Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)
Bullen und wünschte sich, er hätte das Gewehr wieder in der Hand, das war es, was er wirklich wollte, und dann brüllte Diondra aus ihrem Schlafzimmer seinen Namen.
Als er um die Ecke bog, stand sie neben ihrem glänzend roten Anrufbeantworter, den Kopf zur Seite geneigt, und sagte nur: »Du bist im Arsch.« Dann drückte sie auf den Knopf.
»Hey, Dio, hier ist Megan. Ich bin
total
am Ausrasten wegen Ben Day. Hast du gehört, dass er diese ganzen kleinen Mädchen miss
braucht
hat? Meine Schwester ist in der
sechsten
Klasse! Mit ihr ist alles in Ordnung, Gott sei Dank, aber Himmel, wie
krank
ist der Kerl denn? Vermutlich haben die Cops ihn inzwischen festgenommen. Ruf mich an, ja?«
Dann ein Klicken und ein Surren und wieder eine Mädchenstimme, tief und nasal: »Hey, Diondra, hier ist Jenny. Ich hab dir doch
gesagt
, dass Ben Day so ein Teufels-Fuzzi ist. Hast du den ganzen Scheiß schon gehört? Anscheinend ist er, keine Ahnung, auf der Flucht vor der Polizei oder was. Ich denke mal, in der Schule gibt es morgen deswegen bestimmt eine große Besprechung. Keine Ahnung, ich wollte nur mal hören, ob du hingehen willst.«
Diondra starrte auf das Gerät, als wollte sie es zerschlagen. Dann drehte sie sich auf einmal zu Ben um und schrie: »Was soll der Scheiß?« Sie war knallrot, Speichel flog von ihren Lippen, und Ben sagte sofort genau das Falsche: »Dann geh ich vielleicht jetzt lieber mal nach Hause.«
»Du gehst lieber nach Hause? Was zur Hölle soll das, was ist eigentlich los?«
»Ich weiß es nicht, deshalb denke ich ja, ich sollte nach Hause.«
»Nein, nein, nein, nein, nein, Muttersöhnchen. Du verficktes,
wertloses,
beschissenes
Mutter
söhnchen. Du willst also nach Hause und auf die Polizei warten, und ich bleib hier sitzen, während du ins Gefängnis wanderst? Du lässt mich hier einfach allein, bis mein verfickter
Dad
heimkommt? Mit deinem verfickten
Baby
, das du mir angehängt hast und das ich nicht wieder loskriege?«
»Aber was soll ich denn tun, Diondra?« Ich will nach Hause, dachte er.
»Wir verlassen die Stadt, noch heute Nacht. Ich hab noch zweihundert Dollar in bar von meinen Eltern übrig. Wie viel kannst du in eurem Haus noch auftreiben?« Als Ben nicht sofort antwortete, weil er in Gedanken bei Krissi Cates und der Frage war, ob der Kuss ein Grund sein könnte, dass er verhaftet werden sollte, und ob es stimmte, dass die Polizei hinter ihm her war, schlug Diondra ihn ins Gesicht. Hart. »Wie viel Geld hast du noch zu Hause?«
»Ich weiß nicht. Ich hab ein bisschen gespart, und normalerweise hat meine Mom hundert, zweihundert Dollar irgendwo versteckt, aber ich weiß nicht, wo.«
Diondra schwankte, kniff ein Auge zu und sah auf ihren Wecker. »Bleibt deine Mom lange auf, ist sie noch wach?«
»Wenn die Polizei da ist, schon.« Wenn nicht, dann schlief sie, selbst wenn sie halb verrückt war vor Angst.
»Dann fahren wir jetzt zu dir nach Hause, und wenn da kein Streifenwagen rumsteht, gehen wir rein. Du kannst das Geld holen, ein paar Klamotten einpacken, und dann sehen wir zu, dass wir die Biege machen.«
»Und dann? Was dann?«
Diondra tätschelte seine Wange, genau dort, wo sie noch von der Ohrfeige schmerzte. Die Mascara war über ihre halbe Wange verschmiert, aber trotzdem spürte Ben, wie etwas in ihm sich regte … ja, was war es? Liebe? Macht? Irgendwas. Eine Regung, ein Gefühl, etwas Gutes.
»Ben, Süßer, ich bin die Mutter deines Kindes, richtig?« Er nickte, zaghaft, nur ganz leicht. »Okay, also schaff mich raus aus dieser Stadt. Uns alle. Ich kann das nicht ohne dich. Wir müssen weg von hier. Nach Westen. Wir können irgendwo draußen übernachten, im Auto schlafen, was auch immer. Sonst wanderst du ins Gefängnis, und mein Daddy bringt mich um. Er lässt mich das Baby zur Welt bringen, und dann bringt er mich um. Und du willst doch nicht, dass unser Kind als Waise aufwächst, oder? Nicht, wenn wir es verhindern können, richtig? Also los.«
»Ich hab das nicht getan, was die sagen, das mit den Mädchen. Nichts davon stimmt«, flüsterte Ben endlich, und Diondra lehnte sich an seine Schulter, so dass sich ein paar Locken in seinen Mund schlängelten.
»Wen kümmert das schon?«, sagte sie.
Libby Day
Jetzt
L yle rutschte nervös auf dem Beifahrersitz herum. »Libby, ist es dir aufgefallen? Verdammte Scheiße, hast du es gemerkt?«
»Was denn?«
»Diondras Pornoname, der Name, den sie die ganze Zeit benutzt hat, hast du das gemerkt?«
Lyle grinste, und
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