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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ganzes Leben lang nur verhätschelt worden.
    Überlebe - verdammt!
    Er packte Janice mit der einen, Dr. Frazer mit der anderen Hand, zog sie zu sich heran, dann Dominick, den Jungen aus der Kommune, der für die Arbeit in der Kolonie Geologie studiert hatte. Er zog sie alle dicht zusammen und sprach dann, versuchte den heulenden Sturm zu übertönen.
    »Kann jemand sehen, wo die Bäume am dichtesten beieinander stehen? Wir werden hier keine Höhle finden, kein Obdach, also müssen wir aus dem Unterholz das Beste machen… wir brauchen einen Schutz, irgend etwas, das den Wind abhält… wir müssen trocken bleiben.«
    Janice sagte etwas, und ihre leise Stimme war nahezu unhörbar: »Es ist schwer zu sehen… aber vorhin hatte ich den Eindruck, da drüben sei etwas Dunkles. Wenn es nichts Massives ist, müssen dort die Bäume so dicht stehen, daß man nicht durch sie hindurchsehen kann. Meinst du so etwas?«
    MacAran hatte denselben Eindruck gehabt. Jetzt, da er bestätigt worden war, beschloß er, ihm zu trauen. Damals war er direkt zu Camilla geleitet worden.
    Übersinnlich? Gut möglich. Was hatte er schon zu verlieren.
    »Wir halten uns an den Händen fest«, wies er - mehr mit Gesten als mit Worten - die anderen an. »Wenn wir uns verlieren, dann finden wir uns nie wieder.« Sich gegenseitig festhaltend, kämpften sie sich auf die Stelle zu, die nur eine dunklere Finsternis vor dem Hintergrund der Bäume war.
    Plötzlich zog sich Dr. Frazers Hand fest um MacArans Arm zusammen. Er brachte sein Gesicht nahe an das MacArans heran und rief: »Vielleicht verliere ich den Verstand, aber ich habe gerade ein Licht gesehen!«
    MacAran hatte geglaubt, es sei ein Trugbild, allein dadurch entstanden, weil er seine Augen so verbissen zusammendrückte. Was er hinter dem Licht zu sehen geglaubt hatte, war sogar noch unwahrscheinlicher: die Gestalt eines Mannes. Groß und fahl leuchtend und trotz des Sturmes nackt - nein, jetzt war er verschwunden, nur eine Vision, aber er glaubte noch immer, das Wesen habe ihm von der dunklen Zusammenballung her gewunken… Sie kämpften sich darauf zu. Janice murmelte: »Habt ihr es gesehen?«
    »Glaube schon.«
    Hinterher, im Schutz der dicht ineinander verwobenen Bäume, tauschten sie ihre Meinungen aus. Jeder von ihnen hatte etwas anderes gesehen. Dr. Frazer nur das Licht. MacAran den nackten winkenden Mann. Janice nur ein Gesicht, das von einer seltsamen Licht-Aura umgeben war. Ein Gesicht - wie sie sagte -, das eigentlich mehr in ihrem eigenen Kopf gewesen war und wie die Chesire-Katze verschwand, als sie die Augen verengte, um besser sehen zu können. Für Dominick schließlich war es eine Gestalt gewesen, groß und strahlend… »wie ein Engel«, sagte er, »oder eine Frau… eine Frau mit langen glänzenden Haaren«. Doch als sie in diese Richtung gestolpert waren, hatten sie nur die Bäume gefunden, die so dicht beieinander standen, daß sie sich kaum zwischen ihnen hindurchzwängen konnten. MacAran hatte sich zu Boden geworfen, sich durch einen schmalen Spalt geschlängelt und sie hinterhergezogen.
    Im Innern dieser dichtgewachsenen Baumgruppe war der Schnee nur ein leichtes Sprühen, und der heulende Wind konnte sie nicht mehr erreichen. Sie kauerten dicht beieinander, in Decken gehüllt, die sie aus ihren Bündeln gezerrt hatten, und teilten ihre Körperwärme, während sie an den kalten Rationen ihres Mittagessens herumknabberten. Später zündete MacAran eine Kerze an und sah die am Stamm eines Baumes sorgfältig befestigten flachen Holzleisten. Es war eine Leiter, und sie führte nach oben…
    Noch bevor sie zu klettern begannen, erriet er, daß dies keines der Häuser des kleinen pelzigen Volkes war. Die Sprossen waren weit genug auseinander angebracht, um sogar MacAran beim Klettern Mühe zu bereiten, und Janice, die recht klein war, mußte von ihnen hochgezogen werden. Dr. Frazer äußerte Bedenken, aber MacAran zögerte keine Sekunde.
    »Da wir alle etwas anderes gesehen haben«, erklärte er, »sind wir hierher geführt worden. Irgend etwas hat direkt zu unserem Unterbewußtsein gesprochen. Man könnte sagen, wir sind eingeladen worden. Wenn das Wesen nackt war, und zwei von uns haben es so gesehen, dann macht ihm - oder ihnen, was immer sie auch sein mögen - das Wetter augenscheinlich nichts aus, aber es weiß, daß wir in großer Gefahr sind. Deshalb schlage ich vor, wir nehmen die Einladung mit angemessenem Respekt an.«
    Sie mußten sich durch eine locker geschlossene

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