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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Schnelligkeit langer Übung ließ ich das Athame vorschießen und zeichnete dem Dämon ein Symbol auf die Brust. Normalerweise konnte ein Dämon, der zurück in sein Reich verbannt wurde, nicht gleich wieder zurückkehren. Ein solches Bindezeichen stellte das sicher. Ich wollte kein Risiko eingehen.
    Das wütende Brüllen des Dämons hallte durch die Bäume, und er wandte sich zu mir um. Damit hatte ich gerechnet und war bereits zurückgewichen, hielt mich aus seiner Reichweite. Ehrlich, ich hatte Glück gehabt bei seinem ersten Treffer vorhin. Er besaß die Kraft, mich mit einem Schlag zu töten. Volusian ging auf ihn los, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen– es klappte bloß nicht. Der Dämon begriff, welche Bedrohung ich darstellte, und konnte spüren, dass sich ein Tor öffnete. Volusian, der wieder und wieder angriff, war ein Quälgeist– und er bereitete wirklich Qualen–, aber der Dämon konnte sie anscheinend wegstecken und weiter auf mich zukommen.
    „Scheiße“, sagte ich. Ich wich weiter zurück, aber der Dämon überwand die Distanz rasch. Seine massigen Füße zertrampelten das Unterholz einfach, das mich verlangsamte. Es war gar nicht so einfach, die verzweifelte Lage, in die ich geraten war, zu ignorieren und mich stattdessen auf den Durchgang zu konzentrieren. Das Tor wurde fester, und rasch begann seine Macht seinesgleichen zu rufen– den Dämon zurückzusaugen. Das Wesen hielt in seinem Angriff inne. Das Problem war, dass das Tor auch Volusian holen wollte. Befehle hin oder her, er ging aus Gründen des Selbstschutzes außer Reichweite, was ich ihm kaum vorwerfen konnte. Nur dass der Dämon jetzt, wo mein Hilfsgeist nicht mehr auf ihn einprügelte, über gerade genug Kraft verfügte, gegen das Tor anzukämpfen und weiter auf mich zuzukommen. Ihm musste klar sein, dass das Tor in sich zusammenbrechen würde, sobald er mich erledigt hatte.
    Plötzlich hörte ich etwas auf uns zukommen; Äste und Blätter zerbrachen unter kräftigen Füßen– oder genauer gesagt, Pfoten. Ein Rotfuchs– viel größer als ein normaler– sprang auf den Rücken des Dämons und senkte seine Fänge in den braunen Pelz. Das ließ den Dämon erneut aufbrüllen– und verschaffte mir eine Verschnaufpause. Ich richtete all meine Kraft auf das Tor und riss den Dämon darauf zu. Er schlug um sich, konnte aber nichts dagegen machen, zurück in seine Welt geschickt zu werden. Der Fuchs besaß Verstand genug, aus dem Weg zu gehen, da seine Dienste nicht länger benötigt wurden. Der Dämon gab einen letzten klagenden Schrei von sich und ward nicht mehr gesehen. Ich reckte den Zauberstab zu der Stelle, wo der Dämon verschwunden war, und sandte meine Kraft durch die Edelsteine des Stabs, um auch das Tor zu verbannen und diese Welt wieder abzuriegeln.
    Stille folgte, von meinem heftigen Atem mal abgesehen. Langsam begannen wieder Vögel zu singen, und der Wald kehrte in seinen natürlichen Zustand zurück. Ich lehnte mich erleichtert gegen eine hohe, blattlose Eiche. Die Verbannung war schwerer gewesen als erwartet, aber es hätte schlimmer enden können– mit meinem Tod zum Beispiel.
    „Wir haben deine Hilfe gar nicht gebraucht“, sagte ich. „Wir sind prima klargekommen.“
    Der Fuchs war nicht mehr da, wie ich mir schon gedacht hatte. Er hatte sich in einen hochgewachsenen, muskulösen Mann mit dunkler, goldbrauner Haut und schwarzen Haaren verwandelt, die ihm knapp bis auf die Schultern fielen. Er war ein Kitsune, ein gestaltwandelnder japanischer Fuchs aus der Anderswelt. Also eigentlich war er zur Hälfte ein Kitsune. Mütterlicherseits. Väterlicherseits stammte er von einem Sterblichen aus Arizona ab. Kräftemäßig machte es keinen Unterschied.
    „Klar doch.“ Kiyo verschränkte die Arme vor der Brust. Er brauchte keinen Mantel und trug einfach nur ein burgunderrotes T-Shirt. „Ihr hattet alles im Griff.“
    „Wir standen knapp davor.“
    „Tatsächlich, Herrin“, sagte Volusian trocken, „stand eher Euer Tod nahe bevor.“
    „Ach, halt den Mund“, schnappte ich. „Du bist entlassen. Geh zurück in die Anderswelt.“ Volusian löste sich auf.
    Ich wandte mich wieder an Kiyo. „Was hast du überhaupt hier draußen zu suchen?“
    Er zuckte die Schultern, und ich hatte alle Mühe, mich der Wirkung zu erwehren, die seine physische Erscheinung immer auf mich hatte. „Dasselbe wie du. Ich stehe auf Wills Mailingliste. Als ich das mit den Bigfoot-Sichtungen gelesen habe…“
    Ich seufzte und

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