Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
damals in Lippstadt und auch in Rom miterlebt, wie stark Sirona auf ihre Träume reagieren konnte, aber er würde sich niemals daran gewöhnen, denn die Gefahr war jedes Mal real. Was hatte sie geträumt? Dieses Mal war es nicht um sie gegangen. Er sah auf das rot gefärbte Wasser in der Schüssel und starrte einige Sekunden darauf. Wem gehörte das Blut? Es dauerte einige Augenblicke, dann stieß er sich von der Tür ab und ging hinunter, suchte eine Plastiktüte aus den Vorratsschränken in der Küche, legte das Tuch hinein und füllte das Wasser in eine saubere Flasche. Nachdem er alles sorgfältig verschlossen und verpackt hatte, ging er in Darkens Büro. Sein Bruder würde es herausfinden. Sie nannten ihn schließlich nicht umsonst Doc . Er wählte seine Nummer.
A m nächsten Morgen lag Sirona dicht an Darken geschmiegt, ihre Augen waren geschlossen, aber ihr Atem verriet, dass sie nicht schlief. Zärtlich küsste er ihr Haar.
„Ich habe Angst“, flüsterte sie.
„Es war nur ein Traum“, versuchte er sie zu beruhigen. Scheinbar verriet ihr Blick, dass sie ihm nicht glaubte, denn er zog sie auf sich und lehnte sich zurück.
„Ich bin über zweitausend Jahre alt und noch nie ist jemand so nah an mich herangekommen, dass er Schlä uche in mich stecken konnte. Kannst du dich an unser Gespräch erinnern, damals auf der Terrasse, als wir wussten, dass wir uns endlich gefunden hatten? Du hattest Angst, das Eintreten der Prophezeiung würde mir den Tod bringen. Das Schlimmste, was deiner Meinung nach geschehen kann, haben deine Ängste in diesem Traum wahr werden lassen.“
„Hältst du mich für verrückt?“
Darken lächelte und küsste sie zärtlich. „Nein, aber Träume handeln häufig von Dingen, die theoretisch unmöglich oder unwahrscheinlich sind, oder aber der Vergangenheit angehören. Es gibt ein gutes Buch von Allan Hobson, ich habe es unten in der Bibliothek, das solltest du mal lesen. Ich glaube daran, dass man all seine Ängste zu Träume werden lassen kann.“ Seine Umarmung wurde enger. „Du wirst mich nicht verlieren, das verspreche ich dir, vertraue mir.“
Diese beiden Zauberworte vertraue mir zeigten Wirkung, denn niemandem vertraute sie mehr als Darken, auch nicht sich selbst. Sie blieben noch eine Weile liegen und warteten gemeinsam, bis der Albtraum endgültig seine Macht über sie verloren hatte, dann gingen sie hinunter.
In den nächsten Tagen war die Stimmung gedrückt und hellte nur langsam auf. Sirona lag mit dem Buch von Hobson auf dem Sofa, und an den Abenden diskutierte sie dann das Gelesene mit Darken. Das half ihr, das Entsetzen zu verarbeiten.
Sie fuhren am Sonntagmittag ganz in Ruhe zurück nach Lippstadt und Darken ließ sich überreden, den Mercedes zu nehmen, der wesentlich unauffälliger war als der Ferrari. Taamin folgte ihnen mit seinem Wagen.
Sirona spürte, dass sie wieder denken konnte, ohne in einem fort an den Albtraum erinnert zu werden. Sie erwischte sich sogar dabei, wie sie sich darauf freute, das ausgebaute Dachgeschoss einzurichten. Darken bestand allerdings auf einer festen Matratze und wehrte sich gegen das Wasserbett, alles andere durfte sie entscheiden.
Sirona wollte das neue, große Zimmer sehr modern einrichten. Obwohl sie die Einrichtung auf Castello Del Guardiano Della Spada, das so viel Würde ausstrahlte, fantastisch fand, war sie der Meinung, dass ein Haus wie ihres anders eingerichtet werden musste. Ende der Woche war bereits der Wintergarten aufgebaut worden und Darken und sie verbrachten die letzten Tage ohne Kim damit, durch die Möbelhäuser zu streifen, um die Einrichtung zu wählen. Sirona freute sich sehr auf die Rückkehr ihrer Tochter. Sie war so gespannt, ob und wie sie sich verändert hatte.
Viel zu früh stand sie schließlich am Montag mit Darken am Flughafen, was nicht an seinem Zeitmanagement lag, sondern an ihrer Zappeligkeit. Sie tranken noch einen Kaffee, warteten und beobachteten die Menschen, die gehetzt von Businessterminen oder in entspannt froher Erwartung auf den Urlaub durch die Main Hall liefen.
Darken war die ganze Zeit an ihrer Seite, hielt ihre Hand oder stand hinter ihr und umarmte sie. Unvorstellbar, dass es einmal eine Zeit gegeben hatte, in der sie sich glücklich gefühlt hatte ohne Partner an der Seite.
Sie schloss die Augen und dachte an Omma, wie wunderbar sie sich den veränderten Umständen zu Hause angepasst hatte. Sie kam einfach prima mit Taamin aus und hatte sogar Darken inzwischen in ihr Herz
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