Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
brauchte kaum Gewalt von seiner Seite, um mich gefügig zu machen. Ehrlich, es wäre mir lieber gewesen, wenn er gewalttätig, wenn er grausam und brutal gewesen wäre. Kämpfen gehörte zu meinem Leben; mit Schlägen und Schmerzen kam ich klar. Das hätte irgendwie etwas Tröstliches gehabt, etwas Vertrautes, als wäre es bloß eine andere Sorte Kampf. Diese verdrehte Form der Liebe dagegen, die er während jeder Vergewaltigung an den Tag legte – also, die sorgte nur dafür, dass es noch schwerer zu ertragen war.
    In dieser Zeit war von Art praktisch nichts zu sehen. Abigail sah ein paarmal nach mir, und ich erfuhr, dass sie den Nachtschatten mischte, wobei sie das Rezept von Leith hatte. Meistens kam nur Cariena, die hier anscheinend als Hausmädchen und gelegentliches Sexspielzeug für Gäste fungierte. Bei meiner Ankunft hatten noch drei andere Feinenmädchen hier gewohnt, aber Isanna – die am ersten Tag erwähnt worden war – hatte das Haus inzwischen verlassen. Sie war bildschön gewesen, und Abigail schien sich sehr über den erzielten Preis zu freuen.
    Die beiden anderen sahen auch hinreißend aus, und sie hatten sich anscheinend damit abgefunden, dass sie auch irgendwann an der Reihe sein würden. Sie nahmen es ohne große Gefühlsregung oder Protest auf, wie zum Tode verurteilte Kriminelle. Meistens wirkten sie so, als wären sie gar nicht ganz hier, beinahe wie Schlafwandlerinnen. Ich stand die ganze Zeit dermaßen unter Drogen, dass ich nur selten einen Moment der Klarheit hatte – wobei ich trotzdem voll mitbekam, was Leith mir antat. Die Mädchen wurden alle nicht unter Drogen gesetzt; für sie reichte das Eisen aus. Cariena erzählte mir jedoch, dass frühere Frauen, bei denen eine Behandlung erforderlich gewesen war, wesentlich weniger Nachtschatten verabreicht bekommen hatten als ich. In ihrer Angst, dass ich ausbrechen könnte, gaben Art und Abigail es mir in kürzeren Abständen als normalerweise.
    »Und wann wisst ihr es nun?«, fragte Leith eines Tages. Er war gerade angekommen und stritt sich draußen im Flur mit Abigail. Die Tür war nur angelehnt. »Ich dachte, bei euch lässt sich das frühzeitig sagen.«
    »Durchaus!«, fauchte Abigail. »Aber doch nicht so früh. Du musst wahrscheinlich noch zwei Wochen warten. Und jetzt sag bloß nicht, es wird dir langsam langweilig.« Die Gehässigkeit war ihr deutlich anzuhören. Ich nahm mir vor, diese Schlampe in aller Seelenruhe zu erwürgen.
    Leith dagegen klang ganz und gar nicht glücklich. »Zwei Wochen sind eine lange Zeit. Ich muss sie schwanger zurückschaffen, bevor irgendjemand sie findet! Man sucht nach ihr. Sie hat mächtige Verbündete. Ihr Volk ist ihr treu ergeben, und sowohl der Eichenkönig als auch die Weidenkönigin haben die Suche aufgenommen.«
    Das mit Dorian wunderte mich nicht, und das Wissen, dass er mich zu finden versuchte, gab mir zum ersten Mal seit einer ganzen Weile wieder Hoffnung. Aber Maiwenn auch? Hatte Kiyo dafür gesorgt? Oder wollte sie mir wirklich selbst helfen?
    »Eure Herrscher mit ihren Baumnamen sind mir so was von egal«, sagte Abigail ungeduldig. »Niemand wird auf die Idee kommen, hier zu suchen.«
    »Sie hatte schon einen Verdacht. Sie hat anderen davon erzählt. Außerdem könnte ein Wahrsager sie ausfindig machen.«
    »Das sollen sie mal probieren. Mit Wahrsagern kommen sie hier nicht weiter. Dafür sorgen die Schutzzauber. Also warum hörst du nicht langsam mal auf zu jammern und gehst da rein und sorgst dafür, dass das Ganze auch klappt? Bald ist ihre nächste Dosis fällig.«
    Ich entschied, dass Erwürgen immer noch nicht langsam und schmerzhaft genug war. Aber was sie gesagt hatte, gab mir einigen Stoff zum Nachdenken. Eine Suchaktion war im Gange, und sie war offensichtlich groß angelegt genug, dass Leith es mit der Angst zu tun bekam. Abigails Erwähnung der Schutzzauber hatte mich daran erinnert, dass ich Volusian schon einmal hierher geschickt hatte. Volusian – Das war eine Möglichkeit, an die ich noch gar nicht gedacht hatte. Ich konnte ihn rufen, damit er den anderen Bescheid gab. Das Problem waren die Schutzzauber. Er konnte sie nicht allein brechen, aber wenn ich ihn rief, dann war das Band, das uns miteinander verband, wahrscheinlich stark genug, um ihn hindurchzuziehen. Vorausgesetzt, ich brachte die nötige Kraft auf. Das Eisen und der Nachtschatten schränkten meine Feinenmagie ein. Meine Schamanenkräfte, auf die ich mich jahrelang verlassen hatte, hingen dagegen von meiner

Weitere Kostenlose Bücher