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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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so etwas wiederholen könnte.“
    „Das verstehe ich ja, Johann. Sie sind auch ein netter Kerl. So wie alle hier in Kirchbergen. Aber Sie machen sich grundlos Sorgen. Wir können uns ja morgen bei einem Ka ffee treffen im Frischen Seehecht , dann reden wir darüber wenn Sie wollen, in Ordnung?“
    „Wie Sie meinen.“
    Sie verabschiedete sich.
    Jemand berührte Melanie an der Schulter. Erschrocken ließ sie das schnurlose Telefon fallen.
    Oliver stand hinter ihr. Er sah furchtbar aus. Dunkle Ringe umrahmten seine Augen. Sein Haar stand wirr vom Kopf ab. Die Lippen waren rissig. Er sah aus als hätte er wochenlang nicht geschlafen. Tellergroße Schweißflecke bildeten sich auf seinem roten Shirt unter den Achseln.
    „Mein Gott, Oliver. Hast du mich erschreckt.“
    Seine Antwort war ein wölfisches Grinsen.
    „Das war nicht meine Absicht“, antwortete er. „Mit wem hast du da eben gesprochen?“
    „Mit Niemandem.“
    „Wo wohnt denn dieser Niemand? Sieht er gut aus?“
    „Was?“
    Wieder zierte ihn das Wolfsgrinsen.
    „Oliver. Du musst zu Dr. Kunze. Du kannst heute noch bei ihm vorbeikommen. Du bist krank.“ Melanie versuchte so ruhig wie nur möglich zu bleiben. „Nächste Woche fängt die Schule an. Hartmann hat schon angerufen. Ihr habt eine Lehrerkonferenz. Und wenn du deinen Job wahrnehmen willst, dann musst du abklären was du hast.“
    „Gut“, sagte er ruhig.
    Sie hatte damit gerechnet, dass er ausrasten würde, sie anbrüllen würde.
    Stattdessen nahm er ihren Standpunkt einfach hin.
    Und in gewisser Weise zerrte diese Zustimmung mehr an ihren Nerven, als wenn er in wütendes Geschrei ausgebrochen wäre.
    „Ich werde die Wäsche reinbringen. Es sieht nach R egen aus“, sagte sie zu Oliver. Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt. Sie musste raus aus dem Haus, bevor sie sich gegenseitig Unschönes an den Kopf warfen. 
    Oliver stierte seiner Frau nach, wartete bis sie die Te rrassentür hinter sich geschlossen hatte.
    Dann griff er nach dem Telefon und drückte die Wah lwiederholung.
     
     

Kapitel 24
     
    Adam Kellermann schloss die Fenster in seinem Büro, bevor er seine abendliche Runde antrat. Die Gewitterwo lken sahen böse aus und kamen direkt, ohne Absicht die Ortschaft zu verschonen, auf Kirchbergen zu.
    Kellermann brauchte viel Kraft und drei seiner besten Flüche, um das große Fenster an der Straßenseite zu schli eßen. Der Rahmen war schon seit Jahren verbogen. Als er es schließlich doch noch schaffte, das alte Fenster in seinen Rahmen zu pressen, stieß er einen leisen Seufzer aus.
    Morgen würde er es reparieren lassen, dachte er sich, wie den Morgen davor und den davor, und so weiter und so weiter.
    Jetzt musste er nur noch eine Runde drehen, nach dem Rechten sehen, und darauf vielleicht noch eine Tasse heißen Kaffee im Frischen Seehecht und dann ab nach Hause.
     
    „Kati, bring mir bitte einen Kaffee. Und vielleicht noch zwei deiner Donuts.“
    Im Zum Frischen Seehecht waren dieselben Leute wie jeden Abend. Die Arbeiter von Lackner Bau nahmen ihr wohlverdientes Feierabendbier zu sich, lediglich Johann Lackner war nicht wie üblich bei ihnen. Kellermann stieß nur ein leises, kaum hörbares Grunzen aus und aß ein paar Erdnüsse, während er auf seine Bestellung wartete.
    Er war noch am Vortag bei den Lassnigs, die Sache mit dem Fahrrad regeln. Der kleine Junge schwörte darauf, dass er nichts gemacht hatte. Nicht dieses Mal. Ronny schwor sogar auf seine Fußballkarten, dass er diesen Ritter nicht provoziert hatte und die Geschichte nicht gelogen war. Normalerweise kein besonders ernstzunehmender Schwur.
    Doch Ronnys Fußballkarten waren so ziemlich das Wichtigste, dass dieser kleine Unruhestifter besaß. Hätte seine Mutter nur den blassesten Schimmer, was die Karten wert waren, dann hätte sie sie längst versilbert.
    Ronnys Karte von Pele, oder die von Ernst Happel a llein würde ihr die nächsten Drinks spendieren.
    Anders Ronny, er hätte die Karten für kein Geld der Welt hergegeben. Sie waren sein Leben.
    Aber schuldig oder nicht schuldig, im Grunde war das einerlei.
    Irgendetwas war mit Ritter nicht in Ordnung. Kelle rmann war sich sicher, der Kerl hatte ein Geheimnis. Er verbarg etwas vor ihm. Was, konnte der Polizist nicht sagen. Auch nicht, ob es mit dem Fahrrad von Ronny Lassnig zu tun hatte.
    Warum wusste er bloß meinen Vornamen, zermarterte er sich den Kopf. Ich bin mir verdammt sicher, dass ich ihn ihm nicht gesagt habe. Adam…
    „He, Adam. Was meinen

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