Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Menschenwelt. Da kannst du doch nicht erwarten, dass ich das alles über den Haufen werfe und mein eigenes Volk verrate.«
Er setzte zu einer Antwort an und wurde von leisem Donnergrollen unterbrochen. Was immer er hatte sagen wollen, jetzt lachte er nur. »Hörst du das? Das bist du, Eugenie. Dein Zorn.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich beherrsche Blitz und Donner noch nicht.«
»Beherrschen nicht, nein. Aber du kannst sie unbewusst herbeirufen. Glaubst du denn, in diesem Land geschieht irgendetwas, das nicht mit dir verbunden ist?« Er zeigte um sich. »Diese ganzen Leute hier … all diese Dorfleute, die bewundernd zu dir aufblicken … sie sind auch dein Volk. Das habe ich gemeint, als ich sagte, dass du als Einzige noch nicht begriffen hast, dass du bereits eine Königin bist! All diese Leute erwarten von dir, dass du sie beschützt und das Richtige tust. Wenn du das nicht kannst, dann kannst du dich ebenso gut zurückziehen und das tun, was der Kitsune und dein Stiefvater von dir verlangen.«
»Dorian, ich kann nicht kaltblütig jemanden töten!«
Er packte mich bei den Armen. Seine Stimme war ruhig, aber es lag Zorn darin. »Du kannst tun, was immer auch nötig ist! Du bist eine Königin. Vergiss dieses ganze Gerede über den Enkelsohn des Sturmkönigs. Jetzt gerade bist du seine Thronerbin. Du stehst kurz davor, eine der mächtigsten Herrscherinnen dieser Welt zu werden, was bedeutet, dass du dir nicht den Luxus leisten kannst, zartbesaitet zu sein. Du kannst mit Liebe herrschen, aber du musst zugleich auch mit Skrupellosigkeit herrschen. Du wirst in die Geschichte eingehen, Eugenie, als eine der größten Herrscherinnen, die diese Welt je gesehen hat. Und das nimmt hier seinen Anfang – bei diesem Unrecht, das du in Ordnung bringen wirst. Wenn du das nicht kannst, wenn du diese Leute nicht daran hindern kannst, deinem Volk Schaden zuzufügen, dann brichst du diese Scharade am besten auf der Stelle ab. Geh hinaus und sag diesen Leuten, dass du nichts für sie tun kannst, dass du sie nicht ernähren oder beschützen kannst, weil sie nicht von deiner Art sind und weil sie es nicht wert sind, dass ihretwegen Blut an deinen Händen klebt!«
Er brüllte jetzt und atmete schwer. Ich starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und spürte wieder ein wenig von der Angst, die ich immer bekam, wenn er zornig wurde. Momente wie diese riefen mir wieder in Erinnerung, wie stark Dorian in körperlicher und magischer Hinsicht war. Seine müßiggängerische, lässige Haltung täuschte; ich hatte ihn kämpfen gesehen. Ich konnte nur hoffen, dass es zwischen uns nie zu einem ernsthaften Streit kam. Draußen hörte ich wieder Donnergrollen.
Ich brauchte mehrere Sekunden, um eine Antwort zu finden, und dann war meine Stimme sehr leise.
»Das kann ich nicht. Ich kann ihnen das nicht sagen.«
»Ich weiß, dass du das nicht kannst«, flüsterte er.
Und dann, während er mich immer noch gepackt hielt, beugte er sich herab und küsste mich. Und zu meiner Verblüffung erwiderte ich den Kuss. Es kam mir vor, als würden sämtliche Emotionen, die mich eben beherrscht hatten – der ganze Zorn, die ganze Verzweiflung –, in diesen Kuss fließen. Meine Zähne nagten an seinen Lippen, und als er mich gegen die Wand stieß, begrüßte ich den kurzen Schmerz. Unsere Hände waren überall auf uns, während wir uns küssten; meine fuhren seinen Körper entlang, während seine fordernder waren und den Rock hochzogen, den zu tragen ich vor ein paar Stunden noch bedauert hatte. Schon war der Stoff über meine Hüfte gezogen und legte meine nackten Beine frei. Mit der einen Hand hielt Dorian den Rock hoch, die andere schob er mir zwischen die Schenkel und schlüpfte damit unter den Tangaslip, den ich heute früh in der Hoffnung angezogen hatte, intim mit Kiyo zu werden.
Diese geschickten Finger glitten in mich hinein und heizten eine Feuchtigkeit an, von der ich nicht gedacht hatte, dass sie so schnell kommen würde. Mein leiser Aufschrei wurde von seinem drängenden Kuss erstickt, während er seine Finger abwechselnd in mich hineinstieß und wieder herauszog, um mich zu necken und mit meiner Klitoris zu spielen. Sie war es auch, auf die er sich schließlich konzentrierte, die er rieb und umkreiste, während sich Hitze zwischen meinen Beinen aufbaute und sich meine sämtlichen Muskeln anspannten. Dann explodierte diese sengende Flut von Berührungsreizen, und ich kam mit einem weiteren Schrei, den sein Kuss dämpfte, einem Schrei, der in
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