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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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der Bestie habe, aus dem Weg zu räumen, freue ich mich doch auch darauf, meine Schwestern zu sehen. Es ist fast ein Jahr her, und ich vermisse sie ebenso sehr wie eine Mutter ihr Baby vermisst, denn sie sind die einzigen Lichtblicke unserer Familie.
    Gegen Mittag machen wir an einer Taverne halt, damit die Pferde sich ausruhen und wir etwas essen können. Es ist ein stilles Lokal in einem schläfrigen Weiler, und ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand mich erkennen wird. Trotzdem wähle ich mit Bedacht einen Tisch im hinteren Teil des Raumes.
    Erst als wir mit unserem Mahl halb fertig sind, treffen andere Gäste ein. Zwei Bauern, wie es aussieht. Ich beachte sie nicht weiter, bis ihr Gespräch sich den jüngsten Vorkommnissen in dieser Region zuwendet.
    »… eine Truppe von Graf d’Albrets Männern ist vor nicht einmal fünf Tagen hier durchgeritten …«
    Bei diesen Worten habe ich das Gefühl, als würde der Boden unter meinen Füßen nachgeben. Ich stehe auf und gehe an ihren Tisch. »Was habt Ihr gesagt?«, frage ich.
    Der Mann starrt mich an, als sei ich wahnsinnig. »Ungefähr fünfzig von Graf d’Albrets Männern sind vor etwa fünf Tagen hier durchgaloppiert. Sie waren auf dem Weg zu seinem Besitz, jawohl. In Tonquédec.«
    Ich drehe mich um und gehe auf die Tür zu. Nein, nein, nein, hämmert es in meiner Brust. Nicht Charlotte. Nicht Louise.
    Die Bestie springt vom Tisch auf und folgt mir. »Was ist? Was ist los?«
    Ich würdige ihn kaum eines Blickes, als ich meinen Umhang vom Haken nehme und um meine Schultern lege. »D’Albret und seine Männer sind vor fünf Tagen hier durchgekommen.«
    Er runzelt die Stirn. »Aus welchem Grund? Braucht er nicht all seine Männer in Rennes?«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich habe Euch gesagt, dass nur ein törichter Kommandant bloß einen einzigen Plan entwickelt, um seine Ziele zu erreichen.« Ich hole tief Luft und drehe mich um, um ihm in die Augen zu sehen. »Tonquédec ist der Ort, an dem wir aufgewachsen sind, aber jetzt leben dort nur meine beiden jüngeren Schwestern.«
    »Befürchtet er, dass die Herzogin versuchen wird, sie zu entführen und ein Lösegeld für sie zu verlangen?«
    Ich lache, ein trockenes, brüchiges Geräusch, das mir in den Ohren schmerzt. »Nein. Er plant, ein Lösegeld für sie zu verlangen. Von mir.«
    Während des ganzen Ritts nach Tonquédec versuche ich, nicht die Hoffnung zu verlieren, aber wenn ich mir die Grausamkeiten ausmale, die d’Albret den beiden Mädchen antun könnte, wird ihr Ausmaß nur durch meine Fantasie begrenzt. Ich weiß zu viel über ihn.
    Ich sporne mein Pferd zu einem vollen Galopp an und schere mich nicht darum, ob die anderen mithalten können. Schon bald fallen Yannic und die Landsknechte zurück, aber de Waroch reitet immer noch an meiner Seite. Der Trost seiner Gegenwart ist das Einzige, was mein Herz daran hindert, in hundert Stücke zu zersplittern.
    Ich überlege kurz, wie er sich fühlen muss, jetzt, da er sich dem Ort nähert, an dem seine Schwester gestorben ist, aber das bringt eine frische Welle von Verzweiflung mit sich, daher schiebe ich den Gedanken beiseite. Ich bete zu Mortain – flehe ihn an –, dass er die Mädchen beschützt. Dass ich mich irre. Dass d’Albret die Männer nur nach Tonquédec geschickt hat, um Verstärkung für seine Truppen zu holen.
    Aber ich weiß in meinem Herzen, dass es eine falsche Hoffnung ist.
    Als wir den Besitz erreichen, ist die lange, gewundene Straße, die zu den Burgmauern führt, verlassen. Keine Jagdtrupps, keine aufbrechenden Soldaten. Auf den Zinnen sind keine zusätzlichen Wachen postiert, wie es der Fall wäre, wenn d’Albret immer noch in Tonquédec anwesend wäre.
    Der Wachmann am Tor wirkt überrascht, mich zu sehen, lässt uns aber passieren. Als wir in den leeren Innenhof reiten, kommt der Haushofmeister herausgelaufen, um mich zu begrüßen. Er nimmt den Zügel meines Pferdes. »Demoiselle Sybella!«
    Ich sitze ab und mache mir nicht die Mühe, auf einen Stallburschen zu warten. »Meine Schwestern, Charlotte und Louise. Ich muss sie sehen.«
    Ein Ausdruck der Verwirrung gleitet über die Züge des Haushofmeisters. »Aber sie sind fort, gnädiges Fräulein. Sie sind nach Nantes aufgebrochen.«

Dreiundvierzig
    S IE SIND FORT .
    Die Wahrheit dieser Worte trifft meinen Körper, bevor mein Geist sich damit abfinden kann, und ich krümme mich. Ein schwaches Zittern breitet sich in meinen Gliedern aus und lässt meine Hände und Knie beben.
    Sie

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