Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
geschlossen. Auch pflegte sie immer noch einen regen Umgang mit der Nachbarschaft, obwohl diese aufgehört hatte, nach Sirona zu fragen, da sie von Omma sowieso keine brauchbare Antwort zu erwarten hatten.
Wenn der Wintergarten erst einmal eingerichtet war, dann wollte sie ihre Freundinnen zum Essen einladen. Darken hatte noch keine von ihnen kennengelernt, und sie platzten vermutlich vor Neugier, nachdem sie in den Emails, die sie immer wieder an sie schrieb, nur mit Mühe ihre Schwärmerei in den Griff bekommen hatte. In Gedanken stellte sie das Menü zusammen, das sie zubereiten wollte, und wie sie dekorieren würde. Sie sah sie alle zusammen am Tisch sitzen und sich unterhalten. Sirona stieß unwillkürlich einen tiefen Seufzer aus. Sie war so glücklich.
Darken riss sie aus ihren Träumen, als er sie von hinten auf die Wange küsste und ihr ins Ohr flüsterte, Kims Maschine sei gerade gelandet.
Sirona öffnete die Augen. „Was glaubst du, welche Haarfarbe sie trägt?“
Darken lachte : „Sie ist deine Tochter, ich kenne sie kaum. Vielleicht blau?“
Sirona schluckte. „Ach du lieber Himmel, nein! Ich glaube, sie hat niemanden an ihre Haare herangelassen, sie ist immer noch blond.“
Sie sahen einander in die Augen und Sirona erkannte, wie sehr sich ihre Liebe zu ihm in seinen Augen spiegelte.
„Auf geht‘s, wollen wir mal sehen was uns erwartet.“ Sirona stieß sich leicht von Darkens Brust ab und sie gingen gemeinsam Arm in Arm zum Schalter. Dort stand bereits Angie, die Mutter der Zwillinge, die mit Kim geflogen waren. Sie begrüßten sich kurz und tauschten sich darüber aus, wie positiv die Resonanz war, die die Kinder über Facebook und Skype nach Hause geschickt hatten. Dann öffnete sich die Glastür. Darken entdeckte Kim früher als sie, und Sirona spürte, wie sein Griff fester wurde, so als wolle er sie stützen. Ihr Magen verkrampfte sich. „Ist es so schlimm?“
„Schlimmer .“
Dann sah sie ihre Tochter. Kim suchte ihren Blick, fand ihn, rannte los, und ließ kurz vor ihr die Tasche fallen. Dann sprang sie ihrer Mutter an den Hals.
„Oh, Mama , ich habe dich so vermisst, ich habe dich so vermisst!“
Sirona , drückte die blonde, dauergewellte Haarmähne, die mit kleinen, bunten, aus Wolle geknüpften Rastalocken durchsetzt war, an ihre Brust und versenkte ihr Gesicht darin, damit niemand ihre Tränen sah. Ihre Kim, sie war noch blond und sie war wieder da und sie war fast die Alte.
Es dauerte einige Augenblicke, bis Sirona sie wieder freigab. Kim ging wie selbstverständlich auf Darken zu und nahm ihn fest in den Arm. Sie hatte ihn zwar erst zwei Tage vor ihrem Abflug kennengelernt, aber das tägliche Chatten hatte eine spürbare Nähe entstehen lassen. Für sie gehörte er inzwischen einfach dazu.
Sirona schmunzelte. Kim hatte lange auf einen Mann an der Seite ihrer Mutter warten müssen, umso schöner war es jetzt zu sehen, dass die beiden sich wirklich und aufrichtig mochten.
Als sie zum Auto gingen, stand Kims Mund nicht still. Im Auto quetschte sie sich in die Ritze zwischen den Vordersitzen. „Wie geht es Omma?“
„ Oh, der geht es gut, die amüsiert sich mit Taamin und den Handwerkern.“
„Mama, darf ich in den nächsten Ferien wieder nach Chicago?“
Früher wäre Sirona geschockt und traurig gewesen, wenn Kim nicht die wenige gemeinsame freie Zeit mit ihr hätte verbringen wollen, heute war das anders. „Kim, das wäre ja schon in acht Wochen. In den Weihnachtsferien geht es auch nicht. Die sind zu kurz, und ich möchte eigentlich Weihnachten mit dir und Omma feiern.“
„ Aber in den Osterferien, da kann ich doch, oder?“
„ Da muss dein Vater auch noch ein Wort mitreden, immerhin ist diese Fliegerei nicht ganz billig.“ Sirona presste die Lippen aufeinander. Instinktiv war sie gerade wieder in alte Muster verfallen.
„ Ich kann doch nach der Schule arbeiten gehen, dann kann ich den Flug allein bezahlen!“
J etzt musste Sirona wirklich lachen. „Kim, bitte komm doch erst mal an, bevor du gleich weiter fliegst. Ich will jetzt abwarten, wie sich der Urlaub auf deine Englischnote auswirkt.“ Das war genau die Antwort gewesen, die Kim nicht hatte hören wollen. Sie schwieg und ließ sich in die Rückbank fallen.
Sirona legte ihre Hand auf Darkens Oberschenkel. Sie spürte, dass er etwas sagen wollte und sah scharf zu ihm hinüber, aber sie konnte ihn nicht beeindrucken. „Ich muss im Oktober eine Stiftung, deren Vorsitz ich habe, in Mexiko
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