Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
noch Zeit. Sie stellte sich unter die Dusche, föhnte sich die Haare und putzte danach noch ihr Bad. Als sie das Gästebett für Matthea noch einmal aufschlug, legte sie ihm kleine Schokoladenherzen unter das Kissen, das hatte Mama bei ihr auch immer getan, wenn sie ihr eine Überraschung bereiten wollte. Dann lief sie nach unten und deckte den Tisch. Matthea hatte sich Spaghetti Carbonara gewünscht und sie musste Omma noch genaue Anweisungen geben, wie sie diese zuzubereiten hatte. Als alles fertig war, rannte sie erst nervös von Raum zu Raum, zum Schluss blieb sie mit Herby auf der Waschmaschine vor dem Fenster zur Einfahrt sitzen.
Endlich bog Darkens Wagen um die Ecke. Kim sprang von der Waschmaschine, rannte zur Tür und hatte Matthea bereits im Arm, bevor er ganz aus dem Fond des Wagens gekrochen war. Sie zog ihn sofort mit sich auf ihr Zimmer, die Tür knallte zu und es war mucksmäuschenstill im Haus. Darken und Sirona sahen sich an und lachten. Omma kam aus ihrer Wohnung und schaute sich nach Matthea um. „Wo ist der Junge denn?“
Darken zeigte schmunzelnd nach oben.
„Wir sollten ruhig das Essen fertigmachen, Matthea hat seit Stunden nichts gegessen“, meinte Sirona, dann ging sie in die Küche und stellte den Herd an.
Als die dampfenden Schüsseln auf dem Tisch standen, kamen die Kinder ganz von allein herunter. Mattheas Wangen glühten. Er kam kaum zum Essen, so flogen seine Hände, als er versuchte, in Gebärdensprache so schnell wie möglich alle Neuigkeiten weiterzugeben.
Am nächsten Morgen war die Stimmung eher ruhig. Die Kinder waren noch nicht ganz wach, als Darken bereits damit beschäftigt war, die Koffer im Auto zu verstauen.
Die Fahrt verging wie im Flug. Die Kinder hatten beide ihren Laptop auf den Knien und chatteten miteinander. Das war für sie einfach viel leichter, als dass Kim versucht hätte, in Gebärdensprache mit ihm zu sprechen. Sie übte zwar heimlich, das wusste Sirona, aber die Kinder hatten einander so viel zu erzählen. In Gedanken umarmte sie Ténoch, dass er daran gedacht hatte, dem Jungen den portablen PC mitzugeben.
Kurz vor Mittag stiegen sie vor ihrem Hotel an der Champs-Élysées aus dem Wagen. Ein Portier kümmerte sich um ihr Gepäck, ein anderer um das Auto. Kim schwatzte in einem fort aufgeregt auf Matthea ein und nahm beinahe instinktiv ihre Hände zu Hilfe, und Matthea nickte so viel, dass Sirona sicher sein konnte, dass er glücklich war. Beinahe ohne dass er es kontrollieren konnte, war er seit seiner Ankunft die ganze Zeit über mental mit ihr verbunden geblieben, bis auf die kurze Zeit, in der die Kinder am Abend zuvor in Kims Zimmer verschwunden waren. Er wusste also genau, wie er sich abschotten konnte, hatte Sirona schmunzelnd gedacht. Unterwegs jedoch schien dem aufgeweckten Jungen nicht daran gelegen, seine Gedanken zu verbergen, und immer, wenn Sirona merkte, dass es ihm nicht gelang, seine Fragen durch Gesten, die auch Kim verstand, klar auszudrücken, gab sie wie eine Fremdenführerin unauffällig und scheinbar zufällig genau die richtigen Antworten.
Das Hotelzimmer war groß und geräumig, die beiden Kinder schliefen gemeinsam im angrenzenden Raum. Schnell räumten sie ihre Sachen in die Schränke und standen zappelnd vor Neugier in Sironas und Darkens Zimmer, bereit die große fremde Weltstadt zu erkunden.
Paris war wunderschön, sie liefen durch die Straßen und hielten an Konditoreien an, deren Tortenauslagen wie gemalt aussahen. Sie ließen von einem Straßenmaler Matthea und Kim auf einem gemeinsamen Bild porträtieren. Dann setzten sie sich vor den Eifelturm, stärkten sich mit frischen Croissants, um anschließend bis in die Spitze des Wahrzeichens hochzufahren. Sie besuchten das La Fayette und Sirona und Kim hielten sich ewig bei Sephora auf, während Darken und Matthea geduldig auf einer Bank davor warteten.
Als sie Stunden später endlich wieder im Hotel ankamen, satt und müde und überwältigt von den Eindrücken, wurde es im Zimmer der beiden Teenager erstaunlich schnell ruhig. Sirona ging vorsichtshalber einmal nachsehen, aber beide schliefen tief und fest.
Leise schloss sie die Tür hinter sich und ging zurück zu Darken, mit dem sie leise und intensiv in dieser Nacht das Sternennetz aufflammen ließ.
Sie standen am nächsten Morgen alle früh auf, frühstückten genüsslich und packten. Dann fuhren sie für drei Tage nach Disneyland, das Kim bereits als kleines Kind schon einmal mit Sirona besucht hatte.
Die zwei
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