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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Armbrust heraus. Ich manövriere den sich wehrenden Hauptmann in eine Position, dass sein Körper mich einigermaßen beschirmt, dann wappne ich mich gegen den bösartigen Biss des Armbrustbolzens. Stattdessen erklingt ein schwaches Zischen, als sei gerade ein schneller Vogel vorbeigeschossen, dann ragt ein Messer – mein eigenes Messer – aus der Kehle des Mannes.
    Als ich hinüberschaue, sehe ich die Bestie, die aus dem Fenster hängt. Er ist so bleich wie Milch und lehnt sich schwer gegen das Sims, aber er schenkt mir ein Grinsen. »Ich nehme den Fuchswallach«, erklärt er, kurz bevor seine Augen sich verdrehen und er auf den Boden kracht.
    Merde. Ich hoffe, er hat sich die Wunden nicht erneut aufgerissen.
    Sobald wir wieder im Haus sind, huscht der Wärter zu de Waroch, und ich sage ihm, dass er ihn in Ruhe lassen soll, dann greife ich mir eine Decke von der langen Tafel und breite sie über den ohnmächtigen Riesen. Bis auf die Blässe seines Gesichtes sieht er aus, als schlafe er friedlich. Ich weiß nicht, ob ich ihn lieber treten oder ihm danken will. Es wird unmöglich sein, ihn am Leben zu erhalten, wenn er keine Rücksicht auf seinen verwundeten Körper nimmt.
    Als ich aufschaue, sehe ich, dass der kleine Gnom mich beobachtet, den Kopf schräg gelegt, als entwirre er ein Rätsel. »Geht und holt Eurem Herrn ein paar neue Kleider von den gefallenen Männern«, befehle ich ihm. »Und Waffen. Sammelt die Waffen ein, die sie bei sich getragen haben. Wir werden sie bestimmt bald benötigen.«
    Das Gesicht des kleinen Mannes leuchtet auf und er geht nach draußen. »Und durchsucht ihre Satteltaschen nach Vorräten!«, rufe ich ihm nach. Ich habe nur für zwei Personen gepackt und auch nur für drei Tage. Ich fürchte, wir werden das Doppelte benötigen, um jetzt noch Rennes zu erreichen. Wenn Ismae hier wäre, würde sie sagen, dass der Gesegnete Mortain uns eine Lösung in unsere leeren Hände gelegt habe, aber ich sage, ich bin gerade eine Expertin darin geworden, der Vorsehung Glück im Unglück abzuringen.
    Ich drehe mich zum Kamin um, um das Feuer wieder zu schüren, damit ich weitere Rindenmulchwickel vorbereiten kann. Sosehr sie dem Ritter Schmerzen bereiten, so wenig behagt es mir, sie ihm aufzulegen. Meine Hände sind rot und rau von der Hitze und dem Rindenmulch. Zumindest werden sie nicht mehr sehr lange aussehen wie die Hände einer Edelfrau.
    Der kleine Mann kehrt mit einem Haufen Kleider zurück, und ich sortiere sie und suche nach denjenigen, die der Bestie am besten passen werden. Der Soldat, der das Messer in die Kehle bekommen hat, ist mit Abstand der Größte, aber jetzt sind Blutflecken auf seinem Wams. Trotzdem, wir können die meisten seiner Kleider benutzen, und ich nehme noch das Wams von dem zweitgrößten Soldaten. Den Rest werde ich als Verbandszeug benutzen.
    »Wir werden die Pferde mitnehmen, wenn wir aufbrechen«, erkläre ich dem Gnom. »Dann können wir Zugpferde auswechseln, was es uns ermöglichen sollte, schneller voranzukommen.«
    »Ich werde mich nicht durchschütteln lassen wie ein Bündel Rüben auf dem Weg zum Markt.« Die tiefe Stimme der Bestie grollt hinter uns. »Ich werde auf einem der Pferde reiten.«
    Langsam drehe ich mich um. »Ihr seid wach.«
    »Jawohl.«
    All meine Fragen nach Alyse summen mir im Kopf herum und ich kann kaum meine Zunge im Zaum halten. Aber stattdessen erkundige ich mich: »Wie plant Ihr, im Sattel zu bleiben, wenn Ihr nicht einmal aus dem Fenster schauen könnt, ohne ohnmächtig zu werden? Es ist ein Ritt von zwanzig Stunden bis nach Rennes.«
    »Ich bin nicht ohnmächtig geworden. Und in diesem Wagen zu liegen ist so, als würde man mich in einem Sack voller Steine die Straße entlangziehen. Wenn ich Rennes erreiche, werden meine Knochen zu Staub gemahlen sein. Bindet mich stattdessen auf eins der Pferde. Auf diese Weise werde ich, selbst wenn ich das Bewusstsein verliere, nicht herunterfallen.«
    Und das ist der Moment, in dem ich endlich eine schwache Ähnlichkeit zwischen ihm und seiner Schwester entdecke: in der sturen Haltung seines Kinns. »Es geht Euch nicht einmal gut genug, um aufrecht zu sitzen, geschweige denn, um während der nächsten paar Tage auf einem Pferd zu reiten.«
    »Es geht mir schon besser«, widerspricht er halsstarrig, und diesmal erinnert er mich viel zu sehr an meine Schwester Louise, als sie Lungenentzündung hatte und die Weihnachtsfestlichkeiten nicht versäumen wollte. »Seht Ihr?« Er bewegt seinen

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