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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sein. Aber du kannst es bestimmt an jemanden delegieren, der besser damit zurechtkommt.« Ich tätschelte aufmunternd ihren Arm. In Wahrheit war ich genauso überfordert von den Büchern wie sie. Puzzles konnte ich in Rekordzeit zusammensetzen. Aber technische Diagramme lesen? Eher nicht. »Hauptsache, ihr geht mit den Büchern vorsichtig um … die sind aus der Bücherei ausgeliehen.«
    Dann musste ich los, auch wenn ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte, sie damit allein zu lassen. Aber so verwirrt sie gerade auch war, ich wusste, dass sie das alles auf den Weg bringen würde. Vielleicht hätte ich mich mehr einbringen sollen, aber hey, ich hatte schließlich schon Joes mieses Tex-Mex-Menü futtern müssen, um an das Platzset zu kommen. Das musste doch auch was zählen.
    Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mir diese Räuber einfach zusammen mit Kiyo vorgeknöpft. Ich ging davon aus, dass uns dieses Gesindel nicht viel entgegensetzen konnte. Kiyo war ein richtig offensiver Kämpfer, das hatte der gestrige Abend gezeigt, und ich stand ihm mit meinen Waffen und meiner Magie in nichts nach. Nur hatte Rurik Einspruch gegen diesen Plan erhoben und darauf bestanden, uns mit fast zwei Dutzend Soldaten zu begleiten. Ich bezweifelte, dass uns das in Sachen Anschleichen sonderlich weiterhalf, aber er hatte dagegengehalten, dass wir absteigen und zu Fuß weitergehen würden, sobald wir die Pässe erreichten, in denen sich die Räuber aufhielten.
    Unmittelbar vor dem Aufbruch beschloss ich, dass eine Person mehr in unserem Gefolge den Kohl nun auch nicht mehr fett machte. Ich trat in eine dunkle Ecke, die weit von den Kerzenleuchtern des Raums entfernt war, und zog meinen Zauberstab. Die Wachen gingen prompt auf Abstand. Sie konnten sich denken, was ich vorhatte, und es gefiel ihnen nicht. Wenn Feine wegen etwas Magischem nervös wurden, dann wusste man, dass es nichts Gutes bedeuten konnte.
    Ich intonierte die Rufworte und spürte, wie mich Magie durchströmte. Es handelte sich nicht um die Sturmmagie, die ich geerbt hatte, die Verbindung mit Wasser und Luft. Das hier war eine erworbene, eine Menschenmagie, ein Griff nach den Welten des Jenseits. Die Temperatur im Raum fiel, was ein richtiger Schock war nach der trockenen Hitze eben noch. Dann verschwand die Kälte wieder, und Volusian stand vor mir.
    Volusian war, in Ermangelung eines besseren Wortes, mein Hilfsgeist. Eine verdammte Seele, die dazu verflucht war, für alle Ewigkeit herumzuwandern, nachdem er zu Lebzeiten die abscheulichsten Verbrechen begangen hatte. Ich hatte ihn besiegt und an mich gebunden, also zu meinem Diener gemacht. Volusian war davon nicht gerade begeistert und erinnerte mich mit schöner Regelmäßigkeit daran, was er mir alles antun würde, wenn ich einmal die Kontrolle über ihn verlor. Ich hatte das inzwischen so oft gehört, dass es beinahe etwas Vertrautes hatte, so wie sich ein Popsong ins Herz schleicht, wenn man ihn nur oft genug hört. Während Geister in der Menschenwelt oft sehr dürftige Gestalt annehmen, sah Volusian dort genauso aus wie in der Anderswelt: ein kleingewachsenes Teufelswesen mit schwarzer Haut, spitzen Ohren und roten Augen.
    »Meine Herrin hat gerufen«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. »Und da bin ich. Sehr zu meinem Bedauern.«
    »Ach, Volusian«, sagte ich munter. »Es ist immer wieder eine Freude, dich zu sehen. Du bist ein richtiger Sonnenschein.«
    Er starrte mich nur an.
    Ich drehte mich zu den anderen um und hoffte, dass ich königinnenhaft und autoritär klang: »Also gut. Dann treten wir mal ein paar Bösewichtern ordentlich in den Hintern.«
    ***
    Mich in einem Pulk von Wachsoldaten zu bewegen war immer noch neu für mich. Ich hatte einen Großteil meines Lebens allein verbracht, als Einzelkämpferin – da wusste ich wirklich nicht, was ich mit so vielen Leuten hinter mir anfangen sollte. Irgendwie war es leichter, mich einfach auf Kiyo zu konzentrieren und so zu tun, als wären wir allein.
    »Ich kann’s nicht fassen, dass du Shaya ein Platzset in die Hand gedrückt hast und nun von ihr erwartest, dass sie mal eben die hiesige Infrastruktur umkrempelt«, bemerkte er.
    »Was soll ich denn sonst machen? Neulich hast du dich noch beschwert, dass ich mich hier viel zu sehr in alles reinhänge. Mehr raushalten als mit diesem Platzset geht doch gar nicht … oder willst du jetzt etwa plötzlich, dass ich doch eine aktivere Rolle übernehme?«
    »Nein«, sagte er rasch und wurde ein bisschen

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