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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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wecken.«
    Ich rieb mir die Augen und warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach fünf, durch das geöffnete Fenster schien die Nachmittagssonne auf mein Bett. Mit einem Ruck schlug ich die Decke beiseite, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Ich trug noch immer meine Sachen vom Vortag. Nur die Schuhe standen neben dem Bett.
    »Wann bin ich gestern nach Hause gekommen?«, fragte ich verwirrt.
    »Wir haben dich nicht gehört. Dad wollte noch aufbleiben, um auf dich zu warten, und ist dann auf der Wohnzimmercouch eingeschlafen. Erst am frühen Morgen wurde er wach, aber da hast du schon im Bett gelegen.« Sie strich mir sanft übers Haar.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich Jack vor mir und spürte seinen kühlen Atem. Noch jetzt glaubte ich, den Rosenduft zu riechen. Ich zuckte zurück.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Mom besorgt.
    »Alles ist okay«, versuchte ich sie zu beruhigen, doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass das nicht stimmte. Ganz und gar nicht. »Könntest du bitte die Vorhänge zuziehen?« Es war so hell, dass meine Augen schmerzten.
    Mom tat mir den Gefallen und ich fiel wieder zurück in die Kissen.
    »Bist du mit Mark gestern noch um die Häuser gezogen?«, fragte sie mich halb belustigt, halb mitleidig.
    »Nein, ich war nur spazieren.« Und ich habe einen Vampir geküsst , meldete sich eine gehässige Stimme in meinem Hinterkopf. Oh Gott, hatte ich das wirklich getan? Und was war danach geschehen? Noch nie zuvor hatte ich einen Filmriss gehabt, aber mir fehlten definitiv einige wichtige Stunden meines Lebens. Dabei hatte ich keinen Tropfen Alkohol getrunken! Ich fühlte mich, als wäre ich gestern Nacht drei Runden um den Stanley Park gelaufen.
    »Warum bist du eigentlich schon zu Hause?«, fragte ich Mom.
    »Grandma hat mich eingeladen. Und da ich noch gefühlte zweihundert Überstunden habe, bin ich einfach etwas früher gegangen.«
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«, fragte ich.
    Mom schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube, es ist jetzt höchste Zeit für eines dieser Mutter-Tochter-Gespräche zwischen Grandma und mir. Soll ich dir vorher noch etwas zu essen machen?«
    Der Gedanke an irgendeine Form der Nahrungsaufnahme ließ meinen Magen rebellieren. »Besten Dank, ich muss erst mal wach werden.«
    »Dann fahre ich jetzt los.« Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du fühlst dich eiskalt an.«
    »Wirklich, Mom«, sagte ich. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »Also gut. Wir sehen uns.«
    Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, sprang ich auf und lief ins Bad. Es dauerte eine Weile, bis ich das Fieberthermometer fand. Ich drückte den kleinen Knopf, um es auf null zu setzen, und klemmte es mir unter den Arm. Im Spiegel blickte mir ein fahles Gesicht entgegen. Dann piepte es und ich zog das Thermometer wieder hervor. Es zeigte 35,5. Jack Valentine, fluchte ich, was hast du mit mir gemacht? Doch die Frage war falsch gestellt. Eigentlich musste ich mich fragen, was ich gemacht hatte.
    Ich hatte Mark verraten und betrogen. Im entscheidenden Moment war es mir nicht gelungen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Stattdessen hatte ich wissen wollen, wie es sich anfühlt, wenn man von einem Nachtwesen umarmt und geküsst wird. Grandma hatte mich gewarnt. Jack war ein Vampir, der zum Überleben eine neue Gefährtin brauchte. Und er hatte meine Schwäche gnadenlos ausgenutzt.
    Ich versuchte Mark auf seinem Handy zu erreichen, doch er nahm nicht ab. Bestimmt war er immer noch sauer auf mich. Also wählte ich schweren Herzens die Nummer von M r Sheldon, dem Archivleiter des Standard . Wenn Mark wütend auf mich war, sollte er wenigstens einen triftigen Grund dazu haben.
    »Lydia!« M r Sheldons Stimme klang beinahe erleichtert. »Was für ein Glück, dass du anrufst.«
    »Ich wollte mit Mark sprechen, aber er geht nicht ans Telefon«, sagte ich.
    »Das wundert mich überhaupt nicht. Er ist so gut wie nicht ansprechbar. Seine Arbeit macht er tadellos, aber er hat sich total zurückgezogen. Ich mache mir Sorgen um ihn. Er sieht schrecklich aus.«
    »Haben Sie schon seine Mutter angerufen?«
    »Nein, das wäre mein nächster Schritt gewesen.«
    »Wann hat er Feierabend?«
    »So gegen sechs.«
    »Können Sie ihn bitte noch eine halbe Stunde länger festhalten? Ich komme so schnell wie möglich zum Standard .«
    »Melde dich an der Rezeption, ich hole dich dann ab.« M r Sheldon legte auf.
    Das grelle Tageslicht tat mir immer noch in den

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