Viele sind der Meinung, dass wir für den Frieden mit den Menschen einen viel zu hohen Preis zahlen.«
    »Welchen Preis hast du gezahlt?«
    »Das kann ich dir genau sagen: exakt 1400 amerikanische Dollar. So viel hat die Remington 700 mit Schalldämpfer gekostet, die Emilia damals für uns beide angeschafft hat.«
    Mir fiel wieder der Koffer mit dem Scharfschützengewehr ein, der sich nun in der Asservatenkammer der Polizei befand.
    »Ich war und bin ein lausiger Jäger«, sagte Jack. »Emilia hat immer das Wild für mich erlegt. Interessanterweise machte ihr das richtigen Spaß. Das Fleisch wurde verkauft. In der Schonzeit hingegen mussten wir die Tiere vergraben. Seit meiner Transformation konnte sie kein Fleisch mehr essen, sie hatte einen regelrechten Widerwillen dagegen entwickelt.«
    »Aber Töten war kein Problem für sie?« Ich schenkte mir noch ein Glas Wasser ein.
    »Nein, erstaunlicherweise nicht.« Er packte die Farben wieder zurück in den Karton und klappte den Deckel zu. »Bist du bereit?«
    Wir gingen hinunter in den Keller. Jack führte mich in den Raum mit der Staffelei und stellte mir einen Stuhl in die Ecke.
    »Muss ich irgendwas beachten?«, fragte ich und warf mich kokett in Pose.
    »Sei einfach du selbst. Und nimm die Position ein, die für dich am bequemsten ist. Es wird eine gewisse Zeit dauern, bis das Porträt fertig ist.« Jack nahm eine leere Leinwand und stellte sie auf die Staffelei.
    »Wie lange?«
    »Vierzehn Nächte.« Statt mit Pinsel und Farbe zu arbeiten, nahm er einen Kohlestift und begann mit der Vorzeichnung.
    »Vierzehn ganze Nächte? So lange kann ich aber nicht still sitzen«, erwiderte ich lachend.
    »Wir müssen nicht durchgehend arbeiten«, sagte Jack. »Es soll ja auch dir Spaß machen.«
    »Okay«, sagte ich nur und drückte den Rücken durch.
    Eine Weile beobachtete ich Jack, der ganz in seine Arbeit versunken war. Immer wieder trat er einen Schritt zurück, um einen Strich oder eine ganze Partie zu korrigieren. Mit der Zeit begann ich unruhig zu werden. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits kurz nach eins und Jack schien noch nicht im Geringsten müde zu sein. Warum auch? Im Gegensatz zu mir war er ausgeruht, er hatte ja den ganzen Tag geschlafen.
    »Schläfst du eigentlich immer noch in diesem Dachkoffer?«, fragte

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