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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Küchenhelferinnen. Eine junge Frau sprach von ihrer Angst um ihre beiden Brüder, die als Fußsoldaten eingezogen worden waren. Eine andere erzählte Geschichten von Überfällen durch Soldaten von Isoldir, die sich als Banditen verkleidet hatten, und die dritte erwähnte, dass Romilla mit dem Erben von Isoldir verlobt gewesen war, dieses Verlöbnis aber wieder gelöst hatte. Die Köchin jedoch widersprach: Diese Verlobung hatte es nie gegeben; wenn überhaupt, dann war Romillas Großmutter mit einem Erben von Isoldir verlobt gewesen und nicht die derzeitige Erbin, und Romilla konnte daher nicht der Grund all diesen Ärgers sein, ganz gleich, was der Klatsch besagte.
   Eduin kehrte mit der Neuigkeit in seine Gemächer zurück, dass Lord Brynon an diesem Abend ein paar auserwählte Höflinge zum Essen gebeten hatte, darunter auch den wunderbaren Sandoval.
   Die Köchin hatte nur zu gerne eine Mahlzeit bereitet, die Eduin zu Saravio hinauftragen konnte: eine Fleischpastete und ein Töpfchen mit Pudding, immer noch warm und duftend.
   »Für das, was er getan hat - nach allem, was wir wissen, hat er das Leben des Jungen gerettet -, hat er seine Ruhe verdient. Die Hälfte aller Wichtigtuer in Kirella wird sich sofort auf ihn stürzen, sobald er sich sehen lässt. Und dann ist da die junge Damisela.« Die Köchin wurde plötzlich ernst und biss sich auf die Unterlippe. »Da, jetzt habe ich schon zu viel gesagt. Bringt den Pudding einfach nur zu Eurem Freund und sorgt dafür, dass er ihn isst.«
   Eduin bezweifelte, dass Saravio wach genug sein würde, um den Pudding zu essen, und er hatte Recht. Im Augenblick ließ er seinen Freund schlafen und hoffte, dass die Ruhe ihm helfen würde.

Es wurde Nachmittag, und Saravio schlief immer noch. Die Zeit des Abendessens rückte immer näher, und Eduin wurde zusehends nervöser. Er wagte nicht, allein an Lord Brynons Tisch zu erscheinen.
   Am Ende kam er zu dem Schluss, dass er sich Lord Brynons Missbilligung stellen musste, selbst wenn er ohne Saravio erschien. Es würde sicherlich noch schwieriger werden, wenn er überhaupt nicht kam.
   An diesem Abend aß nur eine kleine Gruppe von Höflingen mit ihrem Lord. Eduin wurde an den Haupttisch gesetzt, mit nur zwei Personen zwischen ihm und dem Lord - und gegenüber dem Hofarzt, der sich kaum zu einem höflichen Gruß herablassen konnte. Romilla saß neben ihrem Vater. Sie trug das übliche Weiß junger adliger Mädchen, aber bei ihren ausgemergelten Zügen wirkte es eher wie ein Totenhemd. Erst als sie Eduins Blick begegnete, trat eine Spur von Lebhaftigkeit in ihre Augen. Sie legte eine bleiche Hand auf die ihres Vaters, und Brynon beugte sich zu ihr und lauschte ihren geflüsterten Worten.
   »Wo ist Euer Bruder?«, fragte er Eduin schließlich, nachdem der Rinderbraten tranchiert und das Brot und die gedünsteten Wurzeln herumgereicht worden waren. »Ich hoffe, er ist nicht ernstlich krank. Wir wollten ihm alle angemessen für seine Dienste danken. Besonders meine Tochter hat eine Reihe von Fragen an ihn.«
   Es hätte schlimmer sein können, dachte Eduin. Zumindest war Lord Brynons Tonfall immer noch herzlich. Er hatte noch nicht die Geduld verloren, und was das Beste war, das Mädchen war eindeutig interessiert.
   »Der gesegnete Sandoval wäre unendlich dankbar für Eure Sorge, wenn er imstande wäre, sie entgegenzunehmen.« Eduin gab sich ruhig und bescheiden. »Aber er spürt eine schreckliche Gefahr, die sich diesem schönen Land nähert. Er hat sich deshalb an die Götter gewandt, denn ohne ihre Einwirkung wird bald Schreckliches geschehen.«
   Aillard runzelte die Stirn, und sein Blick wurde finster. Er sah nicht aus wie ein Mann, der daran glaubte, dass jemand mit den Göttern sprach. Aber er wusste auch, dass sein Sohn ohne Saravios Einschreiten gestorben wäre. Aillard war Soldat genug, um zu wissen, dass schlichte menschliche Medizin niemanden mit einer solchen Wunde hätte retten können. Seine Berater wechselten Blicke.
   »Es ist genau, wie ich dir gesagt habe, Papa«, warf Romilla ein. »Meine Träume der letzten Nacht… eine Zeit des Feuers steht bevor, und bald werden die Flammen uns alle verschlingen. Dann wird sich Dunkelheit über das Land senken. Was danach geschehen wird, kann ich nicht voraussehen, aber mir wird schon bei dem Gedanken bis in die Seele kalt.«
   »Mein liebes Kind«, erwiderte Lord Brynon und legte seine Hand auf ihre. »Deine Sorge um das Wohlergehen

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