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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Sohn hat schon einen Namen - den seines Vaters. Und er hat einen Platz in der Welt - Acostas Thron. Ich… « Sie hielt inne, als ihr bewusst wurde, wie undankbar sie klang. Darren war nicht Belisar, und sie hörte an seiner Stimme, dass er wirklich etwas für sie oder die glorreiche Vorstellung empfand, die er sich von ihr gemacht hatte. Vielleicht war er ein Nedestro, doch er war anerkannt und hatte in Elhalyn eine Heimat gefunden.
    »Ich weiß zu schätzen, was Ihr mir anbietet, Darren. Das weiß ich wirklich. Ihr werdet einmal einer Frau ein guter Gemahl sein, und ich hoffe, dass sie das dann zu schätzen weiß, denn Ihr habt es verdient. Aber es steht mir nicht frei zu heiraten, wann es mir beliebt… « Ich wünschte, es wäre so! »Mich erwartet eine größere Aufgabe: Acosta zu befreien und dafür zu sorgen, dass mein Sohn dort seinen Platz auf dem Thron einnehmen kann.«
    Schweigen antwortete ihr, nur unterbrochen von Darrens heiserem Atem. Schließlich sagte er: »Ihr seid alles, was in unserer Kaste gut und edel ist, Domna. Aber Ihr nehmt mehr auf Euch, als eine einzelne Frau tragen kann. Was wollt Ihr tun? Eine Armee aufstellen und gegen Deslucido ziehen? Wer wird Euch folgen? Nein, Ihr würdet nur scheitern und ebenso die Zukunft Eures Sohnes wie Eure eigene aufs Spiel setzen. Ich flehe Euch an, diesen furchtbaren Fehler nicht zu begehen.«
    »Lasst gut sein, Darren. Ich weiß nicht, ob ich Erfolg haben werde, nur dass ich es versuchen muss. Mit dem Segen der Götter habe ich es bis hierher geschafft. Ich muss darauf vertrauen, dass sie mir die Mittel in die Hand geben, ihren Willen zu erfüllen.« Sie stand mit rauschenden Kleidern auf. »Wärt Ihr wohl so freundlich, mich zu meinen Verwandten zurückzubegleiten?«
    »Wie Ihr wünscht, Base. Wenn Ihr etwas nachgedacht und mit den Älteren und Klügeren ein vernünftiges Gespräch geführt habt, werdet Ihr sicher einsehen, dass mein Angebot nur in Eurem besten Interesse ist.«
    Taniquel hörte die Enttäuschung in seiner Stimme und sandte ein Stoßgebet aus, dass sie bald vergehen möge. Er hielt ihr den Arm hin, und sie legte die Fingerspitzen darauf. Er hatte sie nicht um einen Tanz gebeten, und sie war froh darüber, Sie malte sich schon aus, mit welchen Worten sie ihren Onkel bedenken würde, der, wie sie annahm, Darren zu seinem Antrag ermutigt hatte.
    Taniquel betrat den hell erleuchteten Raum, der von der Energie der Tänzer und den munteren Gesprächen der am Rand Stehenden schier überquoll. Es war nicht ratsam, dass sie sich ihrem Onkel hier näherte oder verlangte, dass er umgehend Maßnahmen ergriff, die den Anspruch ihres Sohnes auf den Thron von Acosta sicherstellten, so gern sie das auch getan hätte. Rafael hatte schon deutlich gemacht, dass er auf Vorsicht und Neutralität bedacht war.
    Nein, sie würde behutsam vorgehen und ihre Strategie Zug um Zug aufbauen müssen. Früher wären ihr mögliche Folgen oder eine Strategie egal gewesen, doch sie hatte viel gelernt, unter anderem Geduld, seit Damian Deslucidos Armee über die grünen Felder von Acosta herangeritten kam.
    Sie nahm neben ihrer Lieblingstante Platz, einer älteren Dame, die wegen der späten Stunde und eines zweiten Bechers Weinpunsch schon eingedöst war. Auf einmal näherte sich mit steifen Bewegungen ihr Onkel. Er hatte den ganzen Abend lang nicht getanzt und sichtlich Schmerzen in den Knien. Nach einer Verbeugung erkundigte er sich, wie ihr der Ball gefiel.
    Taniquel entging der Unterton seiner Worte nicht, und sie begriff, dass er ihr Gespräch mit Darren meinte. Also hatte Darren zuerst mit ihrem Onkel gesprochen. Typisch Mann, dachte sie in einem jähen Anflug von Zorn. »Es war ein angenehmer Abend«, sagte sie und lächelte unschuldig. »Aber das viele Tanzen hat mich ermüdet. Ich ziehe mich jetzt zurück.« Taniquel streckte die Hand aus, damit er ihr beim Aufstehen half.
    Als sie zur Tür ging, die in den privaten Bereich der Burg führte, überlegte sie kurz, ob sie für den nächsten Morgen um ein Gespräch bitten solle, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Er würde glauben, es hinge mit Darren zusammen. Eine Vermählung mit ihm würde das Problem, das sie darstellte, auf bequeme Weise aus der Welt schaffen, genau wie ihren Sohn, den im Exil lebenden Erben Acostas, sowie alle politischen Verwicklungen, zu denen das vielleicht führen könnte.
    Aber ich ziehe mich nicht stillschweigend zurück, weder nach Elhalyn noch sonst wohin. Ich habe vor, ein Problem zu

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