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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgedörrte Kehle rann.
    Ihr Magen verkrampfte sich. Beinahe wurde ihr übel.
    Als hätte sie es vorausgesehen, sagte die Schwester: »Hoppla. Langsam. Nur leicht saugen, okay? Sie waren eine ganze Weile weggetreten. Ihr Körper wird lange brauchen, um sich wieder darauf einzustellen, normal zu funktionieren.«
    Marla hielt sich an den Rat und trank ganz langsam. Ihr Kopf wurde klarer.
    »Sehen Sie, das klappt schon prima!« Die Schwester nahm Marlas Temperatur. »Scheußliche Dinger, diese Drähte«, plapperte sie, »aber leider unvermeidlich. Zum Glück brauchen Sie sich nicht mehr lange damit zu quälen. Vielleicht noch ein, zwei Wochen.« Sie maß flink und routiniert Marlas Blutdruck und Puls. »Ich habe Dr.Robertson schon angepiept. Er kommt gleich runter.« Sie hängte die Blutdruckmanschette an die Wand. »Erst informiert er noch Ihre Familie.«
    Ihre Familie. Die Leute ohne Gesichter. Vielleicht würde sie sich jetzt an sie erinnern.
    »Möchten Sie sich aufsetzen?«
    »Ja«, nuschelte Marla, dankbar dafür, nicht mehr liegen zu müssen. Dankbar für jede Veränderung ihrer Haltung. Die Schwester erklärte ihr, wie man das Bett verstellte, und das Kopfteil hob sich so weit, dass Marla auch den Rest des Zimmers sehen konnte. Es war klein, zweckmäßig und hätte steril gewirkt, wäre da nicht die Fülle bunter, duftender Blumen gewesen, die auf jeder freien Fläche standen. Pralinenschachteln und ungeöffnete Päckchen stapelten sich in einem Regal neben dem Schrank. »Ihre Schwiegermutter wollte, dass Sie das alles gleich vor Augen haben, wenn Sie aufwachen, damit Sie wissen, wie sehr Sie vermisst werden«, erklärte Carol, während sie Marlas Brust mit dem Stethoskop abhorchte. »Normal, würde ich sagen. Temperatur, Blutdruck, Puls … alles normal.«
    Sie schob das Stethoskop in die Tasche und griff nach einem Seitenschneider, der neben dem Wasserglas, der Karaffe und einer Schachtel Kosmetiktücher auf dem Nachttisch lag. »Der erscheint Ihnen vielleicht fehl am Platz, aber falls Sie je das Gefühl haben sollten, sich übergeben zu müssen, klingeln Sie sofort und fangen Sie gleich an, die Drähte in Ihrem Mund durchzuschneiden, als hinge Ihr Leben davon ab.« Sie war mit einem Schlag sehr ernst. »Denn es hängt tatsächlich davon ab. Wir wollen schließlich nicht, dass Sie ersticken.«
    Marla schauderte, entsetzt über die Bilder, die diese Worte in ihr weckten.
    »Keine erfreuliche Vorstellung, ich weiß«, sagte die Schwester, als hätte sie Marlas Gedanken gelesen. »Und aller Wahrscheinlichkeit nach wird es nie dazu kommen, aber ich wollte Sie trotzdem warnen.«
    »Vorsicht ist besser als Nachsicht«, bemerkte Marla.
    »Genau.« Die Schwester notierte rasch etwas auf der Patientenkarte. »Schön, das sieht alles recht gut aus. Ich hole Ihnen jetzt Saft, und sobald der Doktor die Erlaubnis gibt, nehmen wir ein paar von den Schläuchen ab, an die Sie angeschlossen sind. Dann dürfen Sie sich waschen.« Sie zwinkerte Marla zu und ging.
    Marla konnte es kaum erwarten, aus diesem Gefängnis herauszukommen. Sie trank langsam weiter von dem Wasser und sah sich dabei im Zimmer um. Ein Fenster bot Ausblick auf einen Parkplatz, und in einiger Entfernung erstreckte sich eine grüne Wasserfläche – wahrscheinlich ein Teil der Bucht, der das Krankenhaus seinen Namen verdankte. Marla sah die Karten auf dem Nachttisch durch und fragte sich, wer die Leute waren, die sie unterschrieben hatten. Bill und Sheryl, Gloria und Bob, Joanna und Ted, Anna, Christian, Mario. Keiner der Namen war ihr vertraut, nicht einmal ihr eigener. Marla Amhurst Cahill. Lieber Gott, warum erschien dieser Name ihr falsch wie ein Paar zu große Schuhe?
    Ihr Kopf dröhnte, und als sie das Wasserglas auf den Tisch stellte und sich in die Kissen zurücksinken ließ, erinnerte sie sich plötzlich an ein Gesicht. Es war ein Männergesicht, wettergegerbt, kantig und sonnengebräunt und hatte Züge wie in Stein gemeißelt und dichte schwarze Brauen über eindringlichen, laserblauen Augen.
    Die Erinnerung schnürte ihr die Kehle zu. Er hatte etwas Beunruhigendes und Rauhes an sich, etwas Angespanntes, das sie spürte. Er hatte gescherzt, aber nicht gelächelt. Er war in diesem Zimmer gewesen und hatte sich als Nick vorgestellt. Der Ausgestoßene … So hatte er sich genannt und dabei etwas ausgestrahlt, etwas Argwöhnisches oder Bedrohliches; das hatte sie selbst in der kurzen Zeit gespürt.
    Ihr Puls raste. Er sah tatsächlich aus wie eine

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