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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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mit offenen Karten gespielt.«
    »Sie hatten nie die Absicht, mir Asyl zu gewähren!« In Jacks Augen loderte ein gefährliches Feuer. Ich spürte, dass er all seine Kraft aufbringen musste, um meine Großmutter nicht anzugreifen.
    »Das ist richtig«, räumte sie ein. »Hätte ich Ihnen Obdach gewährt, hätte ich meine Neutralität aufgeben müssen.«
    »Deine Neutralität?«, fragte ich verwirrt.
    »Das Stillhalteabkommen schützt nicht nur die Menschen, sondern auch die Vampire. Auch wenn das immer wieder gerne vergessen wird«, erklärte Grandma. »Die Nachtwesen haben sich dazu verpflichtet, kein menschliches Blut zu trinken oder Menschen in ihresgleichen zu verwandeln. Sie dürfen sich Gefährten suchen, die alle Geschäfte übernehmen, die am Tage erledigt werden müssen, wenn die Vampire schlafen. Dafür halten wir uns aus ihren inneren Angelegenheiten heraus.«
    »Und Jack ist so eine innere Angelegenheit?«, fuhr ich Grandma wütend an.
    »Ich fürchte ja.«
    »Du weißt, dass du damit sein Todesurteil unterschrieben hast?«
    »Nein, das habe ich nicht. Im Gegenteil. Ich möchte einen Vorschlag machen, der für alle ein guter Kompromiss wäre.«
    Lilith McCleery machte ein überraschtes Gesicht, während Jack noch immer versuchte seine Wut in den Griff zu bekommen. »Und wie soll der aussehen?«, knurrte er.
    »Sie bekommen Ihr Leben zurück«, sagte Grandma. »Dafür akzeptieren Sie Lilith McCleery als Ihre Herrscherin, der Sie Gehorsam schulden.«
    »Warum sollte Jack Mitglied einer Gemeinschaft werden, die ihn gegen seinen Willen zu dem gemacht hat, was er jetzt ist?«, fragte ich.
    »Weil er Gefallen an diesem Dasein gefunden hat«, sagte die Königin. »Es ist zwar nicht mehr so wild und frei wie noch vor hundert Jahren, aber es ist sicherer geworden. Für Menschen und Nachtwesen.«
    »Wenn Jack dieses Lebens überdrüssig geworden ist, muss er sich nur den Sonnenaufgang anschauen«, warf Solomon mit einem boshaften Grinsen ein.
    »Ich kann Jack Valentine nicht schützen«, sagte Roseann. »Aber ich will versuchen sein Leben zu retten. Beide Seiten profitieren von dieser Vereinbarung.« Sie wandte sich an Lilith McCleery. »Eure Autorität wird nicht beschädigt. Und Jack muss nicht mehr vor Eurer Rache fliehen. Beide Seiten wahren ihr Gesicht.«
    »Wie kann ich mein Gesicht wahren, wenn ich ihr Blut trinken muss und sie meine Herrin wird?« Jacks Stimme war kalt und schneidend.
    »Sie müssten ihr Blut nicht trinken.« Zur Königin gewandt, fragte Grandma: »Würde Euch sein Wort genügen?«
    Lilith McCleery sah Jack lange und eindringlich an. »Ich habe keine Einwände«, sagte sie schließlich. »Aber ich warne dich: Solltest du deinen Eid brechen, ist diese Vereinbarung hinfällig.«
    »Und was geschieht, wenn Ihr ihn zu etwas zwingt, was seinem Gewissen widerspricht?«, fragte ich sie.
    Die Königin sah mich mit glühenden Augen an. »Lydia Garner! Was glaubst du, wer wir sind? Monster, die aus Freude am Töten Menschen jagen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ja.«
    »Nun, dann wird es Zeit, dass du ein paar von deinen Vorurteilen ablegst. Vampire leben nach einem strengen Codex«, sagte Charles Solomon. »Zumindest die Vampire, die noch einen Meister haben.«
    »Wie viele freie Vampire gibt es hier in Nordamerika?« Ich sah, wie nun auch meine Großmutter interessiert die Augenbrauen hob.
    »Hundert. Zweihundert. Wir wissen es nicht genau«, sagte Lilith.
    »Aber sie machen euch Probleme«, vermutete ich.
    »Nicht nur den Vampiren«, fügte Grandma hinzu. »Auch den Wächtern.«
    »Wenn Jack den Treueeid ablegt, seid Ihr zweifach im Vorteil!«, sagte ich. »Für die freien Nachtwesen ist er bestimmt so was wie ein Hel d – immerhin hat er sich von seiner Schöpferin befreit. Wenn selbst er einen Weg zurück in die Gemeinschaft findet, könnte das auch ein Beispiel für andere sein.«
    Lilith lächelte mich an, als sei sie schon immer meine beste Freundin gewesen. »Du gefällst mir«, sagte sie. »Du gefällst mir sogar sehr.« Sie streckte Jack ihre blasse Hand entgegen. »Ist dieser Vorschlag für dich annehmbar?«
    Jack zögerte einen Moment. Dann ergriff er ihre Hand. »Ja, das ist er, Hoheit.«
    »Wunderbar. Hiermit nehme ich den Bann von dir.« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Enttäusche mich nicht. Charles wird dir mitteilen, wann und wo deine Wiederaufnahmezeremonie stattfindet.« Dann umarmte sie Grandma. »Roseann Kinequon, es war mir wie immer ein Vergnügen. Schade, dass

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