Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
Druck auf ihren Kopf wurde fester. Sirona rang nach Luft, sie röchelte. Langsam hob sie eine Hand, eine blutige Hand, und richtete einen Finger auf den toten Darken, ohne ihren starren Blick von Taamin zu lösen, als wären seine Augen das einzige, was sie davor rettete, ganz im Nebel zu versinken. Schneidende Kälte fuhr ihr über die Haut und in den Körper, sie stieg in ihren Hals. Kein Laut konnte mehr durch ihre Kehle dringen.
Taamins Blick folgte ihrem Finger. Dann sah er ihr wieder in die Augen und drückte sie an sich. „Sirona, was ist geschehen? Was siehst du?“
Ein Röcheln, dann ein Krächzen: „Darken! Ich hab es nicht gemerkt, habe nicht mitbekommen, wie sie ihm …“
„Sirona? !“
Ein Schluchzen schüttelte sie, aber Taamin zwang sie, den Kopf zu heben. Er sah ihr tief in die Augen, zwang sie, ihren Kopf zu drehen.
Sirona schloss augenblicklich die Augen, wand sich unter seinem Griff, warf den Kopf zurück und wollte wieder schreien, aber Taamin blieb unerbittlich. Der Druck an ihren Armen wurde fester, der an ihrem Kopf auch, und Taamin redete auf sie ein, schließlich brüllte er sie an und Sirona gehorchte. Sie riss die Augen auf und wusste, dass der erneute Anblick von Darken, der ausgeblutet auf dem Bett neben ihr lag, sie den Verstand kosten würde.
Das Erste was sie jedoch sah, waren seine azurblauen Augen, und jetzt nahm sie auch den Druck an ihren Oberarmen deutlicher wahr, es waren seine Hände, die sie aufrecht hielten und sie die ganze Zeit gehalten hatten. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er schwieg, als wolle er sie hypnotisieren.
Sironas Atmung wurde ruckartiger, sie streckte ihre Hand wieder nach ihm aus, berührte seine Wange, die warm und weich war, und spürte sein Zittern. Taamins Händedruck an ihrem Kopf ließ nach. Es war still im Raum, niemand sprach ein Wort, beide Männer waren vollkommen auf Sirona fixiert.
„Du warst tot, dein Blut, die Schläuche, ich habe es gesehen“, flüsterte sie.
Sirona konnte an Darkens Adamsapfel erkennen, wie hart er schluckte, dann zog er sie ruckartig an sich und presste sie an seine Brust. „Ich lebe, alles ist gut, du hast nur geträumt!“
Sirona schüttelte langsam den Kopf, dann begann sie laut zu schluchzen.
Taamin saß immer noch ganz still auf dem Bett hinter ihr und rührte sich nicht. Erst, als sich die Matratze leicht hob, wusste sie, dass Darken ihn mit einer Kopfbewegung gebeten hatte, sie allein zu lassen.
Sirona presste sich an Darken. Sie atmete seinen G eruch ein, hörte seinen Herzschlag und seinen Atem dicht an ihrem Ohr. Sie spürte, wie er sie auf die Schulter küsste und wie seine Lippen ihre Haut streiften, als er sich mit Küssen bis zu ihrem Hals hocharbeitete und murmelte „Sirona“.
Ihre Tränen verhinderten, dass sie ihm klar in die Augen sehen konnte, aber dennoch bemerkte sie seinen sorgenvollen Blick.
„Es war so real!“
„Was hast du gesehen?“
„Dich! Dein Körper war geöffnet, überall Schläuche, dein Blut unter dir und nicht in dir, du warst tot! Es war so kalt, ich habe gefroren und bin davon wach geworden. Dein Arm, er war nicht da, wo er immer ist, auf mir!“
Sirona stammelte hilflos, die Schrecken ihrer Vision waren noch zu lebhaft. Ein Geräusch ließ sie aufschauen. Taamin war zurückgekehrt.
„Was hast du da?“ Sirona hob die Hand an Darkens Gesicht. Sie hielt inne. Ihre Hand war voller Blut. Entsetzt sah sie Darken an.
Er aber schwieg und nahm Taamin ein warmes, feuchtes Tuch ab und wusch damit zärtlich Sironas Gesicht und ihre Hände. Er blieb stumm, und als er fertig war, warf Taamin das Tuch in eine kleine Schüssel mit Wasser und verließ wieder den Raum.
Sirona glitt an Darkens Brust herab und seine Umarmung war fester als sonst. „Woher kommt das Blut, wenn es nur ein Traum war?“
D arken küsste sie sacht auf die Stirn. „Ich weiß es nicht, wir werden es aber herausbekommen. Es ist nicht mein Blut, und auch du weist keine Verletzungen auf. Schlaf jetzt, ich halte dich fest.“ Seine Stimme war nur ein Flüstern und Sirona reagierte darauf, als wäre es eine Droge. Darken lebte, er flüsterte und er hielt sie. Sie fühlte sich sicher in seinen Armen und geschützt. Ihr Pulsschlag beruhigte sich, aber sie konnte sich nicht so weit entspannen, dass sie wieder eingeschlafen wäre.
A ls Taamin die Tür leise hinter sich schloss, lehnte er sich noch einen Moment an den Rahmen. Entsetzen und Angst wichen langsam aus seinen Knochen. Er hatte
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