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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Fähigkeiten waren nicht perfekt, aber oft konnte ich spüren, wenn etwas anwesend war, das nicht von dieser Welt stammte.
    „Dort.“ Ich öffnete die Augen und zeigte neben einen Wanderweg, der als „mittelschwer“ ausgewiesen war. „Spürst du irgendwas?“
    Volusian besah sich das Gelände und benutzte ebenfalls seine Sinne. „Ja. Aber mehr dort.“ Er zeigte nicht in die Richtung, die der Weg nahm, sondern mehr links davon, mitten in den Wald rein. Ich verzog das Gesicht, aber mir war klar, dass seine Sinne etwas besser waren als meine.
    „Querfeldein. Toll.“
    Wir machten uns auf den Weg. Volusian ging in eine geisterhaftere Gestalt über und schwebte neben mir her, anstatt durch das Unterholz stapfen zu müssen wie ich. Ich kam schon damit klar, aber so ging es natürlich langsam voran. Und während ich wanderte und wanderte, nahm das magische Gefühl zu.
    „Er wird Euch ebenfalls spüren, Herrin“, gab Volusian ausnahmsweise einmal unaufgefordert einen Kommentar von sich.
    Ich bezweifelte es nicht. „Und wird er auf mich losgehen? Oder abhauen?“
    „Abhauen? Nein. Sich verstecken? Wahrscheinlich.“ Eine wohlgesetzte Pause. „Er wird jedoch nicht versuchen, Euch seine Sexualität aufzuzwingen. Das Blut der Glanzvollen ist zu verlockend. Er wird Euch schlicht fressen wollen.“
    „Wie beruhigend. Ich kümmere mich um die Verbannung. Du lenkst ihn ab.“
    Bald brauchte ich keine besonderen Sinne mehr, um zu wissen, dass wir unser Ziel erreicht hatten. Es war totenstill geworden im Wald. Keine Vögel oder sonstige Zeichen von Leben mehr. Ein starkes Gefühl von… Falschheit erfüllte die Luft. Die Welten lagen hintereinander: Menschenwelt, Anderswelt, Unterwelt. Durch die direkte Nachbarschaft konnten sich Wesen aus der Anderswelt manchmal hier frei bewegen, ohne dass ich auch nur einen Hauch davon mitbekam. Etwas aus der Unterwelt war zu fremdartig. Es fiel auf.
    „Wir sind fast da“, sagte ich leise. „Wir stolpern praktisch jeden– uumph!“
    Hinter einem Dickicht schwang ein kräftiger Arm hervor und traf mich in den Bauch, warf mich schmerzhaft nach hinten. Ich konnte meinen Sturz auf Felsen und spitze Stöcke nicht verhindern, schaffte es aber, im Fallen meinen Zauberstab zu ziehen.
    Eine riesenhafte Gestalt ragte über mir auf, beinahe zweieinhalb Meter groß. Mit ihren lang gestreckten Gliedmaßen, den Klauen an Füßen und Händen und dem muskulösen Körperbau konnte man einen Dämonenbären leicht für einen Bigfoot halten. Seine Ohren– eindeutig die eines Bären– lagen flach am Schädel, was den menschenähnlichen Eindruck verstärkte. Er brüllte, ließ ein Maul voller scharfer Zähne sehen. Schwarze Augen, in denen nichts als hirnlose Aggression stand, starrten auf mich runter.
    Volusian, der an meine Befehle gebunden war, warf sich dem Vieh entgegen. Die Macht, die Volusians Körper ausstrahlte, besaß die Massivität von einer Tonne Wackersteine. Das Wesen taumelte zurück und sah meinen Hilfsgeist wütend an. Die Tatsache, dass Volusian es nicht von den Füßen gerissen hatte, war beunruhigend. Sie waren entweder gleich stark oder der Dämon war sogar noch mächtiger als Volusian. Letzteres wäre problematisch– angesichts der Tatsache, dass ich nicht stark genug war, um Volusian zu verbannen.
    Wobei, im Grunde war ich nicht stark genug, ihn zu verbannen, während ich mit ihm kämpfte. Ich konnte entweder das eine oder das andere. Wenn dieser Dämonenbär es also draufhatte, Volusian zu besiegen, dann war es aus mit mir. Hoffentlich konnte der Dämonenbär ihn nicht mehr fertigmachen, wenn er gleichzeitig abgelenkt wurde– durch mich. Ich machte, dass ich wieder auf die Beine kam, streckte meinen Zauberstab aus und begann, ein Tor in die Unterwelt zu öffnen. Volusian und der Dämon droschen aufeinander ein; keiner war in der Lage, den anderen zu töten.
    Ich sammelte meine Willenskraft, bündelte die Macht meiner Seele, sodass sie über diese Welt und die Anderswelt hinaus bis zur Unterwelt vordrang. Auf meinem Arm begann das Tattoo eines schwarzen und weißen Schmetterlings zu brennen; es war Persephone geweiht, und ihr Reich berührte ich jetzt. Die Luft neben dem Dämon löste sich auf, bildete eine Öffnung zur Unterwelt. Ich griff mit der freien Hand nach dem Silberathame und näherte mich den Kämpfenden, behielt sie und das sich formende Tor im Auge.
    Volusian schwebte über dem Dämon, der dadurch nach oben sehen musste. Ich schlich mich unbemerkt an. Mit der

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