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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Erdhaufen. Verschanzten sich mit Munition, hoben abwechselnd ihre Köpfe und schossen. Barnes und die anderen hatten sich ebenfalls in Deckung gebracht.
    Zwei Fronten kämpften erbittert.
    Dad hat recht, dachte Sam. Manche Kriege müssen gefochten werden.
    Ein heftiger Donner erfüllte im nächsten Augenblick den Himmel, dann erklang ein Zischen, dann wieder Donner, viel näher, als dass er vom Feuerwerk im Park stammen konnte.
    Das waren ihre Raketen, die da losgingen! Die Zündschnur hatte sich unbarmherzig zu ihrem Ziel vorgefressen, entzündete eine Rakete nach der anderen. Isaac hatte gute Arbeit geleistet.
    Die Lichtblitze durchsetzten die Nacht wie Mündungsfeuer. Überall um die Kinder herum herrschte das Tosen von Artillerieeinschlägen.
    So muss Dad sich in Vietnam gefühlt haben .
    »Weiter. Macht sie kalt«, schrie Sam und war überrascht, wie fest seine Stimme inmitten dieses Chaos klang. Er war zu allem bereit, um diese Schlacht für sich zu entscheiden. Auch wenn dabei jemand verletzt würde. Der Krieg forderte nun mal Opfer; das hatte ihm sein Vater beigebracht. Er lugte über die Deckung und pfefferte einen weiteren Stein ins Feindesland. Zufrieden hörte er einen Aufschrei. Der Stein hatte ein Ziel gefunden. Sehr gut!
    Der Schusswechsel war wahrhaftig tödlich.
    Als die letzte Feuerwerksrakete zischend in den Himmel schoss und über ihren Köpfen in einem Feuerblitz explodierte, sackte eine Gestalt zwischen den Fronten in sich zusammen.
    Es wurde still. Nichts regte sich. Kein tödliches Geschoss durchschnitt mehr die Luft. Fast schien es, als würde die Zeit still stehen. Nach dem Lichterspektakel herrschte Finsternis. Ihre Augen mussten sich erst wieder an das schwache Licht von Sternen und Mond gewöhnen.
    Sam spähte in die sich allmählich lichtende Dunkelheit.
    »Stop! Waffenstillstand«, schrie er, »da liegt jemand.«
    »Na und«, brüllte Barry zurück.
    »Verdammt, Barnes. Wir haben jemanden verletzt. Wir müssen ihm helfen.« Aus einer Kinderbalgerei war blutiger Ernst geworden.
    »Von meinen Leuten sind alle hier«, schrie Sam, nachdem er die Reihe seiner Soldaten begutachtet hatte.
    »Von meinen auch«, antwortete Barry Barnes nach einer kurzen Pause.
    Sam spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht entwich. Ihm wurde speiübel. Wen hatten sie dann getroffen? Bitte Gott, lass es ein Tier sein.
    »Lasst uns nachsehen, Barnes.«
    »Meinetwegen, du Flasche.«
    Sam stand mit erhoben Händen aus seiner Deckung auf. Barnes tat es ihm gleich.
    Es gab keine Zweifel mehr. Da lag tatsächlich jemand.
    Nein!
    Sams Knie zitterten, sein Magen überschlug sich.
    Langsam schritt er auf den Körper zu. Genau wie Barnes. Sie traten in gleichmäßigen Schritten an die Gestalt heran und blickten sich wortlos an.
    Neben dem Körper lag ein Gewehr. Und obwohl die Gestalt auf dem Bauch lag, wusste Sam sofort, um wen es sich handelte.
    »Verfluchte Scheiße«, sagte er. Die Entschlossenheit, die vor wenigen Augenblicken noch seiner Stimme innegewohnt hatte, war wie weggeblasen.
    »Wer ist das?«, fragte Barnes.
    »Das ist Jasper Sampson.« Sam wollte wegschauen, aber es gelang ihm nicht. Sein Blick wurde magisch von dem Körper angezogen.
    Wir haben das getan. Wir sind schuld!
    »Der alte Spinner? Quatsch.« Barry ging in die Hocke und streckte den Arm aus. Langsam drehte er den Körper um.
    »Verdammt, du hast recht, Coleman. Er ist es.«
    Und dann erlebte Sam etwas, dass er nicht für möglich gehalten hätte. Barry Barnes taumelte zurück, schlug sich beide Hände vor die Wangen und starrte in stummem Entsetzen Jasper Sampsons am Boden liegenden Körper an. Seine Lippen bebten als wollte er etwas sagen, wusste aber nicht was. Der harte Barry Barnes verlor tatsächlich die Fassung.
    Mittlerweile waren auch die anderen herangetreten und versammelten sich um Sampson.
    »O Mann. Wir haben den Alten gekillt«, sagte Joshua. Wie die übrigen, hatte auch ihn Panik erfasst, sodass sich seine Gedanken in einem unverständlichen Kauderwelsch überschlugen.
    »Vielleicht ist er gar nicht tot, sondern nur bewusstlos. Wir sollten das mal prüfen.« Jake versuchte ruhig zu bleiben, doch er klang genauso panisch und hysterisch wie alle anderen.
    Selbst Nick Zubarsky stapfte nervös von einem Fuß auf den anderen. Seine Augen schienen ihm aus Angst aus den Höhlen zu kullern wollen. Er sagte kein Wort.
    »Gib mir mal dein Feuerzeug, Barnes.«
    Barry gab Sam das Zippo, ohne ein Widerwort. Die Zeit des Kämpfens war

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